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Der Schmetterlingsthron

Der Schmetterlingsthron

Titel: Der Schmetterlingsthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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aufgenommen werden, dann ließe sich einiges für das Ideal der Altruisten vorbringen.
    Aber wie Ihr gesehen habt, Herr Jorian, nicht alle Menschen sind so gestellt. Einige sind dumm, andere faul und wiederum andere durch und durch böse. Die meisten stellen das Eigeninteresse über das der Allgemeinheit, die meisten bevorzugen das Vergnügen des Augenblicks gegenüber dem, was auf lange Sicht für sie und die Ihren gut ist. Wir sollen nun unser tödliches Wissen über eine anonyme Menge aus Narren, Spitzbuben und Herumtreibern ausgießen? Da kann man gleich einem Säugling eine Rasierklinge in die Hand geben! Es gibt Männer, die mit einem Zauberspruch eine ganze Stadt vernichten würden, um nur einen einzigen Gegner zu erledigen. Deshalb wehren wir uns, die Wohltäter, energisch gegen diesen Vorschlag!«
    So eindringlich seine Worte auch klangen, Rhithos hob nie die Stimme; er sprach mit ausdruckslosem Tonfall.
    »Was ist mit Eurem jetzigen Projekt?« erkundigte sich Jorian, als sie die Mahlzeit beendeten.
    »Es schadet nichts, wenn ich Euch davon erzähle, da ich in drei Tagen ohnehin fertig bin. Es handelt sich um das Schwert Randir, das ich für den Großen Bastard schmiede. Wenn die Zaubersprüche, die hineinfließen sollen, vollständig sind, wird seine Klinge gewöhnliche Panzerung wie Käse durchstoßen. Der Trick dabei ist, die Zaubersprüche beim Abkühlen hinzuzugeben. Einige Kollegen fügen sie früher bei, beim ersten Erhitzen und Schmieden. Die meisten Zauberkräfte werden dann jedoch durch das Erhitzen und Hämmern gemindert.
    Aber berichtet von Eurer Flucht. Welchen Preis hat Euch Karadur abgenommen? Ich kenne seine Scheinheiligkeit und weiß, dass der alte Knabe solche Risiken nicht ohne Preis auf sich nimmt.«
    »Oh, er sagte, die Kräfte des Fortschritts verlangten, ich solle mich in die Hauptstadt Mulvans begeben und dort eine alte Kiste, die Truhe des Avlen genannt, ausfindig machen. Darin sollen sich Zaubersprüche aus alter Zeit befinden. Karadur möchte weiter, dass ich den Kasten zum Trollturm von Metouro bringe, wo Eure Gemeinschaft wohl ein großes Konklave abhält.«
    »Aha, jetzt kommt es also heraus! Wenn er Euch gesagt hat, der Orden als Ganzes hätte das verlangt, lügt er, oder ich hätte davon gehört. Es ist seine Gruppe, die so genannten Altruisten, die auf die Kiste scharf sind, um uns Wohltäter zu zwingen, sich nach ihren verrückten Vorschlägen zu richten. Wie erzwingen sie das Kommando?«
    »Durch einen Zauber, der mir fürchterliche Kopfschmerzen und Alpträume verschafft, wenn ich nicht auf der Straße nach Trimandilam bleibe. Ich habe den Spruch ausprobiert und weiß, dass er klappt.«
    »Hätte ich mir denken können. Aber setzt doch den Bericht über Eure Flucht fort, guter Herr.«
    Während er von seiner fehlgeschlagenen Hinrichtung berichtete, verwünschte Jorian im stillen seine lockere Zunge. Er hatte fälschlich angenommen, Rhithos sei in das Projekt um die Truhe des Avlen eingeweiht. Jetzt stellte sich heraus, dass Jorian zwischen zwei Fronten innerhalb der Bruderschaft der Zauberer geraten war. Vielleicht brachte es Rhitos fertig, ihm Hindernisse in den Weg zu legen. Nicht zum ersten Mal hatte ihm seine lose Zunge einen Streich gespielt.
    Aber Karadur war auch nicht unschuldig an dem Vorfall. Der alte Zauberer hatte Jorian den Eindruck vermittelt, ohne es allerdings auszusprechen, dass die ganze Gemeinschaft hinter dem Unternehmen stand – und nicht nur seine Gruppe.
    Rhithos hörte sich ausdruckslos an, was Jorian über seine Flucht zu berichten hatte, und sagte schließlich: »Gut gemacht, mein guter Herr. Und jetzt zu Bett, denn morgen gibt es viel zu tun.«
     
    Jorian verbrachte den größten Teil des nächsten Tages mit Essen, Ausruhen und einem dringend nötigen Bad in Rhithos großer Holzwanne. Er sah zu, wie Rhithos die Klinge Randir an ihrem in Lumpen gewickelten Griffende hielt; der Griff fehlte noch. Der Schmied erhitzte das Metall mehrfach, bis es rot glühte. Dann legte er es auf den Amboss und hämmerte hier und dort darauf herum, um auch die letzte Unebenheit zu beseitigen.
    Einen Tag später hatte sich Jorian voll erholt. Er half Rhithos bei der Arbeit an dem Schwert, hielt die Enden mit Zangen fest, polierte die Klinge und den silbernen Messingsteg. Er drehte auch den Schleifstein, als der Schmied die Klinge zum ersten Mal schärfte.
    Ixus hüpfte währenddessen in der Werkstatt herum, brachte auf Rhithos’ Befehl dieses oder jenes Gerät und

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