Der Schoenste Fehler Meines Lebens
sind, werde ich mich wieder meinen Geschäften widmen, die ich in letzter Zeit vernachlässigt habe.« Er steckte eine Locke hinter ihr Ohr. »Ich werde fast zwei Wochen weg sein. Aber ehe ich abreise, möchte ich gern mal einen Abend ausgehen, denn ich bin die Heimlichtuerei leid.«
»Du traust dich was«, erwiderte sie. »Hör auf, so selbstsüchtig zu sein. Denk doch mal an deine kostbare Stadt und mal dir Sunnys Gesichtsausdruck aus, wenn sie dahinterkommt, was zwischen uns beiden läuft – «
Seine coole Fassade bröckelte. »Die Stadt und Sunny sind meine Angelegenheit, nicht deine.«
»Mit dieser egozentrischen Einstellung, Bürgermeister, werden Sie sicherlich nicht wiedergewählt.«
»Ich wollte schon beim ersten Mal nicht gewählt werden!«
Sie willigte schließlich ein, mit ihm in ein Tex-Mex-Restaurant in Fredericksburg zu fahren, aber kaum dass sie dort angekommen waren, lenkte sie ihn zu einem Stuhl mit Blick auf die Wand, sodass sie alles im Blick hatte. Das ärgerte ihn derart, dass er für sie beide bestellte, ohne sie nach ihren Wünschen zu fragen.
»Du rastest nie aus«, sagte sie, als der Kellner sich vom Tisch entfernte. »Außer bei mir.«
»Das stimmt nicht«, gab er angespannt zurück. »Torie schafft es auch, mich auf Hundertachtzig zu bringen.«
»Torie zählt nicht. Du warst in einem früheren Leben offensichtlich ihre Mutter.«
Er revanchierte sich, indem er das Körbchen mit den Chips in Beschlag nahm.
»Ich hätte nie gedacht, dass du auch eingeschnappt sein kannst«, bemerkte sie nach langem, drückendem Schweigen. »Jetzt sieh dich an.«
Er tunkte einen Chip in die Schale mit der schärfsten Salsa. »Ich hasse es, Versteck zu spielen, und ich werde das auch nicht länger tun. Diese Affäre wird jetzt öffentlich gemacht.«
Sein Starrsinn und seine Entschlossenheit machten ihr Angst. »Lass es dabei bewenden. Spence ist es gewohnt, seinen Kopf durchzusetzen, ob für Sunny oder für ihn. Und wenn du das nicht wüsstest, hättest du mich auch nicht ermutigt, mich weiterhin bei ihm einzuschmeicheln.«
Er brach einen Chip entzwei. »Das wird jetzt auch aufhören. Sofort.«
»Nein, wird es nicht. Ich habe Spence im Griff. Du kümmerst dich um Sunny. Und was uns beide angeht … Ich habe dir doch von Anfang an klargemacht, wie es laufen soll.«
»Aber ich sage dir …« Er stach mit dem durchgebrochenen Chip in Richtung ihres Gesichts. »Ich habe in meinem ganzen Leben noch nichts heimlich gemacht und werde es auch jetzt nicht tun.«
Sie verstand ihn nicht. »Du kannst doch etwas derart Wichtiges nicht wegen ein paar bedeutungsloser Schäferstündchen aufs Spiel setzen. Das ist nur ein Techtelmechtel, Ted. Vorübergehend. Ich kann hier jeden Tag meine Zelte abbrechen und nach Los Angeles zurückkehren. Es überrascht mich selbst, dass ich es noch nicht getan habe.«
Wenn sie darauf gehofft hatte, er werde darauf beharren, dass ihre Beziehung nicht bedeutungslos war, dann hatte sie sich ihre Enttäuschung selbst zuzuschreiben. Er beugte sich über den Tisch. »Es hat nichts damit zu tun, ob etwas vorübergehend ist. Es hat was mit der Person zu tun, die ich bin.«
»Und was ist mit der Person, die ich bin? Ich fühle mich bei dieser Heimlichtuerei nämlich durchaus wohl.«
»Du hast gehört, was ich gesagt habe.«
Sie sah ihn bestürzt an. Das hatte sie nun davon, sich einen Liebhaber mit Ehrgefühl zu nehmen. Jedenfalls mit dem, was er unter Ehrgefühl verstand. Alles würde nun auf eine Katastrophe hinauslaufen oder darauf, dass er ihr das Herz brach. Da Meg einerseits versuchte, nicht allzu oft daran zu denken, wie sehr sie in Ted verliebt war, und sich andererseits viel zu viele Gedanken über ein mögliches Wiederauftauchen des mysteriösen Eindringlings machte, schlief sie nicht gut. Sie nutzte ihre durchwachten Nächte für ihre Schmuckentwürfe. Die Stücke wurden immer ausgefallener und komplizierter, weil ihr kleiner Kundenstamm eine entschiedene Vorliebe für Schmuck an den Tag legte, in dem echte Antiquitäten und keine Kopien verarbeitet waren. Sie suchte nach Internethändlern, die sich auf die Art von Kunstgegenständen spezialisiert hatten, die sie verwenden wollte, und steckte beängstigend viel von ihrer Rücklage in eine Bestellung bei einem Anthropologieprofessor aus dem Raum Boston, der den Ruf hatte, ehrlich zu sein, und alles, was er verkaufte, mit einem ausführlichen Herkunftsnachweis versah.
Während Meg ein paar Münzen aus dem Nahen Osten,
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