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Der Schuldige: Roman (German Edition)

Der Schuldige: Roman (German Edition)

Titel: Der Schuldige: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Ballantyne
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Anklage der Kriminaltechniker Harry Watson aufgerufen.
    Jones erhob sich und bat Watson, seinen Namen und Titel zu bestätigen und seine Qualifikationen zu nennen. Watson zählte sie auf: Bachelor of Arts der Universität Nottingham, staatlich geprüfter Biologe und Angehöriger des Institute of Biology. Er hatte in den USA Grund- und Fortgeschrittenenkurse in der Verteilungsanalyse von Blutspurenmustern besucht und war Mitglied des Internationalen Blutspurenanalytikerverbandes. Watson sagte, seine Erfahrungen lägen hauptsächlich auf dem Gebiet biologischer Aspekte der Kriminaltechnik wie Körperflüssigkeiten, Haare und Fasergewebe.
    Daniel spürte, dass Sebastian sich langweilte. Es war inzwischen ein langer Nachmittag, aber diese Aussage war entscheidend für den Standpunkt der Staatsanwaltschaft, und Daniel hoffte, dass Irene sie würde erschüttern können.
    »Welche Gegenstände speziell haben Sie analysiert?«, fragte Jones.
    »Hauptsächlich die Kleider des Opfers und die Kleider des Angeklagten.« Watson war um die fünfzig und füllte seinen Anzug aus. Er saß stocksteif und mit zusammengepressten Lippen da, während er auf die nächste Frage wartete.
    »Und was haben Sie herausgefunden?«
    »Die Jeans des Angeklagten wurden bei einer Durchsuchung seines Elternhauses zu den Beweismitteln hinzugefügt. Eine Konzentration von Fasern wurde auf der Schenkelinnenseite der Jeans festgestellt. Die Fasern passten zweifelsfrei mit Fasern von der Hose des Opfers überein. Blutspritzer wurden auch an den Schuhen, der Jeans und dem T-Shirt des Angeklagten identifiziert. Dieses Blut wurde zweifelsfrei als Blut des Opfers identifiziert.«
    »Wie würden Sie das Blutspurenmuster beschreiben, das an der Kleidung des Angeklagten gefunden wurde?«
    »Die Spuren auf dem T-Shirt waren ausgeatmetes Blut – das ist Blut, das durch Luftdruck, der die Triebkraft ist, aus der Nase, dem Mund oder einer Wunde ausgestoßen wird.«
    »Welche Art von Verletzungen eines Opfers können Ursache dieser Blutspritzer auf der Kleidung des Angeklagten sein?«
    »Die Blutspritzer sind Folge eines Gesichtstraumas – eines gewaltsamen Angriffs auf das Gesicht oder die Nase, worauf das Opfer Blut auf den Angreifer bläst.«
    Schockiertes Gemurmel lief durch den Gerichtssaal.
    »Sebastian Croll wurde also mit dem ausgeatmeten Blut des Opfers bespritzt. Gab es sonst noch etwas an dem Blut an der Kleidung des Angeklagten, was darauf hindeutete, dass er in einen gewaltsamen Vorfall mit dem Verstorbenen verwickelt gewesen ist?«
    »Zusätzlich zu dem ausgeatmeten Blut auf dem T-Shirt des Angeklagten fanden wir Kontaktspuren auf der Jeans und den Schuhen, die darauf schließen lassen, dass sich der Angeklagte zur Zeit des tödlichen Angriffs in unmittelbarer Nähe zu dem Opfer befand. Es gab auch eine geringe Menge Blut an der Schuhsohle des Angeklagten.«
    »Worauf könnte das Blut an der Schuhsohle hindeuten?«
    »Nun, es könnte daher rühren, dass der Angeklagte nach dem Angriff im Blut des Opfers stand.«
    »Gab es irgendwelche kriminaltechnischen Beweise dafür, dass der gewaltsame Vorfall dort stattgefunden hat, wo die Leiche gefunden wurde?«
    »Ja, die Verunreinigungen an den Knien der Jeans des Angeklagten und am Hosenboden des Opfers stimmten überein mit dem Laub und der Erde am Tatort.«
    »Wurde irgendwelches andere biologische Material des Angeklagten am Opfer sichergestellt?«
    »Nun, ja, Hautpartikel des Angeklagten wurden unter den Fingernägeln des Opfers gefunden, und an Armen und Hals des Angeklagten fanden sich Kratzer.«
    »Ben hatte also versucht, sich gegen Sebastian zu wehren, und kratzte ihn dabei?«
    »So scheint es gewesen zu sein.«
    Gordon Jones nahm Platz, und Irene Clarke erhob sich.
    »Mr. Watson«, sagte Irene, wobei sie den Zeugen nicht ansah, sondern stattdessen ihre Notizen konsultierte, »wann sind Sie in den Kriminaltechnischen Dienst des Innenministeriums eingetreten?«
    Mr. Watson richtete seine Krawatte, dann antwortete er: »Vor etwas über dreißig Jahren.«
    »Dreißig Jahre. Meine Güte! Eine ziemlich reiche Erfahrung. Sie kamen 1979 dazu, ist das richtig?«
    »Ja.«
    »Und können Sie sagen, an wie vielen Fällen Sie in diesen einunddreißig Dienstjahren gearbeitet haben?«
    »Ohne einen Blick in meine Aufzeichnungen kann ich es Ihnen absolut nicht sagen.«
    »Schätzen Sie für uns – wie viele es gewesen sein könnten: dreißig, hundert, mehr als fünfhundert – wie viele, ungefähr?«
    Irene beugte

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