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Der Schmetterlingsthron

Der Schmetterlingsthron

Titel: Der Schmetterlingsthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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schmuggeln Devisen ins Reich und mulvanische Münzen heraus – um sie im Ausland zu verkaufen. Mit den richtigen Verbindungen kann man genügend mulvanisches Geld zu günstigerem Kurs erwerben.«
    »Ist es gestattet, mulvanische Münzen zum Nennwert ins Land zu bringen?« fragte Jorian.
    »O ja. Es ist das Bestreben der mulvanischen Regierung, alles Geld ins Land zu holen und dort zu halten. Shajus Schatzminister ist von seinen monetären Theorien so besessen, dass er sie um jeden Preis in die Praxis umsetzen will. Wartet hier und trinkt aus, während ich losgehe, um zu sehen, ob ich meinen Verbindungsmann finde.«
    Als Porrex fort war, fragte Karadur: »Hast du noch deine hundert xylarischen Löwen, mein Sohn? Es will mir scheinen, wir sollten sie eintauschen.«
    »Ich habe bisher nur zwei oder drei ausgegeben. Aber ich möchte mir lieber Porrex’ Behauptung über die neuen mulvanischen Vorschriften bestätigen lassen …«
    »Aber gewiss ist doch kein so freundlicher Mann voll Arglist, dazu noch ein Mitglied meiner Gruppe …«
    »Möglich – aber ich erkundige mich trotzdem. Warte hier.«
    Jorian verließ das Haus, kehrte aber bald zurück. »Dein kleiner Zauberer hat recht. Ich habe mit mehreren Leuten gesprochen. Schänkenwirten und so, und sie bestätigen alle …«
    In diesem Augenblick kehrte Porrex zurück. »Es ist alles vorbereitet. Mein Mittler wartet draußen. Wie viel habt Ihr in Gold oder Silber bei Euch?«
    Jorian besaß siebenundneunzig Löwen und etwas Silber; Karadur hatte weniger Gold, dafür aber einen größeren Silberbetrag.
    Porrex begann zu rechnen. »Ich kann Euch zweiundvierzig und eine halbe mulvanische Krone dafür geben«, sagt er. »Dabei ist ein Sechstel Provision abgezogen, während Ihr an der Grenze die Hälfte verlieren würdet. Wenn Ihr mir nun das Geld gebt, bringe ich es nach unten; mein Partner lässt sich nicht gern sehen …«
    Karadur händigte seinen Beutel sofort aus, aber Jorian spielte nicht mit. »Ich möchte zuerst das mulvanische Gold sehen.«
    »O gewiss. Wartet.« Wieder verschwand Porrex. Nach längerer Zeit polterte es auf der Treppe, und der kleine Zauberer kehrte in Begleitung eines anderen Mannes zurück.
    »Wir haben heute Abend Glück! Dies ist mein guter alter Freund Laziendo. Die Herren sind Dr. Karadur und Herr Nikko, von denen ich dir erzählt habe.«
    Laziendo war ebenfalls ein kleiner Mann, ein wenig älter als Jorian, bronzehäutig und mit einem langen Schnurrbart. Er verbeugte sich vor den Reisenden und lächelte.
    »Herr Laziendo ist Lademeister auf einem der Schiffe von Benniver & Söhne«, fuhr Porrex fort. »Es segelt morgen und sucht noch jemand, mit dem er seinen letzten Abend verbringen kann. Jetzt braucht Ihr mich nicht zum Essen einzuladen; Freund Laziendo besteht darauf, uns alle auszuführen.«
    »Es ist mir ein Vergnügen, meine Herren«, murmelte Laziendo.
    »Und hier«, sagte Porrex, »ist Euer Gold, Doktor, und hier das Eure, Herr Nikko. Zählt es getrost und gebt mir dann Eure Münzen. Laziendo, würdest du bitte hinausgehen und diesen Sack dem Manne reichen, der unten im Schatten wartet? Ich kann nicht mehr so oft die Treppe steigen. Inzwischen werde ich Masken für uns suchen, damit wir von der betrunkenen Menge nicht belästigt werden.«
    Porrex wühlte in einer Truhe herum und holte vier grässliche Teufelsmasken hervor. Inzwischen untersuchte Jorian mehrere viereckige mulvanische Goldstücke, die das gekrönte Haupt des Shaju oder seines Vaters trugen und auf der anderen einen Elefanten, der einen Tiger zertrampelte.
     
    Cheuros Schänke in der Straße der Republik war viel größer als der Silberne Drache in Othomae. An der Tür trat ein einbeiniger Bettler der Gruppe entgegen. Porrex wühlte in seinem Beutel und reichte dem Mann eine kleine Kupfermünze.
    Karadur sagte: »Wenn das Euer letzter Heller war, lieber Porrex, was werdet Ihr dann essen, wenn wir weitergezogen sind?«
    Porrex zuckte die Achseln. »Ich werde wohl meine Bücher beleihen. Mit meinen neuen Verträgen kann ich sie bald wieder auslösen. Hier entlang, die Herren.«
    In der Mitte des großen Speisesaals war eine Fläche für Tanzvergnügungen freigelassen worden. Das Essen war ausgezeichnet, der Wein gut und die nackten Tanzmädchen eine Augenweide. Als der Tisch abgeräumt wurde, sagte Laziendo:
    »Wenn wir noch ein Stündchen sitzen bleiben, können unsere Gäste die Parade sehen; sie führt bei Cheuro vorbei. Außerdem gibt es hier ausgezeichnete

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