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Der Schönheitschirurg

Der Schönheitschirurg

Titel: Der Schönheitschirurg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Gordon
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Vorgang die Bewerbung um Aufnahme in eine so majestätische Institution war, und gleichzeitig, wie eine Wahlkaution, die kleinmütigeren und exzentrischen abschreckte. Die Interviews der engeren Bewerber wurden für die letzte Juliwoche angesetzt und Graham dazu geladen.
    Drei Tage vorher sandte Maria ein Telegramm, in dem sie ihre Heimkehr ankündigte. Graham war bestürzt. Er holte sie in Paddington ab und fand sie blaß und aufgeregt. Er dachte, sie sei krank, und zerbrach sich automatisch den Kopf nach der Diagnose.
    «Nein, nein, ich bin vollkommen gesund», sagte sie bestimmt. «Desmond ebenfalls.» Das Kind war in Cornwall geblieben. «Es handelt sich um meinen Vater. Er will mich sehen. Er kommt in einer halben Stunde zu uns.»
    Es überstieg Grahams Fassungsvermögen, warum das Rendezvous so erschütternd sein sollte - er nahm sich nie heraus, sich in die Familienangelegenheiten der Cazalays einzumischen. Lord Cazalay erschien pünktlich. Er eilte allein ins Haus. Es war das erste Mal, daß ihn Graham unbegleitet sah, da er die Gewohnheit hatte, wie ein Schlachtschiff durchs Leben zu pflügen, von Begleitern abgeschirmt. Er blickte düster wie immer und bemerkte seinen Schwiegersohn kaum. Er führte Maria ins Arbeitszimmer und verschloß die Tür.
    «Es ist etwas geschehen», sagte Maria zu Graham, nachdem ihr Vater eine Stunde später gegangen war.
    Graham runzelte die Stirn. «Ist er krank?»
    «Nein, nein!» rief sie ungeduldig. «Es sind nicht alle Unglücksfälle des Lebens körperlicher Natur.» Sie machte eine Pause und biß sich auf die Lippen. «Wir sind ruiniert. Ohne einen Penny.» Graham sah sie verständnislos an. «Oh, es ist eine lange Geschichte. Ich verstehe nicht einmal die Hälfte davon. Es geht bis zum Krieg zurück. Der Zusammenbruch kam offenbar ganz plötzlich.»
    «Wann wird das herauskommen?» fragte er impulsiv. «In die Zeitungen? Es wäre unmöglich, jedenfalls vor meinem Interview in Blackfriars.»
    «Mein Gott!» schrie sie wütend. «Ist das das einzige, an das du denken kannst?»
    Sie verließ das Zimmer, die Tür knallte ins Schloß. Graham konnte ihr nicht glauben. Daß Lord Cazalay in der Welt herunterkommen sollte, war, als wäre Lord Nelson auf den Trafalgar Square gestürzt. Sie hatte in letzter Zeit unter Depressionen gelitten, und das einsame Brüten in Cornwall hatte ihr nicht gutgetan. Er hätte sich die Mühe nehmen sollen, für eine Woche hinunterzufahren. Aber er bildete sich ein, sie sei weinend aus dem Zimmer gegangen, zum erstenmal, seit er sie kannte.
    Die nächsten drei Tage waren völlig konfus. Männer, die Graham nie gesehen hatten, erschienen mit fest versiegelten Kurverts für Maria. Was immer sie enthielten, behielt sie für sich, sie hatte kaum ein Wort für ihn übrig und lehnte jedes beschwichtigende Wort oder Medikament ab. Am Nachmittag seines Interviews im Blackfriars Hospital bemerkte sie kaum, daß er das Haus verließ.
    Die Kandidaten mußten auf harten Stühlen vor dem Sitzungssaal des Krankenhauses warten, in einem Vorraum, wo die Ärzte ihre Hüte und Mäntel aufhängten. Es war ein kahler Raum, dessen einziger Schmuck aus einer Tafel bestand, an der die Operationen und Obduktionsbefunde des Tages in kunstvoll handgeschriebenen Listen wie die Menüs vor französischen Restaurants angeschlagen waren. Graham haßte den Raum. Als Student hatte er oft genug hier gewartet, und es hatte immer etwas Unangenehmes bedeutet, selbst wenn er sich nur mit seinem Vater treffen sollte, der Komitees immer in schlechter Laune verließ. Ein weiterer Kandidat wartete schon.
    «Tag!» grüßte Graham Eric Haileybury. «Ich habe gehört, daß Sie sich um die Stelle bewerben.»
    Haileybury trug einen strengen blauen Sergeanzug und hielt einen weichen grauen Hut in seinen knochigen roten Händen auf den Knien. Sein blondes Haar war spärlicher geworden, und Graham fand, daß man ihm die fünf Jahre seit ihrer letzten Begegnung ansah. Dann fiel ihm aber ein, daß dieser Mensch schon immer Wert darauf gelegt hatte, älter und würdiger zu wirken, als er war. Er überlegte zerstreut, warum er sich immer vorstellte, der Mann rasiere sich mit kaltem Wasser, stumpfem Messer und Karbolseife.
    Haileybury neigte den Kopf. «Ich glaube, ich schulde Ihnen verspätete Glückwünsche, Trevose. Zu Ihrer Heirat.»
    «Oh, danke.» Graham lachte nervös. Dies war wirklich nicht die beste Zeit dafür, fand er. «Ich hoffe, ich kann die Glückwünsche erwidern?»
    Doch zeigte sich,

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