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Der Schoepfer

Der Schoepfer

Titel: Der Schoepfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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mitbekommen.«
    29.
    Nachdem er auf den Zug des Läufers reagiert und eine geschickte Reaktion auf seinen Zug bekommen hatte, betrachtete Arnie das Schachbrett und dachte über seinen nächsten Zug nach, während seine Schwester und sein Schwager darum rangen, die unerwünschte Nachricht zu verkraften, die sie von dem tätowierten Schachmeister erhalten hatten.
    Carson, Michael und Deucalion waren dabei gewesen, als Victor Helios alias Frankenstein umgekommen war. Carson war sicher, dass die Umstände seines grauenhaften Todes keine Möglichkeit einer Wiederbelebung offengelassen hatten. Er war gleichzeitig durch einen Stromstoß hingerichtet, erstickt und von Müllmassen erdrückt worden, die jeden Knochen in seinem Leib zerschmettert haben mussten.
    Außerdem waren, als Victor starb, auch alle anwesenden Geschöpfe, die er erschaffen hatte, tot umgefallen, außer Deucalion. Sein eigener Körper, an dem Victor große Veränderungen vorgenommen hatte, enthielt Batteriezellen, die Elektrizität in eine andere lebenserhaltende Energie umwandelten, die seine Erfindung war. Als er starb, sandten diese Zellen ein Signal aus, das via Satellit an jeden Angehörigen der Neuen Rasse übertragen wurde, den er während seiner Zeit in New Orleans erschaffen hatte. Ein tödliches Signal, das sie augenblicklich eliminierte. Da er nicht länger ihr unsterblicher Gott hatte sein können, hatte er nicht zugelassen, dass sie ihn auch nur um eine Stunde überlebten.
    Carson lief im Arbeitszimmer auf und ab und sagte: »Allein schon die Tatsache, dass wir gesehen haben, wie sie alle tot umgefallen sind, genügt als Beweis dafür, dass Victor keinen Funken Leben mehr in sich hatte.«
    Deucalion wiegte Scout immer noch auf seinem Arm, als er antwortete: »Vielleicht beweist es genau das, was du sagst. Aber er war ein Genie, auch wenn er noch so wahnsinnig war. Und ich weiß mit absoluter Sicherheit, dass er einen Plan für den Notfall hatte, ein Mittel, um den Tod seines Körpers zu überleben, um nicht als Geist in den Tiefen der Hölle zu überleben, sondern leibhaftig und in dieser Welt.«
    »Du behauptest, es zu wissen«, entgegnete Carson, »aber tatsächlich kannst du nur fühlen , dass er noch dort draußen ist. Du weißt nicht, worin dieser Plan für den Notfall bestanden haben könnte, und ebenso wenig weißt du, wo er ist oder was er tut. Wie können wir aufgrund von nichts weiter als einem Gefühl unser Leben auf den Kopf stellen und Jagd auf ein Phantom machen?«
    Das von dem Blitz, der ihn zum Leben erweckt hatte, zurückgebliebene Leuchten pulsierte in Deucalions Augen, als er sagte: »In Anbetracht dessen, was ihr über mich wisst, würdet ihr mir vielleicht zustimmen, dass ein Gefühl wie dieses mehr als eine Empfindung ist. Dass es eine Wahrheit sein könnte, die intuitiv erfasst wird, weit mehr als nur eine Ahnung. Weit mehr. Eine Offenbarung.«
    Carson drehte sich zu Michael um, doch Michael schüttelte den Kopf und richtete seinen Blick auf ein Fenster, als wollte er damit sagen: Wenn du dich auf eine Diskussion mit einem zweihundert Jahre alten Weisen mit mysteriösen Gaben einlassen willst, na los, von mir aus, aber du brauchst meine Hilfe nicht, um dich lächerlich zu machen.
    An das Monster geschmiegt, das sich selbst als ein solches bezeichnete, zupfte Scout am Revers seines Mantels, als sei sie begierig darauf, seine volle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Das Baby betrachtete Deucalions zerstörtes Gesicht mit einem strahlenden Lächeln. Es schien hingerissen zu sein und sich in seinen Armen so sicher zu fühlen, als sei es der Obhut des Erzengels und himmlischen Kriegers Michael anvertraut worden.
    »Aber selbst wenn er auf irgendeine Weise noch am Leben ist«, sagte Carson, »und selbst wenn du ihn finden könntest, was könnten Michael und ich tun, was du nicht selbst viel besser tun könntest? Mit deinen Gaben. Mit deiner … Kraft.«
    »Ihr könnt euch in der Öffentlichkeit freier bewegen und euch ungezwungener unter Menschen mischen, als ich es mit meinem Gesicht und dem gelegentlichen Leuchten in meinen Augen tun kann. Ganz gleich, wie die Lage aussieht, ich kann ihn nicht allein bekämpfen und vernichten. Wie schon beim letzten Mal brauche ich Verbündete. Und ich weiß, dass ihr beide die Geistesgegenwart und den Mut habt, eure Kräfte mit Drachen zu messen. Ich kenne niemand anderen, der das täte.«
    Arnie ließ sich für einen Moment von dem Schachbrett ablenken. »Du weißt ganz genau, dass du es

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