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Der Schuß im Nachtklub

Der Schuß im Nachtklub

Titel: Der Schuß im Nachtklub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wohl Lieutenant
Wheeler«, erwiderte sie spröde. »Zweite Tür links, diesen Gang entlang, Lieutenant.
Doktor Maybury erwartet Sie bereits.«
    »Danke«, sagte ich. »Ich habe
Stahl noch niemals in so reizender Verpackung gesehen.«
    »Bitte?« fragte sie. Ihre Augen
funkelten, als sie mich ansah.
    »Ihre Nerven«, sagte ich. »Sie
haben bei dem Schrei nicht einmal mit den Wimpern gezuckt.«
    Sie lächelte schwach. »Man
gewöhnt sich dran, Lieutenant. Und Sie müssen wissen, daß alles in unserer
Macht Stehende für die Patienten getan wird.«
    »Wenn ich jeden Tag hiersitzen
müßte, würde ich mir nicht um die Patienten, sondern um mich Sorgen machen.«
    Ich ging den Gang entlang und
klopfte an der zweiten Tür links an. Ich vernahm eine Stimme, die »herein«
rief, und so trat ich ein. Ich erblickte einen noch größeren Tisch aus
Rosenholz. Zwei Wände voller Bücher und eine dritte Wand, die fast ganz aus
einem Fenster bestand — hier ohne Gitter, wie ich bemerkte. Der Bursche in dem
kurzen weißen Ärztemantel, der sich hinter dem Schreibtisch erhob, konnte bei
einfacher Überlegung nur Dr. Maybury sein, da sonst
niemand im Zimmer war.
    Er war klein, neigte etwas zur
Dicke und hatte zarte weiße Haut. Er hatte schwarzes Haar, säuberlich in der
Mitte gescheitelt und an den Seiten glatt angebürstet .
Er hatte einen dünnen Schnurrbart, der mit Mühe über die ersten Anfänge
hinweggediehen war. Seine Lippen waren weich wie die einer Frau.
    » Lieutenant Wheeler«, sagte er
und streckte seine Hand aus. »Ich bin Doktor Maybury .«
    Die Hand, die er mir reichte,
war ebenfalls weiß, dick und sorgfältig manikürt. Aber sein Händedruck war
fest.
    »Wollen Sie nicht Platz nehmen,
Lieutenant?« Er sank auf seinen Stuhl zurück, stützte seine Ellbogen auf den
Tisch und formte mit seinen Händen, deren Fingerspitzen sich berührten, eine
Pyramide.
    Ich setzte mich in einen
erstaunlich bequemen Sessel ihm gegenüber. »Ich komme wegen des Mädchens, das
eben bei Ihnen war, Doktor«, sagte ich zu ihm. »Ich möchte wissen, was sie von Ihnen
wollte.«
    »Meinen Sie Miss Landis?«
    »Ja.«
    »Eine bemerkenswerte junge
Dame«, erklärte er. »Erregt und von einer sehr starken seelischen
Empfindsamkeit, die ihre Handlungen bestimmt.« Ein leichtes Schimmern kam in
seine Augen. »Wissen Sie zufällig, ob es in der Familie irgendwelche Neigungen
zu Rauschgiften gab?«
    »Sie ist ein Mädchen, das in
besonderem Maß frei von allen Hemmungen ist«, sagte ich mit Nachdruck.
    Er nickte. »Das entspricht durchaus
dem gewohnten Bild, ganz allgemein gesprochen. Ist Ihnen aufgefallen, daß sie
Stimmungen exaltierter Heiterkeit unterworfen ist? Sie beginnt dann, sehr rasch
zu sprechen, und sie verwendet dabei viele Wortspiele. Haben Sie jemals...?«
    »Ich würde immer noch gern
wissen, warum sie hier war«, unterbrach ich ihn.
    »Ja. natürlich.« Er sah ein
wenig enttäuscht aus. »Na ja, die Sache ist ganz einfach, Lieutenant. Sie
wollte wissen, ob ihr Bruder jemals hier eine Entziehungskur gemacht hat.«
    »Hat er das?«
    Maybury schüttelte den Kopf. »Nein.
Ich habe, während sie hier war, die Listen der letzten zwei Jahre durchsehen
lassen. Aber es ist niemand dieses Namens hier gewesen.«
    »Aber Sie führen hier
Entziehungskuren durch?«
    »Aber sicher.« Er nickte. »Aus
unserer Kartei wäre jedoch ersichtlich, ob John Landis jemals aus irgendeinem
anderen Grunde hier war.«
    »Übrigens, da ich gerade da
bin«, sagte ich, »hätte ich Sie gern gefragt, ob Sie noch wegen ein paar
anderer Namen für mich nachsehen könnten.«
    »Natürlich«, sagte er und nahm
einen vergoldeten Federhalter von seinem Schreibtisch. »Wenn Sie mir die Namen
nennen, Lieutenant.«
    »O’Hara, Nesbitt ,
Carter, Stewart, Booth — Talbot.« Ich nannte ihm auch die Vornamen, außer dem
von Talbot.
    Er schrieb sie nieder und
drückte dann auf die Klingel auf dem Schreibtisch. Die rothaarige
Krankenschwester kam herein, und Maybury bat sie, die
Namen in der Kartei nachzusehen. Sie nahm die Liste mit hinaus.
    »Es wird kaum zehn Minuten
dauern, Lieutenant«, sagte Maybury . »Kann ich sonst
noch etwas für Sie tun?«
    »Danke, im Augenblick nicht«,
antwortete ich. »Aber Sie haben ja hier ein beachtliches Unternehmen.«
    Er lächelte und fuhr sich mit
einer zärtlichen Bewegung mit dem Nagel des einen Zeigefingers den Schnurrbart
entlang. » Hillstone hat eine guten Ruf«, erwiderte
er. »Wir arbeiten hier nun seit fünf Jahren. Ich kann wohl

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