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Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.J. Ellory
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ist.«
    »Gut, also ist er unser Mann. Nehmen wir an, er ist unser Mann. Was können wir also tun? Ihn ständig und überall verfolgen? Glauben Sie wirklich, wir bringen einen Richter dazu, eine Überwachung zu autorisieren oder ihn abhören zu lassen? Meinen Sie wirklich, wir haben genug in der Hand, um einen Richter davon zu überzeugen?«
    »Nein, das haben wir nicht, und genau deswegen werden wir diese Sache nicht auf offiziellem Weg durchziehen.«
    »Wie bitte?«
    »Wir machen es einfach. Sie und ich. Wir ziehen es allein durch. Manchmal ist das nötig, Jimmy. Diese Art Dinge muss man hin und wieder tun, wenn man solche Fälle knacken will.«
    »Das meinen Sie nicht ernst.«
    »Und wie ernst ich es meine, Jimmy. So ernst, wie man etwas meinen kann. Ich kann damit nicht leben. Ich kann nicht mit der Vorstellung leben, dass der Kerl sich die Nächste schnappt, obwohl wir etwas tun können, um ihn aufzuhalten.«
    »Und was soll das heißen? Sie wollen ihn also außerhalb der Dienstzeiten beschatten? Wir sollen ihm folgen und herausfinden, wohin er geht und was er tut?«
    »Nein, ich will herausfinden, ob dieses Mädchen noch lebt, und wenn ja, will ich sie im Auge behalten.«
    »Dieses mysteriöse Mädchen, das Sie für das nächste Opfer halten?«
    »Ja.«
    »Das Mädchen, von dem Sie zufälligerweise wissen? Das Mädchen, von dem Sie auf magische Weise erfahren haben, mir aber nicht sagen wollen, woher Ihr Wissen stammt? Dieses Mädchen?«
    »Ich kann Ihren Sarkasmus nicht gebrauchen, Jimmy.«
    »Nein, Frank? Vielleicht könnten Sie etwas mehr gesunden Menschenverstand gebrauchen, was meinen Sie? Nehmen wir einmal an, sie ist wirklich das nächste Opfer. Nehmen wir an, sie ist das Mädchen, das er als Nächstes töten will. Wir greifen ein. Wir halten ihn auf. Wo bleibt dann unser Fall, hm? Wir schreiben Berichte, wir beantworten Fragen, und irgendwann erscheinen wir vor dem Geschworenengericht, und spätestens dann wird man genauer hinschauen, stimmt’s? Und was wird man sehen, Frank? Was wird man entdecken, das Sie mir nicht erzählt haben? Wir sind Partner. Wir sollten zusammenarbeiten, sollten alles wissen, was der andere tut. Ist es nicht eigentlich so gedacht?«
    »Jimmy …«
    »Nein, diesmal hören Sie mir zu Ende zu, klar? Ich sitze also vor dem Geschworenengericht. Sie fragen mich, woher wir wussten, dass es sich bei dem Mädchen um ein potenzielles Opfer handelte. Woher wussten wir das? Woher stammte diese geheime Information? Was soll ich dann sagen? ›Oh, Scheiße, ich weiß nicht. Ich bin doch nur der kleine Bruder. Ich habe nur getan, was mir aufgetragen wurde, Euer Ehren.‹ Glauben Sie, dass ich dann heil aus der Sache herauskomme, Frank?«
    Parrish hob eine Hand. »Sie haben recht. Schon gut. Lassen wir es dabei bewenden.«
    Radick lächelte wissend. »O nein, Frank. Dieses Spiel fangen wir gar nicht erst an.«
    »Welches Spiel? Wovon reden Sie?«
    »Glauben Sie etwa, ich durchschaue diesen Ton nicht? Diesen abschätzigen Ton? ›Schon gut Jimmy, lassen Sie es dabei bewenden.‹ Halten Sie mich für dämlich? Ich weiß genau, was das bedeutet. Es bedeutet, dass Sie es allein durchziehen. Sie lassen mich draußen im Regen stehen und machen einfach weiter und ziehen Ihr Ding durch, was immer das genau sein soll, stimmt’s?«
    »Jimmy, denken Sie wirklich, ich würde …«
    »Ja, Frank, das denke ich. Genau wie Sie es mit Ihrem letzten Partner gemacht haben, und man kann ja sehen, wohin das für ihn geführt hat …«
    Mit einem Satz sprang Parrish auf. Seine Fäuste waren geballt. Er betrachtete Jimmy Radick mit loderndem Zorn.
    Radick hob die Hände. »Tut mir leid. Ich entschuldige mich. Das wollte ich nicht sagen. Ich wollte sagen …«
    »Was immer Sie sagen wollten, Jimmy, Sie haben nicht das kleinste bisschen Ahnung, was wirklich passiert ist.«
    »Ich weiß, und ich habe gesagt, dass es mir leidtut. Es war völlig daneben. Ich bin sauer, Frank. Die ganze Situation kotzt mich genauso an wie Sie, aber trotzdem kann ich einfach nicht begreifen, wie Sie auf eine solche Idee kommen. Sie können nicht einfach entscheiden, irgendeinem Mädchen zu folgen, in der Hoffnung, sie als Köder benutzen zu können. So läuft es nicht, Frank, und das wissen Sie besser als jeder andere. Sie müssen mir schon sagen, woher Sie den Namen dieses Mädchens haben. Und wenn sich herausstellt, dass Sie dabei etwas Illegales unternommen haben … nun, dann …«
    »Was dann, Jimmy? Werden Sie zu Valderas laufen?

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