Der schottische Seelengefährte (German Edition)
euch geküsst habt und das sah anders aus. “
Unbehaglich wand sich Mary hin und her und diesmal war es an ihr, ihre Gesichtsfarbe zu ändern. Seit Iain seine Hemmungen immer mehr fallen ließ, küsste er sie wo, wann und wie immer er wollte, völlig unbeeindruckt, wer es mitbekam. Wie sollte sie einen Zungenkuss beschreiben? Tja, Elizabeth hatte gefragt, nun musste sie mit einer verständlichen Antwort aufwarten. Das Beste war bisher immer der direkte Weg.
„Man benutzt auch die Zungen, nicht nur die Lippen, um den anderen kennenzulernen. “
Elizabeths angeekelter Gesichtsausdruck sagte alles.
„Und zwar nicht nur im Mund“ fügte sie trocken hinzu, selbstverständlich nur der Vollständigkeit halber, und nicht etwa um Elizabeth noch mehr zu schocken.
Sie sah Elizabeths ungläubigen Gesichtsausdruck und nickte bekräftigend mit dem Kopf.
„Wie gesagt, ihr müsst beide selber herausfinden, was ihr mögt und was nicht. Je länger ihr euch jedoch im Vorfeld Zeit nehmt, um euch zu erkunden, desto angenehmer wird es für dich gerade beim ersten Mal.“
Mit diesen Worten stand sie resolut auf. „So, mehr gibt’s nicht, den Rest musst du selber mit Adam erforschen.“ Sie nahm Elizabethnoch einmal kurz in die Arme, drückte sie fest und lächelte sie verschmitzt an. „Habe keine Angst, sei einfach neugierig und offen, wie immer. “
„Höre sofort auf, Adam so anzustarren“ schimpfte Iain und drückte ihr unter dem Tisch unauffällig fest das Knie.
„Ich will nur sehen, was für ein Typ Mann er ist“ rechtfertigte Mary sich, ohne auch nur einen Moment ihren Blick von Adam und Elizabeth zu nehmen, die ihr schräg gegenüber nebeneinander saßen und sich unterhielten. Adam war gestern am späten Vormittag mit seiner Familie und wie abgesprochen mit einer außerordentlich großen Anzahl an Soldaten auf Drumrudha Castle eingetroffen. Nun saßen alle beim Essen und die Stimmung war trotz des Wissens um den bevorstehenden Anschlag ausgesprochen gut und ausgelassen. Die Einstellung der Highlander, das Leben und die fröhlichen Anlässe trotz Widrigkeiten zu feiern, war bewundernswert. Was hatte Iain ihr dazu noch gesagt? Man weiß nie, was noch passiert, und man sollte seine Zeit nicht nur mit Grübeln und Sorgen verschwenden, die kämen von alleine. Hörte sich genau wie Carpe diem an, erstaunlich. Und wie Recht er hatte!
„Er ist ein guter Mann, sonst hätte ich der Verbindung nicht zugestimmt“ entrüstete sich Iain.
Dann heirate du ihn doch lag ihr schon frech auf der Zunge, doch verkniff sie es sich lieber. Iain war schon so angespannt genug. „Elizabeth muss aber den Rest ihres Lebens mit ihm verbringen, deshalb sollte er ihr gefallen“ gab sie zurück und beobachtete das Paar weiterhin.
„Und warum musst du ihn dann fixieren wie eine Schlange das Kaninchen?“
„Ein außenstehender Beobachter sieht oftmals mehr als die Betroffenen, ich habe den nötigen emotionalen Abstand.“
„Ha, von wegen. Du umflatterst Elizabeth wie eine eifersüchtige Glucke.“
„Ich will nur ihr Bestes“ zischte Mary zurück.
Iain nahm ihr Kinn und drehte ihr Gesicht zu sich. „Ich auch. Vertraue mir.“
Mary blickte in sein ernstes Gesicht und musste schlucken. Er hatte Recht, sein Instinkt und seine Menschenkenntnis hatte ihn bisher nicht betrogen und wenn es um Elizabeth ging, war er besonders vorsichtig. Sie entspannte sich etwas und lächelte ihn entschuldigend an. „Es tut mit leid. Ich bin nur so nervös. Ich will unbedingt, dass alles gut wird. “
„Das wird es“ erwiderte Iain sanft und drückte ihr noch mal zur Beruhigung die Hand.
Mary drehte sich wieder gerade hin und schaute diesmal unter den Augenliedern verstohlen zu dem Brautpaar. Elizabeth strahlte Adam an und hing an seinen Lippen während er ihr etwas erzählte. Sie hatte gerötete Wangen und es war so offensichtlich, dass Adam ihr gefiel, dass Mary erleichtert durchatmete. Auch Adam schien Elizabeth anziehend zu finden, denn der junge Mann bemühte sich sehr, sich gut um sie zu kümmern. Er schien nicht der typische raue Krieger zu sein, obwohl auch er groß und stattlich war. Doch seine eher schlanke Statur erinnerte Mary mehr an einen Gelehrten als an einen Draufgänger. Mit der hellen Haut und den Sommersprossen entsprach er genau dem klassischen Bild eines rothaarigen Menschen, obwohl seine Haare eher rotbraun waren. Aber am wichtigsten fand Mary den Ausdruck seiner hellbraunen Augen. Es war ein offener, freundlicher Blick wenn
Weitere Kostenlose Bücher