Der Schoenste Fehler Meines Lebens
Geldscheinklammer heraus. »Ich möchte, dass du morgen die Stadt verlässt. Und das wird deine Abreise beschleunigen. «
Er zog die Scheine heraus, steckte die leere Klammer zurück in seine Tasche und fächerte das Geld in seinen Fingern auf, damit sie es zählen konnte. Fünf Hundertdollarscheine. Sie schluckte. »Du solltest nicht so viel Bargeld mit dir herumtragen. «
»Tue ich normalerweise auch nicht, aber ein Landbesitzer kam im Rathaus vorbei, nachdem die Bank schon geschlossen hatte, und beglich seine Steuerschulden. Bist du nicht froh, dass ich das Geld mitgenommen habe?« Er warf die Scheine auf den Futon. »Wenn Daddy dich erst wieder in Gnaden aufgenommen hat, kannst du ihn ja einen Scheck auf mich ausstellen lassen.« Er wandte sich zum Gehen.
Sie konnte ihm unmöglich das letzte Wort lassen. »Das war übrigens eine interessante Szene, in die ich da am Samstag im Gasthof hineingeraten bin. Hast du während deiner ganzen Verlobungszeit mit Lucy in der Gegend herumgevögelt, oder nur gegen Ende?«
Er drehte sich um und ließ seinen Blick über ihren Körper wandern, wobei er absichtlich auf dem HAPPY-PRINTING-COMPANY-Logo über ihren Brüsten verweilte. »Ich habe immer herumgevögelt, während ich mit Lucy zusammen war. Aber keine Sorge. Sie hat nie Verdacht geschöpft.«
Er verschwand die Treppe hinunter. Kurz darauf wurde es dunkel in der Kirche, und die Eingangstür fiel hinter ihm ins Schloss.
Am nächsten Morgen fuhr sie mit tränenverschleierten Augen zu ihrer Arbeit. Das Geld brannte ihr ein radioaktives Loch in ihre hässlichen neuen khakifarbenen Bermudashorts. Die fünfhundert Dollar von Ted erlaubten es ihr endlich, nach Los Angeles zurückzukehren, wo sie sich in einem billigen Hotel einnisten konnte, bis sie einen Job fand. Wenn ihre Eltern erst einmal sahen, dass sie in der Lage war, hart an einer Sache dranzubleiben, gaben sie sicherlich nach und unterstützten sie bei einem echten Neuanfang.
Aber nein. Anstatt in aller Eile mit Teds Geld die Stadtgrenzen hinter sich zu bringen, blieb sie da, um einen chancenlosen Job als Getränke-Cartmädchen eines Country Clubs anzunehmen.
Wenigstens war die Uniform nicht ganz so schlimm wie ihr Zimmermädchenkleid aus Polyester, es fehlte aber nicht viel. Am Ende ihres Vorstellungsgesprächs hatte ihr der stellvertretende Manager ein braves gelbes Polohemd mit dem Logo des Country Clubs in Jagdgrün überreicht. Danach war sie gezwungen gewesen, ihr kostbares Trinkgeld für den Kauf ihrer eigenen khakifarbenen Bermudashorts in normaler Länge sowie eines Paars weißer Turnschuhe und mehrerer Paare abscheulicher Pom-Pom-Sneakersocken auszugeben, die sie gar nicht anschauen mochte.
Als sie in die Lieferanteneinfahrt des Clubs einbog, haderte sie mit sich, dass sie zu verbissen war, um Teds Geld zu nehmen und abzuhauen. Wäre das Geld aus anderer Quelle gekommen, hätte sie es vielleicht getan, aber von ihm konnte sie unmöglich auch nur einen Cent annehmen. Doch ihre Entscheidung war umso hirnverbrannter, als sie wusste, dass er alles dransetzen würde, sie zu feuern, wenn er erst mal dahinterkam, dass sie im Club arbeitete. Nun konnte sie nicht einmal mehr vor sich selbst so tun, als wüsste sie, was sie tat.
Der Angestelltenparkplatz war viel leerer, als Meg das um acht Uhr morgens erwartet hatte. Auf ihrem Weg in den Club durch den Lieferanteneingang sagte sie sich, sie müsste unter allen Umständen verhindern, dass Ted oder seine Freunde sie entdeckten. Sie steuerte das Büro des stellvertretenden Managers an, aber es war verschlossen und der Hauptflur des Clubs leer. Sie ging wieder nach draußen. Ein paar Golfer waren auf dem Platz, und der einzige Angestellte weit und breit war ein Arbeiter, der die Rosen wässerte. Als sie nachfragte, wo die anderen waren, antwortete er auf Spanisch und meinte, dass ein paar Leute krank seien. Er deutete auf eine Tür im Souterrain.
Der Shop war ausgestattet wie ein alter englischer Pub mit dunklem Holz, Messingbeschlägen und einem karierten Niederflorteppich in Marineblau und Grün. Golfschlägerpyramiden standen zwischen Regalen, auf denen Golfkleidung, Schuhe und Sonnenblenden mit dem Clublogo ordentlich gestapelt waren. Bis auf einen glatt rasierten Mann hinter der Theke war der Laden leer. Er drückte wie ein Verrückter auf die Tasten seines Mobiltelefons. Beim Näherkommen las sie sein Namensschild. MARK. Er war nicht ganz so groß wie sie, Mitte bis Ende zwanzig, schlank, hatte ordentlich
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