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Der Schoepfer

Der Schoepfer

Titel: Der Schoepfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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ihm dabei half, das Problem zu bewältigen. Aber Großmama hatte nie etwas über außerirdische Monster gesagt, die gigantische Kokons spannen.
    Mr Lyss öffnete und schloss die Türen anderer Zimmer. Er schrie nicht urplötzlich auf, und das war schon mal gut.
    Als der alte Mann zurückkehrte, sagte er: »Es gibt nur die drei. Du wartest hier, während ich nach unten gehe und etwas suche, um sie zu verbrennen.«
    »Bitte, bitte, ich will nicht hierbleiben.«
    »Wir tragen Verantwortung, Junge. Man geht nicht einfach fort und lässt so etwas ausschlüpfen.«
    »Es wird ihnen nicht gefallen, verbrannt zu werden.«
    »Die Vorlieben eines Riesenschwarms von außerirdischen Insekten sind mir ziemlich egal, und dir sollten sie auch egal sein.«
    »Sie glauben, das sind Insekten?«
    »Ich weiß nicht, was zum Teufel sie sind, aber ich weiß mit Sicherheit, dass ich sie absolut nicht leiden kann. Merk es dir gut – du rufst nach mir, falls sich hier etwas tun sollte.«
    »Was könnte sich denn tun?«
    » Alles könnte sich tun.«
    »Was soll ich rufen?«
    »Was hältst du von Hilfe ?«
    Mr Lyss eilte wieder in den Gang und die Treppe hinunter und ließ Nummy im oberen Stockwerk allein. Nun ja, nicht direkt allein. Er hatte das Gefühl, die Dinger in den Kokons belauschten ihn.
    Die Decke knackte und knirschte.
    59.
    Die blasse Brünette mit dem silbernen Gesichtsschmuck hatte sich, zwei Tische von Carson und Michael entfernt, hingesetzt. Für diesen Tisch war dieselbe Kellnerin zuständig, die auch sie bedient hatte, ein munterer Rotschopf namens Tori.
    Carson konnte Tori deutlich hören, als sie auf die Frau zuging: »Schön, dich zu sehen, Denise. Wie läuft es heute Abend?«
    Denise antwortete nicht. Sie saß so da wie bisher, in einer steifen, aufrechten Haltung, die Hände auf dem Schoß, und starrte ins Leere.
    »Denise? Kommt Larry? Süße? Stimmt etwas nicht mit dir?«
    Als Tori zaghaft die Schulter der Brünetten berührte, reagierte Denise nahezu spastisch. Ihre rechte Hand flog von ihrem Schoß hoch und umfasste das Handgelenk der Kellnerin.
    Tori erschrak und wollte ihre Hand zurückziehen.
    Denise hielt den Arm der Kellnerin umklammert und sagte mühsam und mit belegter Stimme: »Hilf mir.«
    »O mein Gott. Was ist dir zugestoßen, meine Süße?«
    Carson sah einen Blutstropfen, der von dem silbernen Knopf an der Schläfe der Brünetten herabrann.
    Als Tori ihre Stimme erhob und fragte, ob jemand im Lokal sei, der sich mit Erster Hilfe auskannte, waren Carson und Michael bereits aufgesprungen und an ihre Seite geeilt.
    »Keine Sorge, Denise, wir sind jetzt da. Wir sind hier, um Ihnen zu helfen«, beteuerte Michael der Frau, während er ihre Finger sachte vom Handgelenk der Kellnerin löste.
    Als suchte sie verzweifelt nach Halt, um nicht unterzugehen, packte sie Michaels Hand ebenso fest, wie sie vorher Toris Handgelenk umklammert hatte.
    Mit zitternder Stimme fragte Tori: »Was fehlt ihr?«
    »Rufen Sie einen Krankenwagen.«
    »Ja. In Ordnung«, antwortete die Kellnerin, doch sie blieb vor Entsetzen wie angewurzelt stehen, und Michael musste den Befehl wiederholen, damit sie sich in Bewegung setzte.
    Carson zog einen Stuhl unter dem Tisch hervor und setzte sich auf die Stuhlkante. Dann nahm sie die schlaffe linke Hand der Frau und presste zwei Finger auf den Puls an ihrem Handgelenk. »Denise? Sprechen Sie mit mir, Denise.«
    Michael musterte das silberne Kügelchen an ihrer Schläfe, unter dem stetig dunkles Blut heraussickerte, und sagte: »Ich weiß nicht, ob es besser ist, sie hinzulegen oder sie auf dem Stuhl sitzen zu lassen. Was zum Teufel ist das an ihrer Schläfe?«
    Carson sagte: »Ihr Puls rast.«
    Ein paar Leute waren von ihren Tischen aufgestanden. Als sie sahen, dass Carson und Michael etwas von ihrem Handwerk verstanden, zögerten sie, und niemand kam näher.
    Die Augen der Frau blieben weiterhin glasig.
    »Denise? Sind Sie hier bei mir?«
    Ihr leerer Blick kehrte aus der Unendlichkeit zurück. In ihren glänzenden dunklen Augen stand eine solche Verzweiflung ohne jeden Hoffnungsschimmer, dass Carson viel mehr fror als in der kalten Nachtluft auf dem Weg zum Restaurant.
    »Sie hat mich an sich gebracht«, sagte Denise mit belegter Stimme.
    »Hilfe ist unterwegs«, beteuerte ihr Carson.
    »Sie war ich.«
    »Ein Krankenwagen kommt. Er wird gleich hier sein.«
    »Aber doch nicht ich.«
    In ihrem linken Nasenloch bildete sich eine Blutblase.
    »Halten Sie durch, Denise.«
    »Sagen Sie meinem Baby

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