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Der Schmetterlingsthron

Der Schmetterlingsthron

Titel: Der Schmetterlingsthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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wie Strasso gesagt hat.«
    Jorian kniff ein Auge zu. »Nein, nein, hier handelt es sich um den Plan, von dem ich sprach. Das sind keine Kammerzofen, sondern Königin Mnevis aus Algarth und ihre elf Hofdamen.«
    »Aber … aber du hast mir doch gesagt, Algarth wäre ein übles Piratennest! Wie kann es dort eine Königin geben!«
    »Mnevis, sag dem Doktor, wer du bist und was du zu tun gedenkst.«
    »Mein guter Mann«, sagte Mnevis vornehm, »wisset, dass wir, Mnevis, die Witwe des Serli, die rechtmäßige Königin Algarths sind, welches ein Archipel vor der westlichen Küste Shvens ist, weit im Norden der Zwölf Städte. Vor einigen Jahren haben die Piraten, von denen Ihr sprecht, unsere Insel übernommen, unseren Mann, den König, umgebracht, und uns als Marionettenkönigin am Leben gelassen. Vor kurzem sind wir dank der Hilfe loyaler Untergebener mit diesen Hofdamen aus Algarth geflohen. Als wir erfuhren, dass er der mächtigste und gerechteste Monarch der ganzen Welt, der Große König von Mulvan ist, sind wir gekommen, um Seine Majestät um Hilfe zu bitten, unseren rechtmäßigen Status wiederzuerlangen.«
    Jorian applaudierte. »Großartig! Du hättest Schauspielerin werden sollen.« Er wandte sich an Karadur. »Kannst du dir einen besseren Weg vorstellen, sich am hochmütigen Hof von Trimandilam einzuführen?«
    Karadur schüttelte zweifelnd den Kopf. »Wird diese Farce nicht schnell durchschaut?«
    »Ich glaube nicht. In Mulvan hat man bestimmt noch nie von Algarth gehört.«
    »Aber was ist mit dir?«
    »Ich bin wieder Jorian aus Kortoli, das Faktotum der Damen. Da die Mädchen nicht mulvanisch sprechen, müssen sie nicht dauernd beobachtet werden.«
    »Wenn nun König Shaju sagt: ›Sehr wohl, ihr bekommt die gewünschte Hilfe‹ – was dann?«
    »Wir lassen die Königin Forderungen stellen, die unmöglich erfüllt werden können. Wie soll Shaju eine Flotte und eine Armee nach Algarth entsenden, wenn Mulvan am Westlichen Ozean gar keine Häfen hat? Da müssten sie die Wüste Fedirun oder das Gebiet der Zwölf Städte durchqueren, um an das Meer zu kommen – und woher nehmen sie dann die Schiffe? Eine unmögliche Situation.«
    Karadur schüttelte wieder den Kopf. »Mir will scheinen, ich habe voreilig gesprochen, als ich dein Talent zum Abenteurer verneinte, mein Sohn. Aber hältst du es für richtig, so bald schon deinen richtigen Namen wieder anzunehmen?«
    »Ich glaube schon. Wir sind jetzt weit genug von Xylar fort.«
    »Na, mögen die Götter von Novaria und Mulvan dir zur Seite stehen.«
     
    Der Bharma wand sich durch die Pushkana-Pforte in den östlichen Lograms, die hier nur noch eine bewaldete Hügelkette waren. Mit vollen Segeln gegen die Strömung ankämpfend, wurde das Flußboot Jhimu noch zusätzlich von großen schwarzen Büffeln um die gewaltigen Serpentinenkurven gezogen; die Strömung war zu stark für das Segel. Links und rechts ragten steile dunkelgrüne Hänge auf.
    Nach dem Gebirge wurde der Fluss wieder langsamer und verlief ziemlich geradlinig zwischen abgestuften Erhebungen im Osten und Westen, die in bewaldeten Plateaus endeten. Manchmal weitete sich der Strom zu Sümpfen aus, wo Riesentiere im Wasser lagen, von denen nur Ohren, Augen und Nüstern zu sehen waren. Nachts begaben sich diese Tiere schnaubend an Land, um zu grasen oder die Plantagen der mulvanischen Bauern heimzusuchen.
    Von Zeit zu Zeit folgten Straßen dem Fluss, die selten leer waren. Die Mulvanier, von einsamen Wanderern bis hin zu großen Gruppen, waren offenbar viel unterwegs – heilige Männer, Pilger, Kaufleute mit beladenen Packtieren, Bauern mit ihren Produkten, rasselnde Abteilungen Soldaten und verschiedene Reisende hoher und niedriger Abkunft.
    Jede Meile kam die Jhimu an einem Tempel für einen der mannigfaltigen mulvanischen Götter vorbei – es waren Gebäude verschiedenster Architektur. Jeder Gott hatte seinen eigenen Baustil. Ob nun Kegelform oder quadratisch, ob zylindrisch oder in Form einer Pyramide – alle Gebäude waren mit winzigen Skulpturen bedeckt. Einige Tempel waren zerfallen und verwaist, andere wurden eifrig benutzt. In der Nacht schimmerte gelbes Laternenlicht von den Ufern herüber, und die Reisenden hörten Lieder, manchmal langsam und feierlich, manchmal schnell und aufgeputscht.
    An Bord der Jhimu studierte Karadur eine magische Schriftrolle, die er in Janareth erworben hatte, während Jorian noch einmal mit den Mädchen übte. Am sechsten Tag nach der Abreise näherte sich die

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