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Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Titel: Der schottische Seelengefährte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Wyler
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selber in der Waschschüssel?“
    „Weil ich sie nun bereits seit zwei Tagen getragen habe.“ Entnervt drückte Mary an ihrer Tücherwurst, um möglichst viel Wasser herauszubekommen.
    „Und?“ Iains Gesicht war ein einziges Fragezeichen.
    „Bisher habe ich sie jeden Abend ausgewaschen, damit sie über Nacht trocknen und ich sie morgens wieder sauber anziehen konnte. Ich habe nur die eine“ verteidigte sie sich, „und ohne mag ich nicht herumlaufen“ fügte sie trotzig hinzu.
    „Hmm“ war alles, was Iain daraufhin antwortete. Er kannte ja bereits Marys Sinn für Sauberkeit, badete sie doch nach wie vor jeden Morgen. Er hätte sich eigentlich denken können, dass das gleiche für ihre Kleidung galt. Mit einem Kuss auf ihre Stirn drehte Iain sich um und zog sich an.
    „Wir treffen uns gleich unten in der Halle“ und war verschwunden. Verdutzt blickte sie auf die geschlossene Tür. Eigentlich hatte sie noch einen dummen Kommentar von Iain erwartet, aber keine Flucht. Sie zuckte ratlos mit den Schultern und entrollte ihre Tücher. Leider war ihr Slip noch immer feucht und würde sich sehr unangenehm auf der Haut anfühlen. Sie überlegte kurz, dann band sie sich einfach eins der trockenen Tücher um ihre Beine. Wie eine Windel dachte sie spöttisch, doch besser als sich so schutzlos ohne etwas untenherum aus der Kammer zu wagen.
    Sie war gerade dabei, sich fertig anzukleiden, als es an der Tür klopfte. Auf ihr Herein betraten Mairi und eine schüchterne Magd die Kammer. Letztere trug einen großen Korb, der bis zum Rand mit Stoff gefüllt war.
    „Wie ich sehe, bist du schon wieder munter auf den Beinen, das ist gut so“ meinte Mairi forsch, wobei sie jedoch Marys Gesicht genau betrachtete. Ironisch lächelnd betastete Mary ihr Gesicht.
    „Wie gut, dass ich keinen Spiegel zur Hand habe, aber es fühlt sich nach einem ordentlichen Veilchen an.“
    Die verdutzten Mienen der Frauen zeigte Mary, dass sie sie nicht verstanden hatten. Auch egal dachte sie seufzend.
    „Du sollst uns Anweisungen für ein besonderes Kleidungsstück geben und da Lindsay am Geschicktesten mit der Nadel umgehen kann, soll sie es nähen. Hier ist ein ganzer Korb voller Stoff, such dir aus, was dir gefällt.“
    „Aber ich habe doch schon genug Kleider“ protestierte Mary.
    „Keine Kleider, wohl eher so eine Art Hose“ bemerkte Mairi trocken. „Iain hat sich nicht mit Einzelheiten aufgehalten, meinte aber, du würdest uns ein Muster zeigen können.“ Ein freches Grinsen überzog plötzlich das faltige Gesicht. „Und nach der hübschen Rötein seinem Gesicht zu urteilen, dürfen wir gespannt sein, womit du uns diesmal überraschen wirst.“
    Mary prustete los. Der Gedanke an Iain, der über Unterhosen redete, löste bei ihr unweigerlich einen Lachreiz aus.
    „Oh je, dabei wollte ich fertig sein, bevor er heute Morgen aufwachen würde. Leider hat er mich dabei erwischt und schien eher ratlos als peinlich berührt zu sein. Aber noch ein paar Slips wären wirklich nicht schlecht, sonst ist der einzige bald völlig durchgerubbelt.“
    Lachend machten sich die drei Frauen daran, die Stoffe hinsichtlich ihrer Tauglichkeit zu überprüfen und wie man den starren Stoff am besten zuschneiden und nähen musste, um ein akzeptables Ergebnis zu erhalten. Lindsay, die Mary schon öfters Essen gebracht hatte, taute nach der anfänglichen Schüchternheit auf und gab wertvolle Tipps. Nachdem beide sich wieder verabschiedet hatten, Mairi auf dem Weg zur Küche und Lindsay mit dem Versprechen, so bald wie möglich ein Set an Slips fertig zu stellen, setzte Mary sich auf ihren Lieblingsplatz am Fenster. Sie brauchte dringend ein paar Minuten Ruhe, um Ordnung in ihre Gedanken zu bringen. Die Ereignisse der letzten Tage hatten sich überschlagen und sie war noch nicht dazu gekommen, alles emotional zu verarbeiten.
    Sie hatte einen Onkel, der sie näher kennenlernen wollte, Elizabeth war nun eine verheiratete Frau und sie würde sie nun leider viel seltener zu sehen bekommen. Sie würde ihre unbekümmerte und fröhliche Art sehr vermissen, genau wie ihre vertrauten Frauengespräche.
    Der Hinterhalt der Fergussons war verhindert worden, aber leider anders als geplant. Es würde mit Sicherheit ein neuer Anschlag kommen. Doch am meisten bereiteten ihr ihre Gefühle für Iain Sorge. Ihr naiver Plan, hier für ein paar Wochen seine Frau zu spielen und dann zurück in ihre Zeit zu gehen, schien ihr immer verrückter. Was hatte sie nur geritten, sich so

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