Der Schoenste Fehler Meines Lebens
klüger, als ich aussehe. Und Sie sind keine Frau, die sich in einen Mann verliebt, der sie abgrundtief hasst.«
»Ich glaube nicht, dass er mich noch immer so sehr hasst wie am Anfang. Jetzt ist es mehr ein ganz gewöhnlicher Abscheu. «
»Interessant.« Torie schüttelte ihr langes Haar und band es dann wieder zusammen.
Meg nahm sich einen Waschlappen vom Stapel neben dem Waschbecken und hielt ihn unters kalte Wasser. »Sie scheinen mich auch nicht zu hassen. Wie kommt das? Alle anderen in der Stadt hassen mich.«
»Ich habe meine Gründe dafür. Was aber nicht heißen soll, dass ich Ihnen nicht die Augen auskratzen würde, wenn ich Sie wirklich als Bedrohung für Ted ansähe.«
»Ich habe seine Hochzeit platzen lassen, wissen Sie noch?«
Torie zuckte nur die Achseln.
Meg musterte sie, doch Torie gab nichts weiter preis. Meg rubbelte sich mit dem kalten Waschlappen den Nacken. »Da wir schon so vertraulich miteinander reden, wäre ich neugierig zu erfahren, was Ihr Ehemann dazu sagen würde, wenn er wüsste, dass Sie sich praktisch nackt mit Ted in einem Hotelzimmer aufhielten?«
»Oh, dass ich nackt war, würde Dex nichts ausmachen – ich kam ja gerade aus der Dusche –, allerdings gefiel ihm der Kuss, den Ted mir gab, gar nicht, auch nicht, als ich ihn darauf hinwies, dass das nichts zu bedeuten hatte.« Sie verschwand in der nächsten Kabine, redete aber weiter. »Dex regte sich fürchterlich auf und ließ Ted wissen, dass beim Küssen eine Grenze erreicht sei. Ich sagte Dex, mir wäre es lieber, er würde sie woanders ziehen, denn obwohl ich bezweifelt habe, dass dieser Kuss zu Teds besten gehörte, hatte ich doch meinen Spaß dabei. Daraufhin meinte Dex, er werde für so viel Spaß sorgen, wie ich vertragen könnte, was Sie, wenn Sie meinen Mann kennen würden, zum Lachen brächte. Aber Dex war mürrisch, weil ich ihn vor ein paar Wochen ausgetrickst hatte, sodass er bei den Mädchen bleiben musste, während ich mit Ted unterwegs war, um das neue GPS zu testen, das er für seinen Laster erfunden hat. Dex hätte die Testfahrt nämlich selbst gern gemacht.«
Das musste der Abend gewesen sein, als Meg die beiden zusammen sah. Langsam wurde sie richtig neugierig auf Dexter O’Connor. »Dann wusste Ihr Mann also, dass Sie mit Ted allein in einem Hotelzimmer des Gasthofs waren?« Sie griff nach der Sonnenmilch. »Sie müssen einen sehr verständnisvollen Ehemann haben.«
Die Toilettenspülung ging an. »Was meinen Sie mit allein? Dex stand unter der Dusche. Es war unser Zimmer. Ted kam nur vorbei.«
»Ihr Zimmer? Ich dachte, Sie leben in Wynette.«
Torie kam aus der Kabine und sah sie ein wenig mitleidig an. »Wir haben Kinder, Meg. K-i-n-d-e-r. Zwei wunderbare kleine Mädchen, die ich von ganzem Herzen liebe, die aber auf jeden Fall mir nachgeraten, weswegen Dex und ich uns alle paar Monate abzusetzen versuchen, um mal wieder allein zu sein.« Sie wusch sich die Hände. »Manchmal kriegen wir ein langes Wochenende in Dallas oder New Orleans hin. Aber normalerweise ist es eine Nacht im Gasthof.«
Meg hatte noch mehr Fragen, doch sie musste Teds Schläger wegbringen und ihr Trinkgeld kassieren.
Sie traf ihn im Laden an, wo er sich mit Kenny unterhielt. Als sie sich ihm näherte, griff er in seine Tasche. Sie hielt den Atem an. Gut, sie hatte auch noch seine letzten beiden Headcovers verloren, aber sie hatte ihn kein einziges Loch gekostet, und wenn dieser Geizkragen …
»Da bist du ja, Meg.«
Die ganzen einhundert Dollar. »Wow«, flüsterte sie. »Ich dachte schon, ich müsste mir eine Frisierkommode zulegen, um so viel Geld zu verdienen.«
»Gewöhn dich nicht daran«, warnte er. »Deine Tage, an denen du mein Caddie warst, sind gezählt.«
In dem Moment kam Spence zusammen mit einer jungen, geschäftsmäßig gekleideten Frau in einem ärmellosen schwarzen Kleid, Perlenkette und dunkelgrüner Birkin-Tasche aus dem Laden. Sie war groß und kurvig, ohne jedoch auch nur ansatzweise dick zu sein. Sie hatte markante Gesichtszüge – ein langes Gesicht mit schön geformten dunklen Augenbrauen, eine auffallende Nase und einen vollen, sinnlichen Mund. Ihr dunkelbraunes glattes Haar, das ihr Gesicht umrahmte, war dezent gesträhnt. Obwohl mit Sicherheit erst Ende zwanzig, trat sie mit der Selbstsicherheit einer älteren Frau auf, gepaart mit der erotischen Anziehungskraft einer jüngeren, die es gewohnt war, ihren Willen zu bekommen.
Skipjack schlang seinen Arm um sie. »Ted, Sie haben Sunny ja
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