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Der Schoenste Fehler Meines Lebens

Der Schoenste Fehler Meines Lebens

Titel: Der Schoenste Fehler Meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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ließ seine Hände zwischen seine gebeugten Knie fallen. »Wenn wir das nicht an Land ziehen, wird die Stadt mehr darunter leiden, als ich mir auszumalen wage.«
    »Zeit, dass du den Leuten endlich klarmachst, wie ernst die Lage ist.«
    »Das wissen doch alle bereits. Aber bis jetzt spricht es noch keiner laut aus.«
    Schweigend tranken die Männer ihre Bierdosen leer. Endlich erhob sich Kenny, um zu gehen. »Das ist nicht dein Fehler, Ted. Es ging bereits den Bach runter, bevor du zum Bürgermeister gewählt wurdest.«
    »Das weiß ich.«
    »Du kannst auch keine Wunder bewirken. Du kannst nur nach Kräften darauf hinarbeiten.«
    »Du bist einfach viel zu lang mit Lady Emma verheiratet«, brummte Ted. »Du hörst dich schon an wie sie. Als Nächstes lädst du mich noch ein, zu eurem blöden Buchclub zu kommen. «
    Auf ihrem Weg nach draußen zogen sich die Männer noch eine Weile gegenseitig auf. Ihre Stimmen wurden schwächer. Ein Motor sprang an. Meg sackte zurück auf ihre Hacken und atmete tief durch.
    Dann fiel ihr auf, dass die Lichter noch an waren.
    Die Tür ging wieder auf, und auf dem Nadelholzboden hallten die Schritte von einem Paar Füße. Sie spähte nach unten. Ted stand mitten im Raum und hatte seine Daumen in den Gesäßtaschen seiner Jeans eingehakt. Er starrte den Platz an, wo der Altar gestanden hatte, aber diesmal ließ er ein wenig die Schultern hängen und bot ihr den seltenen Anblick, wie er sich einmal nicht mit seinem selbstsicheren Auftreten einen Panzer anlegte.
    Doch dieser Moment hielt nicht lang an. Er ging auf die Tür zu, die in die Küche führte. Ihr Magen zog sich vor Angst zusammen. Gleich darauf hörte sie einen sehr lauten, sehr wütenden Fluch.
    Sie ließ den Kopf hängen und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Zornige Schritte hallten durch die Kirche. Vielleicht, wenn sie sich ganz still verhielte …
    »Meg!«

Kapitel 7
    Mit einem Satz lag Meg auf dem Futon. »Ich dachte mir, ich schlafe hier oben«, rief sie und wappnete sich für den Kampf. »Hast du was dagegen?«
    Ted kam auf die Chorempore hochgeprescht, dass der Boden bebte. »Was zum Teufel machst du hier eigentlich?«
    Sie saß am Rand des Futons und versuchte sich den Anschein zu geben, als wäre sie eben erst aufgewacht. »Schlafen jedenfalls nicht. Was denkst du dir eigentlich? Platzt mitten in der Nacht hier herein … Außerdem sollte man in der Kirche nicht fluchen.«
    »Wie lange bist du schon hier?«
    Sie rekelte sich und gähnte und bemühte sich, sich ganz cool zu geben. Das wäre allerdings leichter gewesen, wenn sie was Eindrucksvolleres als ihren Slip mit den Piratentotenschädeln und das HAPPY-PRINTING-COMPANY-T-Shirt angehabt hätte, das ein Gast vergessen hatte. »Musst du denn so laut schreien?«, sagte sie. »Du störst die Nachbarn. Und die sind tot.«
    »Seit wann?«
    »Das weiß ich nicht so genau. Einige der Grabsteine reichen bis 1840 zurück.«
    »Ich spreche von dir.«
    »Oh. Ich bin schon eine Weile hier. Wo hast du denn gedacht, dass ich wohne?«
    »Ich habe überhaupt nicht darüber nachgedacht. Und weißt du, warum? Weil es mich einen Scheißdreck interessiert. Ich möchte, dass du hier ausziehst.«
    »Das glaube ich dir gern, aber das hier ist Lucys Kirche, und sie sagte mir, ich könne bleiben, solange ich will.« Das hätte sie jedenfalls gesagt, sofern Meg sie je gefragt hätte.
    »Falsch. Das ist meine Kirche, und gleich morgen früh verschwindest du von hier auf Nimmerwiedersehen.«
    »Moment mal. Du hast Lucy diese Kirche geschenkt.«
    »Als Hochzeitsgeschenk. Keine Hochzeit. Kein Geschenk.«
    »Ich glaube nicht, dass du damit vor einem Gericht durchkämest. «
    »Es gab keinen notariellen Vertrag!«
    »Entweder bist du ein Mensch, der zu seinem Wort steht, oder nicht. Offen gestanden glaube ich langsam, dass du das nicht bist.«
    Seine Augenbrauen schoben sich zusammen. »Es ist meine Kirche, und du bist ein Eindringling.«
    »So siehst du es. Ich habe meine Sichtweise. Wir sind in Amerika. Hier herrscht Meinungsfreiheit.«
    »Falsch. Das hier ist Texas. Und da zählt nur meine Meinung. «
    Das entsprach mehr der Wahrheit, als sie sich eingestehen wollte. »Lucy möchte, dass ich hier wohne, also bleibe ich auch hier.« Wenn sie davon wüsste, würde sie auf jeden Fall wollen, dass Meg blieb.
    Er legte eine Hand auf das Geländer der Empore. »Anfangs hat es Spaß gemacht, dich zu quälen, aber das Spiel verliert langsam seinen Reiz.« Er grub in seiner Hosentasche und zog eine

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