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Der Schoepfer

Der Schoepfer

Titel: Der Schoepfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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zahle es dir zurück.«
    »Ein Darlehen«, sagte Nummy. »Nun ja … «
    »Junge, wir haben keine Zeit, den Zinssatz auszuhandeln. Wir müssen von hier verschwinden, bevor diese außerirdischen Mistkerle auftauchen, uns die Köpfe abreißen und das mit uns tun, was sie mit den Leuten in der Nachbarzelle getan haben, was zum Teufel das auch gewesen sein mag.«
    Nummy erinnerte sich an den gut aussehenden jungen Mann mit der grauen Hose und dem Pullover und wie er plötzlich gar nicht mehr gut ausgesehen hatte, kein Mann mehr gewesen war und hässlicher als alles geworden war, was man sich vorstellen konnte.
    Er erschauerte und sagte: »Okay, ein Darlehen.«
    28.
    Polizeichef Rafael Jarmillo folgte der Rektorin Melinda Raines die Treppe hinunter in den Keller der Meriwether-Lewis-Grundschule.
    Die Treppe führte sie zu einem kurzen Flur mit einer Brandschutztür am Ende. Hinter der Tür befand sich ein großer Heizungskeller.
    Drei leistungsstarke Gasheizkessel erhitzten das Wasser, das die Klassenzimmer durch ein vierrohriges Ventilatorkonvektorsystem beheizte. Stapel von Kühlaggregaten sorgten bei wärmerem Wetter für kühle Klassenzimmer. Dieser Raum enthielt ein Gewirr von weißen PVC -Rohren und außerdem zahllose Ventile und Anzeigen sowie geheimnisvolle Instrumente. Zwischen den Gasheizkesseln, die dicht beieinanderstanden, den Kühlaggregaten und der übrigen Technik gab es breite Wege.
    Als Rektorin Raines den Polizeichef auf einem verschlungenen Pfad durch den Raum führte, sagte sie: »Wir werden jeweils zwei Schulklassen gleichzeitig nach unten bringen.«
    »Unter welchem Vorwand?«, fragte Jarmillo.
    »Wir werden es als einen Ausflug innerhalb der Schule darstellen. Auf diese Weise können die Schüler lernen, wie die Heizungs- und Klimaanlage der Schule funktioniert, und die vielen geheimnisvollen Dinge sehen, die schon immer unter ihren Füßen verborgen waren. Wir werden es ihnen als ein Abenteuer anpreisen. Kinder im Grundschulalter lieben Ausflüge, sie lieben Abenteuer.«
    »Jeweils zwei Schulklassen auf einmal. Wie viele Schulklassen gibt es?«
    »Zweiundzwanzig.«
    »Wie viele Schüler pro Klasse?«
    »Zwischen achtzehn und zweiundzwanzig.«
    »Wie viele Kinder insgesamt?«
    »Vierhundertzweiundvierzig, abzüglich derer, die krank sein könnten.«
    Am Ende des Heizungskellers gelangten sie durch eine weitere Brandschutztür in einen langen, geräumigen Flur mit Betonwänden. In der rechten Wand gab es eine ganze Reihe von Türen, aber in der linken befanden sich nur zwei zweiflügelige Türen mit waagerechten Griffstangen.
    Die Türflügel waren jeweils mit einer schweren Kette aneinandergekettet und mit einem schweren Vorhängeschloss gesichert. Melinda Raines fischte einen Schlüssel aus ihrer Kostümtasche, öffnete das Schloss und ließ die Kette durch die Griffstangen rasseln, bis alle Kettenglieder auf dem Boden lagen.
    Nachdem sie die Schwelle überschritten hatte, schaltete sie die Lichter an, sodass ein Raum von der Größe einer Turnhalle mit einer langen rechteckigen Vertiefung in der Mitte sichtbar wurde. »Das sollte ein Schwimmbecken werden. Es wurde nie fertiggestellt.«
    Vor dreißig Jahren hatte man in Rainbow Falls geglaubt, ein enormer Konjunkturaufschwung stünde bevor. Die Entdeckung großer Erdgasfelder und Ölvorkommen im Bezirk hatte zu riesigen Investitionen vonseiten des Energiesektors geführt, die laut sachkundiger Prognosen bescheiden im Vergleich zu den Investitionen waren, die nachfolgen würden. Die Bevölkerung von Rainbow Falls würde sich innerhalb eines Jahrzehnts verdoppeln, sagten Experten, und das durchschnittliche Einkommen der Einwohner würde sich ebenfalls verdoppeln.
    Die Einnahmen der Stadt stiegen, als die Immobilienpreise in die Höhe schossen und der Landkreis einen Teil der anfänglichen Einkünfte aus dem Verkauf von Förderlizenzen an die Stadt weitergab. Der Bürgermeister und die Stadtverordneten jener Zeit nutzten die überraschenden Steuereinnahmen für einen prophylaktischen Ausbau der Infrastruktur, die durch eine rasante Bevölkerungszunahme erforderlich sein würde.
    Die Meriwether-Lewis-Grundschule war ursprünglich als eine neue Highschool mit allen Annehmlichkeiten gedacht, die man sonst nur in den Schulen gediegener Vororte oder in Privatschulen fand. Dazu gehörte auch ein Hallenbad von olympiatauglichen Maßen, um Schwimm- und Tauchprogramme anzubieten wie keine andere Schule.
    Ehe die Schule fertiggestellt werden konnte, mussten

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