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Der Schoenste Fehler Meines Lebens

Der Schoenste Fehler Meines Lebens

Titel: Der Schoenste Fehler Meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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für das Wochenende waren bei zu wenig Hauspersonal viele Gäste angekündigt, und Arlis konnte es sich nicht leisten, sie jetzt zu verlieren. Dennoch war es besser, sie verließ sich nicht darauf.
    Als Meg endlich allein war, starrte sie sehnsüchtig auf die glänzende Badewanne. Am vergangenen Abend war Arlis lang geblieben, um Inventur zu machen, weshalb Meg sich nicht in eine Dusche hatte schleichen können, und da der Gasthof ausgebucht war, standen die Chancen für heute Abend auch nicht besser. Sie sagte sich, dass sie schließlich tagelang auf staubigen Pfaden zugebracht hatte, ohne auch nur einen Gedanken an fließendes Kalt-und Warmwasser zu verschwenden. Aber diese Exkursionen waren ihr Freizeitvergnügen gewesen und nicht das wirkliche Leben, doch im Rückblick schien ihr wirkliches Leben eigentlich aus Freizeit bestanden zu haben.
    Sie kämpfte gerade mit der Matratze, als sie spürte, dass jemand hinter ihr stand. Und so wappnete sie sich für eine weitere Konfrontation mit Arlis, sah allerdings Ted Beaudine in der Tür stehen.
    Mit einer Schulter lehnte er am Türgriff, die Knöchel verschränkt, und schien sich in dem von ihm regierten Königreich mehr als wohl zu fühlen. Schweißnass klebte ihr mintgrünes Hausmädchenkleid aus Polyester an ihrer Haut, und sie wischte sich mit ihrem Arm die Stirn trocken. »Scheint mein Glückstag zu sein. Ein Besuch des Erwählten. Schon ein paar Leprakranke geheilt?«
    »Ich war zu sehr mit den Broten und den Fischen beschäftigt. «
    Das sagte er, ohne zu lächeln. Mistkerl. Sie hatte ihn in dieser Woche ein paar Mal draußen stehen sehen, wenn sie Vorhänge drapierte oder ein Fensterbrett mit einem dieser giftigen Produkte bearbeitete, die man im Gasthof verwenden musste. Das Bürgermeisteramt befand sich, wie sich herausstellte, im selben Gebäude wie die Polizeiwache. Heute Morgen war sie an einem Fenster im zweiten Stock gestanden und hatte ihn dabei beobachtet, wie er tatsächlich den Verkehr stoppte, um einer alten Dame über die Straße zu helfen. Ihr waren auch die vielen jungen Frauen aufgefallen, die das Gebäude durch den Seiteneingang mit direkter Verbindung zu den Verwaltungsbüros betraten. Möglicherweise, weil sie was zu regeln hatten. Viel wahrscheinlicher aber aus Jux und Tollerei.
    Er nickte mit dem Kopf Richtung Matratze. »Sieht ganz danach aus, als könntest du etwas Hilfe gebrauchen?«
    Sie war erschöpft, die Matratze war schwer, und sie schluckte ihren Stolz hinunter. »Danke.«
    Er schaute auf den Flur hinaus. »Nein. Da kommt keiner.«
    Dass sie sich derart von ihm hatte zum Trottel machen lassen, verlieh ihr die Willenskraft, ihre Schulter unter eine Ecke der Matratze zu zwängen und sie hochzuwuchten. »Was willst du?«, grunzte sie.
    »Dich kontrollieren. Zu meinen Pflichten als Bürgermeister gehört es, mich zu vergewissern, dass unsere Landstreicher keine unschuldigen Bürger anpöbeln.«
    Sie presste ihre Schulter noch weiter unter die Matratze und zahlte es ihm mit dem Fiesesten heim, was ihr einfiel. »Lucy hat mir gesimst. Bis jetzt hat sie dich noch nicht erwähnt.« Aber auch sonst nicht viel, nur ein oder zwei Sätze, dass es ihr gut gehe, sie aber nicht reden wolle. Meg hievte die Matratze in die Höhe.
    »Grüß sie von mir«, sagte er so beiläufig, als spräche er von einer entfernten Cousine.
    »Dir ist es völlig egal, wo sie ist, nicht wahr?« Meg hob die Matratze um ein paar weitere Zentimeter an. »Ob es ihr gut geht oder nicht? Sie könnte auch von Terroristen gekidnappt worden sein.« Faszinierend, wie eine im Grunde nette Person wie sie garstig werden konnte.
    »Das hätte ich sicherlich erfahren.«
    Sie hatte Mühe, Luft zu bekommen. »Deinem angeblich so gigantischen Gehirn scheint es entgangen zu sein, dass ich nicht dafür verantwortlich bin, dass Lucy dich abserviert hat, weshalb machst du mich also zu deinem persönlichen Sandsack?«
    »An irgendjemand muss ich meine grenzenlose Wut doch auslassen.« Lässig änderte er seine Fußstellung.
    »Du tust mir leid.« Aber kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, da verlor sie das Gleichgewicht und stolperte über den Bettkasten. Die Matratze krachte auf sie.
    Ein kühler Luftzug strich über die Rückseiten ihrer nackten Schenkel. Der Rock ihrer Uniform bauschte sich über ihren Hüften und erlaubte ihm ungehindert einen Blick auf ihr hellgelbes Höschen und womöglich auch auf das Drachentattoo auf ihrer Hüfte. Gott hatte sie bestraft, weil sie ungezogen zu

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