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Der Schmetterlingsthron

Der Schmetterlingsthron

Titel: Der Schmetterlingsthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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zurück.«
    »Narr!« rief Jorian. »In der Richtung wird man doch zuerst suchen! Wir reiten den Pennerath aufwärts bis zur ersten Furt oder Brücke und wenden uns dann nach Osten in Richtung Komilakh. Dann nach Norden über die Halgirklauen nach Shven und wieder nach Westen zurück zu den Zwölf Städten.«
    »Du meinst, wir sollen um das Innere Meer herumreiten? Eine schreckliche Reise! Da kommen wir niemals rechtzeitig nach Metouro.«
    »Mit etwas Glück doch; ich habe die Karten studiert. Wir müssen das Risiko eingehen. Wenn du die Tiere vor der Stadt angebunden hast, such unsere Sachen zusammen und erwarte mich am inneren Palasttor.«
    »Warum nicht vor der Stadt? Ein langwieriges Verhör an den Toren muss vermieden werden.«
    »Ich kenne mich in dieser verdammten Stadt nicht aus und würde mich ohne dich verlaufen.«
    »Dann werden wir uns vor dem Außentor des Palastes treffen, um wenigstens zwei Kontrollen zu vermeiden. Benutze das Seil, um über die Mauer zu kommen.«
    »Also gut. Wenn man dich aufhält, sagst du einfach, du hättest eine geheime Mission von Ishvarnam – oder was dir gerade einfällt.«
    Im Saal fand Jorian Karadurs Vermutung bestätigt. Die Edelleute umringten ihn, drängten ihm Getränke auf und versicherten ihm, für einen Barbaren wäre er gar nicht so übel. Einer meinte, Jorian habe etwas getan, was sich viele andere bei Hofe insgeheim schon längst gewünscht hätten.
    Während er einen Fruchtpunsch schlürfte, überlegte Jorian, dass der mulvanische Asketizismus auch seine guten Seiten hatte; bei einem novarischen Ball hätte er sich nach seinem Triumph bestimmt sinnlos betrunken und wäre so bei seinem riskanten Abenteuer hilflos gewesen.
     
    Um Mitternacht hörte Prinzessin Yargali ein Klopfen an den Scheiben ihres Schlafzimmerfensters. Sie öffnete und erblickte Jorian, der mit einer Hand an einem Seil hing, um das sich seine Beine klammerten. Sie half ihm herein, führte ihn in das benachbarte Wohnzimmer und fragte: »Mein Lord, woran ist das obere Ende Eures Seils befestigt?«
    »Es klammert sich an die Nachwelt, Hoheit. Ich begreife die Sache selbst nicht ganz; ein Zauberer könnte Euch da zweifellos Auskunft geben. Was haben wir denn da?« Er nahm einen Krug zur Hand und roch daran. »Sagt mir nicht, dies ist Wein – in dieser Wüste der Nüchternheit?«
    »O doch«, sagte sie und nahm eine Decke von zwei Goldtellern, auf denen saftige Steaks lagen. »Auch echtes Fleisch.«
    »Bei allen Göttern und Dämonen Mulvans! Wie macht Ihr das?«
    Sie zuckte die riesigen Schultern, und ihre mächtigen Lusthügel erbebten. »Das gehört zu meiner Vereinbarung mit den Großen Königen. Ich bewache ihre verfluchte Truhe, während sie mir nach Wunsch Fleisch und Getränke zur Verfügung stellen. Nun setzt Euch und esst, bevor die Sachen kalt werden.«
    Jorian gehorchte. Zwischen zwei Bissen fragte er: »Wie seid Ihr zu diesem Arrangement gekommen, Prinzessin?«
    »Mein Volk ist eine alte Rasse, die in den fernen Dschungeln von Beraoti wohnt. Da wir länger leben als Euer Volk, haben wir weniger Nachfahren und sind im letzten Jahrtausend zahlenmäßig so sehr geschrumpft, bis nur noch eine Handvoll übrig war. Aufgrund eines Streits, den ich hier nicht näher schildern will, wurde ich aus der Gruppe ausgestoßen. Zur Zeit des Königs Venu traf ich in Trimandilam ein. Der König begrüßte mich gastfreundlich, doch nach einer Weile machte er sich Sorgen darüber, dass ich dreimal soviel aß wie er und seine wohlgenährteren Untergebenen und dass ich auch noch verbotenes Fleisch verlangte. Da er der geborene Sorgenmacher war, bereitete ihm dies nicht geringe Kopfschmerzen; ebenso die Truhe des Avlen, da schon zweimal der Versuch unternommen worden war, sie zu stehlen. König Venu kam auf den Gedanken, zwei Sorgen mit einer Lanze aufzuspießen, indem er mich zum offiziellen Wächter der Truhe machte, wofür er mir als Gegenleistung diese Räume und Nahrung, Getränke und Diener zur Verfügung stellte, so dass mir ein bequemes Leben möglich ist. Und dieses Arrangement gilt nun schon seit über fünfhundert Jahren.«
    »Ich könnte mir vorstellen«, sagte Jorian, »dass es Eurer Übernatürlichen Hoheit doch langweilig sein muss, stets in diesem Räumen eingeschlossen zu sein.«
    »Das macht mir nichts, denn ich reise nicht gern. Ich habe Trimandilam gesehen und brauche es mir nicht noch einmal anzuschauen. Und ich mag es nicht, wie mich die niederen Mulvanier anstarren, als sei ich eine

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