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Der Schock: Psychothriller (German Edition)

Der Schock: Psychothriller (German Edition)

Titel: Der Schock: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Raabe
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runter.«
    Er hob die Augenbrauen. »Schau an, schau an. Der gleiche Tonfall wie deine Mutter. Liegt wohl in der Familie.« Er lachte, was wie ein trockenes Bellen klang.
    Laura schwieg.
    »Also wenn ich’s mir genau überlege, dann hat deine Mutter gar nicht so viel über das Wie gesagt. Insofern bleibt das wohl mir überlassen. Zumal du hier unten sicher keine Hilfe von ihr erwarten kannst«, sagte er leise.
    Bisher war Laura nur wütend gewesen, auf ihre Mutter und darauf, dass sie hier eingesperrt war, doch jetzt beschlich sie plötzlich ein anderes, ganz und gar ungutes Gefühl. Buck erschien ihr mit einem Mal unberechenbar. »Warum bin ich hier?«, fragte sie. »Was will meine Mutter von mir?«
    »Ich soll dir eine Frage stellen«, sagte Buck.
    Laura wusste sofort, worum es ging. Sie würde Berlin niemals freiwillig verlassen, aber so wie die Dinge lagen, hatte sie keine Wahl. »Was ist, wenn ich die Frage mit ›Ja‹ beantworte?«
    Buck kniff die Augen zusammen und taxierte sie. »Ich bin mir gar nicht sicher«, sagte er gedehnt, »ob ich dir die Frage schon stellen will. Das geht mir alles etwas schnell.«
    Laura glaubte im ersten Moment, sich verhört zu haben. »Meine Mutter will eine Antwort, und ich kenne sie, sie will die Antwort so schnell wie möglich. Also, hier ist meine Antwort: Ja. Ich mach’s.«
    Buck kam langsam auf sie zu. »Ein ›Ja‹ auf eine Frage, die ich noch gar nicht gestellt habe?«
    »Meine Mutter hat mir die Frage selbst schon gestellt. Ich sage ja. Und jetzt machen Sie mich endlich los.«
    »Da ist sie ja wieder, Avas Töchterchen«, sagte Buck und ging um sie herum. »Jeder Zoll eine Gutsherrin. Weißt du eigentlich, dass ich das noch nie an ihr leiden konnte?«
    »Wer sind Sie überhaupt? Woher kennen Sie meine Mutter?«
    »Ha!«, machte Buck. »Das sieht ihr ähnlich. Sie hat nie von mir erzählt, oder? Na, du wirst es noch früh genug erfahren.«
    Früh genug? Sie schluckte. Wie lange sollte das denn hier noch dauern? »Wer auch immer Sie sind, machen Sie mich bitte los. Wie gesagt: Meine Antwort ist ja. Sagen Sie ihr das bitte.«
    Buck wischte sich mit der Hand über die Nase, strich an ihr vorbei, und sein Blick glitt über ihre Brüste. »Weißt du, es ist nie gut, wenn Ava zu früh bekommt, was sie will. Ich sage ihr erst mal, du hast nein gesagt.«
    Laura wurde eiskalt. Sie war ihm ausgeliefert, ihm und seinem offenbar seit langem schwelenden Hass auf ihre Mutter. »Früher oder später erfährt sie, dass Sie gelogen haben.«
    Buck schnaubte. »Und? Deal ist Deal. Ich muss hier nicht um Sympathiepunkte kämpfen.« Er blieb hinter ihr stehen. »Und je länger es dauert, desto sicherer kann ich sein, dass ich bekomme, was ich will.«
    Plötzlich spürte sie seine Hände auf ihren Hüften. Sie erstarrte, als seine verschwitzten Finger in ihren Hosenbund griffen. Mit einem Ruck zog er ihr Hose und Slip bis zu den Klebestreifen an ihren Knöcheln hinunter. Laura hielt die Luft an. Presste die Beine und Lippen zusammen. Sie wollte schreien, hoffte, dass vielleicht ihre Mutter sie hören würde. Und zugleich wusste sie, wie absurd es war, ausgerechnet von ihr Hilfe zu erwarten.
    »Hast du Angst?« Buck stand direkt hinter ihr, atmete ihr in den Nacken. Sie hörte das Klirren seiner Gürtelschnalle. Das Metall berührte ihren Po, und sie zuckte zusammen. Sie versteifte sich so sehr, dass es weh tat, spürte plötzlich etwas Warmes, Fleischiges, das zwischen ihren Gesäßhälften abwärts fuhr.
    »Du hast einen zuckersüßen Arsch. Benimm dich gefälligst, sonst kommt der Onkel alle paar Stunden hier runter. Und dann stecke ich dir mehr rein als nur den Finger.«

Kapitel 28
    Berlin, 20. Oktober, 22:34 Uhr
    Jan hatte das Licht rasch wieder ausgeschaltet, nachdem er sich im Zimmer orientiert hatte. Er schien alleine in der Wohnung zu sein – bis auf die Mäuse, die schneeweiße hatte sich wie ihre grauen Kumpane unter ein dickes Knäuel Holzwolle geflüchtet.
    Er war leise in den winzigen Flur hinausgetreten, hatte das Licht kurz eingeschaltet und ein Bad und eine schlauchartige Küche ausmachen können. Im Küchenfenster hing eine knallbunte Lichterkette aus Herzchen. In der Ferne ertönte ein Martinshorn.
    Rasch durchwühlte er die Garderobe. Am brauchbarsten erschien ihm ein blauer Damen-Trenchcoat und dazu eine Schiebermütze aus Tweed, die er tief ins Gesicht zog. Seine Belstaff stopfte er hastig in eine Plastiktüte.
    Mit klopfendem Herzen trat er auf die Straße. Der Nebel

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