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Der schwarze Fürst der Liebe

Der schwarze Fürst der Liebe

Titel: Der schwarze Fürst der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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gesenkt, seine Züge wunderschön und hart gemeißelt wie die eines Engels aus Marmor. Das lange blonde Haar wallte über seine breiten Schultern. Münzbach schluckte trocken. Er zitterte vor Gier, konnte sie kaum unterdrücken. Er wollte ihn – mehr als er jemals etwas gewollt hatte. Die Aussicht, diesen engelsgleichen, ihm völlig ausgelieferten Fremden zu nehmen, ließ das Blut heiß in sein Geschlecht schießen.
    Münzbach setzte sein Glied an, packte in die blonde Haarflut, zog den Kopf des anderen zurück und presste seinen Schwanz mit sanftem Druck in die nachgiebige Öffnung. Beide Männer stöhnten auf. Seine nun unkontrollierte Rechte versetzte dem Hals des Eindringlings einen weiteren Schnitt.
    Mit umflortem Blick griff dieser hoch und entfernte die zitternde Hand von seiner Kehle. Nein, er würde sich nicht wehren. Münzbach ließ das Messer fallen – es schlug unhörbar auf dem dicken Teppich auf. Eine Hand verkrampft in seiner Schulter, die andere in des Mannes glänzender Haarpracht, bewegte er sich langsam in seinem willigen Leib. Er wurde schneller, stieß härter. Der blonde Engel schrie vor Lust – oder war er es selbst? Seine Sinne schwanden in der Stärke des finalen Rauschs.
    Es war vorbei. Keuchend kamen sie zu sich. Der Fremde drehte sich so unvermittelt, dass Münzbachs Glied aus dessen Körper glitt. In der Drehung fuhr des Mannes rechte Hand vorne in die Jacke und kam mit einer blitzenden Klinge zum Vorschein. Mit unbewegter Miene packte der Blonde ihn im Genick und drückte ihm den Dolch an die Kehle. Münzbach stockte der Atem vor Überraschung. Der Dieb bewegte sich gekonnt und schnell. Er hatte einen geübten Krieger vor sich.
    »Das wirst du nicht tun«, presste er hervor. Gleichzeitig schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, dass der Fremde ihm höchstwahrscheinlich von vorneherein überlegen gewesen war. Er hatte es jedoch geschehen lassen.
    Der Blonde ließ sein Genick los, aber hielt das Messer unverändert an seiner Kehle. Er zog mit einer Hand seine Hose hoch und zerrte an den Lederbändern, um sie zu schließen.
    Eisblau. Seine Augen wirkten eisig und bedrohlich. Beim Schlucken spürte Münzbach deutliche die scharfe Schneide des Dolches.
    Was würde er nun tun? Das Gesicht des Mannes näherte sich. Wollte er ihm etwas sagen? Ein letztes Wort, bevor er ihm die Kehle durchtrennte?
    Weiche Lippen berührten seine – schmiegten sich einen wundervollen Moment lang an seinen Mund.
    Schließlich lächelte der Blonde kalt, nahm unvermutet den Dolch zurück, drehte sich um, sprang zur Tür und war fort.
    Münzbach stand wie angewurzelt. Wie betäubt schloss er seine Hose, ging gedankenverloren und hob den Hut vom Boden auf. Er trat zum Fenster und sah den Engel auf einem der Münzbacher Rösser, die Hände fest in dessen Mähne verkrallt, mit wehendem Haar über den winterlich braunen Rasen fliehen. Im scharfen Galopp nahm er die Allee mit den kahlen Bäumen und war verschwunden.
    Münzbach verharrte noch, als der Mann längst fort war, den schwarzen Hut an sich gepresst. Der Schöne würde das Pferd wiederbringen, das wusste er. Lächelnd wandte Erich Münzbach sich ab und warf den Hut auf die Frisierkommode seiner toten Mutter.

    Kapitel 25 - Rudger

    Rudger stellte seinen einzigen Stuhl vors Haus in die Frühlingssonne, setzte sich und streckte die langen Beine aus. Er betrachtete seinen geliebten, braunen Wallach, den er bereits in den dunstigen Morgenstunden hinausgeführt hatte und, der nun mit weichen Lippen an dem jungen Gras am Waldrand zupfte.
    Die beiden Pferde des Fürsten hatte Rudger vom Hof gebracht, das dritte war längst geschlachtet und verspeist. Maus, dieser kleine Teufelskerl, konnte nicht nur wunderbar kochen, sondern auch Pferdewürstchen sieden. Rudger rieb sich im Gedanken daran den Bauch.
    Eigentlich hätte er zufrieden sein können, aber er war es nicht. Die Unruhe, die er schon den ganzen Winter in sich gespürt hatte, war nicht verschwunden. Im Gegenteil – es war noch eine Prise Groll auf Bartel dazu gekommen. Er war es leid die Drecksarbeit zu machen, die dieser ihm immer wieder wie selbstverständlich aufbürdete. Die Gruppe war geschrumpft – kein Wunder, wenn Bartel seinen eigenen Leuten einfach wegen eines Fehltritts das Genick brach. Er verstand auch Burghards Weggang, der zwei Tage zuvor mit einem Fuhrwerk angekommen war, seine Habseligkeiten aufgeladen, seine Frau neben sich auf den Kutschbock gesetzt hatte und verschwunden war. Wenn er sich

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