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Der schwarze Ballon

Der schwarze Ballon

Titel: Der schwarze Ballon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valerie Frankel
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Totaler Streß, sag’ ich dir.«
    »Wirst du daran denken, wenn es noch einmal vorkommen sollte?«
    »Ja.«
    »Du hast nicht zufällig heute einen großen Mann mit einem Schlapphut und einem Überzieher hier rumhängen sehen?«
    Er sagte: »Nee, hab’ ich nicht.« Ich schrieb die Nummer von Do It Right auf die Liste für die Eingänge. Er würde keine Ausrede haben, wenn es ein nächstes Mal geben sollte.
    Alex und ich gingen auf direktem Wege zu Gladmans Büro, um uns mit Martha über ihre Gesichtslotion-Kollektion zu unterhalten. Sie schien beim Midnight schwer Furore zu machen. Während wir die Sixth Avenue zu BG 8c B raufliefen, erzählte ich Alex, daß Cheryl Stingon mich angefleht hatte, Babysitter für sie zu spielen. »Aber während ich sie vor dem verrückten Sperma-Ballonisten beschütze, wer beschützt mich da vor ihr?« fragte ich. Alex lachte. Es war ein nettes Lachen, so echt, wie ein Lachen nur sein kann. Und dann beschenkte er mich mit einem wunderbaren Lächeln.
    »Du sprichst also wieder mit mir?« fragte ich.
    »Ich hab’ nie nicht mit dir gesprochen, Wanda.«
    Ich beschloß, einen erneuten Anlauf mit meiner Rede zu machen. Ich sagte: »Alex, erst einmal möchte ich dir sagen, daß es mir leid tut und daß ich mich bei dir entschuldigen möchte.«
    »Du gibst auch nie auf, was?«
    Ich stellte mich doof. »Was geb’ ich nie auf?«
    »Zu versuchen, dich mit netten Worten aus dem rauszuwinden, was du angerichtet hast.«
    »Ich versuche nur, ehrlich zu sein.«
    »Sag’ Bescheid, wenn dir dein Versuch geglückt ist. Dann reden wir drüber.« Ich machte den Mund auf, um zu protestieren, aber Alex warf mir einen Vergiß-es-Blick zu. Ich war sauer, sagte aber nichts. Er sagte: »Konzentrieren wir uns jetzt erst einmal auf den Fall, ja? Auf uns können wir dann später zurückkommen.« Ich nickte. Er legte den Arm um meine Schulter. Mein Herz hüpfte. Ich schielte verstohlen zu ihm rüber. Er lächelte und schaute auf seine Schuhe. Es gibt kaum etwas, das so irritierend ist wie ein Mann, der es versteht zu warten.

    Wir drehten eine Weile Däumchen in Gladmans eichenholzgetäfeltem Büro. Eine Sekretärin sagte uns, er hätte gerade eine Besprechung mit einem seiner Partner; in Wirklichkeit warteten wir darauf, daß Martha von der Mittagspause zurückkam. Während wir dasaßen und warteten, beschloß ich, mit Gladman über eine Fristverlängerung zu sprechen. Wir hatten nur noch anderthalb Tage. Beim bloßen Gedanken daran fing mein Schädel wieder an zu pochen. Ich fühlte mich hundeelend. Das einzige, was noch schlimmer ist als ein Tequila-Kater, ist ein Tequila-Kater, der gepaart ist mit Menstruationskrämpfen.
    Gladmann kam rein und sagte mit falscher Freundlichkeit: »Ms. Mallory. Mr. Beaudine. Es ist mir wie immer ein Vergnügen. Ich sehe, Sie haben es sich bereits bequem gemacht.« Wir saßen auf den zu stramm gepolsterten französischen Stühlen. Er nahm hinter seinem klotzigen Schreibtisch Platz.
    Alex sagte: »Diese Stühle sind sehr bequem, danke.«
    Gladman sagte: »So hart gestopft wie eine Banane in der Schale. Nun, was kann ich heute für Sie tun?«
    »Der Fall ist komplizierter, als wir dachten«, begann ich.
    »Tut mir leid, das zu hören, Ms. Mallory.«
    »Wir brauchen noch einen Tag mehr.«
    Gladman lächelte mich an. »Ich hatte gestern ein reizendes Gespräch mit Pete Hamill.«
    Verdammt. Ich sagte: »Und wie geht’s Pete?«
    »Es geht ihm ausgezeichnet.« Gladman hob ruckartig den Kopf — er hatte seinen Trumpf gut ausgespielt. Er sagte: »Wenn ich Sie dann bitten dürfte, meine Herrschaften — ich erwarte einen wichtigen Anruf von der Küste.«
    Ich sagte: »500 000 sind eine Menge Geld. Ich kann mir nicht vorstellen, das alles für mich allein zu behalten.« Ich konnte mir das verdammt gut vorstellen, aber das Schnüffelbusiness ist ein Geschäft, in dem man hin und wieder Kompromisse machen muß.
    »Ich bin sicher, Sie werden einen Weg finden«, sagte Gladman.
    »Ich wußte gar nicht, daß Sie so ein ehrenhafter Mann sind.«
    »Ich bin sicher, es gibt eine Menge Dinge, die wir voneinander nicht wissen, Ms. Mallory.«
    Das war es also. Kein Deal. Keine Verlängerung. Ich sagte: »Wir wollen mit Martha sprechen.«
    Gladman sah mich mit großen Augen an. Höflichkeit ist nicht gerade meine starke Seite.
    Alex sagte: »Wanda will damit sagen, Sir, wir hoffen, daß es Ihnen nicht ungelegen ist, wenn wir noch warten, bis Martha von ihrer Mittagspause zurückkommt.«
    Gladman

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