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Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.J. Ellory
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übrigen Angestellten zu befragen. Außerdem musste Lester Young gefunden werden, doch für diese Ermittlungslinie war erst dann Zeit, wenn die Befragungen beendet waren.
    Unterwegs erklärte Parrish, was ihm zum Thema SUV durch den Kopf gegangen war.
    »Klingt vernünftig«, stimmte Radick ihm zu. »Auf den Rücksitz eines PKWs hätte die Kiste niemals gepasst, und falls doch, wäre es eine Mordsarbeit gewesen, sie in der schmalen Gasse auszuladen und an Ort und Stelle zu schaffen. Der Täter muss ein größeres Fahrzeug zur Verfügung gehabt haben – vielleicht einen Kombi mit Heckklappe oder –, wie Sie gesagt haben – einen SUV oder Pick-up.«
    Genau danach fragten sie Foley als Erstes. Welcher der Angestellten besaß einen SUV, einen Pick-up oder einen größeren Kombi?
    »Keine Ahnung«, erwiderte Foley. Er winkte Lavelle aus dem Vorzimmer herein und stellte ihm dieselbe Frage.
    »Ich glaube, mehrere Mitarbeiter besitzen Pick-ups«, sagte Lavelle. »Natürlich kommt niemand mit dem Auto zur Arbeit. Alle nehmen die U-Bahn. Ich weiß es nicht sicher, wäre aber überrascht, wenn nicht der eine oder andere einen SUV oder so etwas fahren würde.«
    Sobald Lavelle das Zimmer verlassen hatte, führten Parrish und Radick mit Dienststellenleiter Foley einmal mehr das bekannte Fragespiel durch: Wie alt war er, wie lange arbeitete er schon hier, wo war er vorher beschäftigt gewesen, hatte er auf irgendeine Weise direkt oder indirekt mit einem der ermordeten Mädchen zu tun gehabt – offiziell, inoffiziell, in überwachender oder begutachtender Funktion? Parrish fragte nach Familienstand, Anzahl der Kinder, Privatadresse, Sozialversicherungsnummer und schließlich nach seinem Auto. Diese abschließende Frage wollte er von nun an jedem der Männer stellen. Nur für den Fall.
    Foley kam sauber aus dem Gespräch heraus. Nichts, was er ihnen mitgeteilt hatte, besaß die geringste Relevanz für ihre Ermittlungen.
    Die nächsten Angestellten, die sie sich vornahmen, waren Kevin Granger, dann Barry Littman, Paul Kristalovich, Dean Larkin, Danny Ross, und nach einer Weile sahen sie alle gleich aus, klangen sie alle gleich. Es schien, als spulte eine endlose Bandschleife dieselbe Befragung immer wieder ab, wobei jeweils andere Gesichter dieselben Sätze von sich gaben.
    Bis zum Mittagessen hatten sie zwölf der zwanzig Männer befragt. Parrish brauchte eine Pause, und Radick musste nicht lange dazu überredet werden. Sie gingen ein Stück an der Adams Street entlang und entdeckten ein Diner in einem schmalen Gebäude an der Ecke Tillary Street. Parrish nahm in einer Nische im hinteren Teil Platz. Radick bestellte mit Käse überbackene Thunfischsandwichs, Kaffee und eine Schüssel Pommes frites. Als die Bestellung an den Tisch gebracht wurde, aß er langsam, aber methodisch. Parrish biss hin und wieder in sein Sandwich und schaffte etwas mehr als die Hälfte davon, doch er trank zwei Tassen Kaffee.
    Sie redeten kaum, bis Radick schließlich das Schweigen brach. »Ich muss an die Szene in Die Unbestechlichen denken. Haben Sie den Film gesehen?«
    »Ja, toller Film. Den mag ich wirklich.«
    »Erinnern Sie sich an die Szene, wo Woodward und Bernstein zu all den Häusern gehen, eines nach dem anderen, und mehrere Leute befragen, die alle unter Haldeman und Dean und wem auch immer gearbeitet haben?«
    »Genau, ich erinnere mich.«
    »Na ja, sie bringen jedenfalls keinen zum Reden. Und Bernstein – Dustin Hoffman, stimmt’s? – sagt: ›Es kommt mir vor wie ein Muster. Als wäre da ein Muster in der Art, wie sie nicht reden‹. Genau so hab ich mich eben auch gefühlt.« Radick deutete mit dem Kopf in Richtung des South-Two-Büros. »Es gibt ein Muster in der Art, wie wir nichts erfahren, was wir nicht sowieso schon wissen.«
    Parrish schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht mal, was, zum Teufel, das heißen soll, Jimmy. Könnte es sein, dass Sie langsam den Verstand verlieren?«
    »Längst passiert«, erwiderte Radick.
    »Wir müssen darüber nachdenken, auch die Frauen zu befragen. Nicht als Täter, aber als Verbindungspersonen zu jemandem außerhalb.«
    Radick schob die Schüssel mit Pommes frites zur Seite und lehnte sich zurück. »Das kann ich nicht glauben«, erklärte er. »Mein Kopf kann sich einfach nicht mit der Idee anfreunden, dass eine Frau in so etwas verwickelt ist. Einen Mann umbringen, klar, vielleicht. Aus Eifersucht, Wut, eine Tat in der Hitze des Gefechts, aber doch nicht so was …«
    »Nur weil es nicht

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