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Der schwarze Fürst der Liebe

Der schwarze Fürst der Liebe

Titel: Der schwarze Fürst der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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betrachtete, was sollte so ein armer Hund für einen Grund haben zu singen?
    »Wie alt bist du eigentlich?«
    Gabi richtete sich vorsichtig auf. »Ich glaube neunzehn. Genau weiß ich es nicht.«
    Hm, da waren sie gleich alt.
    »Gabi!« Theodors wütende Stimme schallte über den Flur. »Wo steckt dieser Hundesohn schon wieder?«
    Blitzschnell zog Gabi das Tuch über den Kopf und kroch unter den Tisch.
    Im selben Moment wurde die Tür aufgerissen, die Öllampe flackerte hektisch im Luftzug, und Theodor schob sein hochrotes Gesicht durch die Öffnung. »Ach du bist das! Hast du den Küchenjungen gesehen?«
    »Nein«, log Matthias. »Hier bin nur ich.«
    Der Küchenmeister knallte die Tür wutentbrannt zu. Vorsichtige krabbelte Gabi unter dem Putztisch hervor und richtete seinen drahtigen, dünnen Körper auf. Sie waren beide gleich groß. »Danke«, flüsterte er.
    »Nichts zu danken.« Matthias blickte ihn nachdenklich an, während er mit der Bürste das Leder schrubbte. »Sag mal, kannst du dich nicht gegen ihn wehren? Irgendwie?«
    »Wie denn? Schau dir den Kerl mal an, wie stark der ist. Soll ich ihm die heiße Bratpfanne um die Ohren schlagen? Dann setzen sie mich vor die Tür. Ich habe doch niemanden.«
    »Und deine Eltern?« Der Junge schüttelte den Kopf und zog sich dabei die Kochmütze über das Haar, steckte es an den Seiten hinein.
    »Du hast es gut«, stellte er fest. »Dein Herr ist adlig und hoch angesehen. Ist er denn gut zu dir?«
    »Ja.« Während er das sagte, bemerkte er, dass es wirklich stimmte. Mortiferius war gerecht und verlangte nichts Unmenschliches von ihm. Er behandelte ihn gut. Er bekam alles, was er brauchte – und sein Herr hatte sogar seine peinliche Liebeserklärung und den unabsichtlichen Kuss nicht übelgenommen. Sein Herz klopfte laut, wenn er an ihn dachte, an sein Gesicht, das ihm trotz der Narbe so schön erschien, an die kühlen, grauen Augen, seine ganze selbstbewusste, begehrenswerte Gestalt. Ich habe keine Zeit, fuhr es ihm durch den Kopf, ich muss rasch fertig werden, sonst wartet Mortiferius auf mich in der Halle. Dabei war ich doch derjenige, der ihn bat, die Übungszeit auf den Abend zu verschieben.
    Hastig räumte Matthias die Putzwerkzeuge ins Regal.
    »Ich muss mich sputen, Gabi.« Er hielt kurz inne. »Was ist das eigentlich für ein dummer Name? Ist das nicht ein Mädchenname?«
    Der Junge strich sich verlegen die weiße Küchenschürze glatt und nickte. »Ich heiße Gabriel. Aber Theodor findet diesen Namen zu fein für jemanden wie mich.«
    Er hätte sich gern weiter mit dem Küchenjungen unterhalten, spürte bloß, dass er bereits zu spät war, um ein Abendbrot aus der Küche zu holen und dann noch pünktlich zu sein.
    »Ich hab’s eilig. Muss schnell in die Exerzierhalle und habe nicht mal mehr Zeit für mein Abendessen.« Er hatte zu lange mit Gabi getändelt, und ärgerte sich jetzt.
    »Ich lege dir etwas zu essen unter das Tuch ins Regal hier. Hol es nur bald, bevor die Mäuse es finden.«
    »Das würdest du tun?«
    Gabriel nickte. Seine Augen glänzten im Schein der kleinen Lampe.
    »Danke! Ich muss los!«
    Matthias packte die Stiefel und rannte ins Quartier. Mortiferius wartete sicher schon.
    Er hatte Glück. Sein Gebieter saß in seinem Zimmer und zog seine dünnen Lederschuhe an, die er immer für den Sport benutzte. Er hob den Kopf und lächelte, als er sah, dass Matthias völlig außer Atem war. Er blickte auf die Stiefel in seinen Händen. »Ich brauche doch jetzt keine Stiefel.«
    »Ich weiß. Ich habe sie für morgen gereinigt.« Matthias keuchte. »Ich bin bereit für die Übungen.«
    Mortiferius’ Lächeln blieb. »Nun hol erst einmal Luft. So kannst du nichts bewerkstelligen.«
    Er stand auf.
    Da fiel Matthias etwas ein. »Herr?«
    Mortiferius blickte ihn fragend an.
    »Könnte ich auch eine andere Art zu kämpfen lernen? Ich meine keine Kampfkunst mit dem Dolch. Eigentlich möchte ich lieber wissen, wie ich mich ohne Waffen verteidigen kann.« Er dachte an Gabriel und den gemeinen Theodor. »Wenn mich zum Beispiel in den Straßen jemand unvermutet angreift. Normalerweise trage ich ja kein Messer bei mir.« Er suchte nach weiteren Argumenten, ihm fielen aber auf die Schnelle keine ein.
    Mortiferius blickte ernst und nickte. »Ich verstehe. Das ist eine weise Entscheidung. Der Faustkampf ist die Grundlage für jeden Kampf. Er und der Ringkampf. Wir beginnen damit.«
    »Danke, Herr.« Er freute sich und überlegte, dass er Gabi dann beibringen

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