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Der schwarze Fürst der Liebe

Der schwarze Fürst der Liebe

Titel: Der schwarze Fürst der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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weiterhin nach Bartel richtete, seinen Anweisungen folgte, würde ihn das nicht weiter bringen. Sein Freund hatte kein anderes Ziel als nur zu überleben. Er wusste nun, worin seine Unzufriedenheit begründet war – er wollte mehr als nur vegetieren. Bartel hatte Engellin. Sein Leben war reich geworden durch sie. Und was hatte er?
    Sein Entschluss stand. Auch er, Rudger, würde in Zukunft eigene Wege zu gehen – hatte jedoch vor, dies erst einmal vor den alten Gefährten verbergen. Er überdachte nochmals seinen Plan, als er Engellin mit einem Korb voller Wäsche aus Bartels Blockhütte kommen sah.
    Sie nickte ihm freundlich zu. »Guten Morgen, Rudger.« Sie hatte augenscheinlich nicht erwartet, jemanden draußen anzutreffen, war barfuß und trug ihr wallendes, bodenlanges Hauskleid. Das sonnendurchflutete Haar floss ihr offen bis zur Hüfte. Sie reckte sich, um die gewaschenen Kleidungsstücke möglichst glatt über die Wäscheleine zu legen.
    Rudger erhob sich und schlenderte zu ihr, nahm ihr lächelnd die nasse Hose, die sie in der Hand hielt, ab, und legte sie über die Leine. »Bisschen zu hoch festgebunden«, bemerkte er grinsend. Sie gab ihm ein weiteres Wäschestück, und er half ihr, die ganze Wäsche unterzubringen.
    Engellin strahlte zu ihm hoch. »Vielen Dank, Rudger.« Sie wandte sich zum Gehen.
    Sie sprach nie viel mit ihm – Rudger wusste nicht warum. Er blickte ihr sehnsüchtig nach. Diese unglaubliche Frau würde er gern einmal in kostbarer Kleidung sehen – vielleicht in einem blauen Kleid oder einer grünen Robe – passend zu ihren Augen. Dazu wertvollen Schmuck, das Haar kunstvoll geschlungen. So etwas konnte er sich gut vorstellen. Engellin war ein Juwel und sollte ebenso eingefasst werden. Freundschaft hin oder her. Sie war kein Weib für ein wildes, hässliches Tier wie Bartel.
    Rudger merkte, dass er immer noch auf die geschlossene Tür starrte, hinter der Engellin längst verschwunden war, und riss sich zusammen. Er nahm den Striegel von der Wand seines Hauses und ging zu seinem freudig herantrabenden Pferd. Er klopfte ihm den Hals, legte ihm einen Strick um und band es an einen Baum. Sorgfältig begann er den Wallach zu striegeln, bis sein Fell braun-golden glänzte. Das Tier sollte gut aussehen, wertvoll und gepflegt, denn bald wollte er damit zum Fürsten reiten.
    Sein Plan war recht einfach: Er würde der Freiherr Mark Herrschbach sein. Der Siegelring, der seinen Adel bewies, lag bereits versteckt in seinem Haus. Nun beglückwünschte er sich dazu, diesen nach dem Überfall auf die Kutsche des Freiherrn Herrschbach vor einigen Jahren doch nicht verkauft zu haben. Herrschenried, das Lehen des Adligen, lag so weit nördlich, dass es unwahrscheinlich war, dass der Fürst seine Angaben nachprüfen würde.
    Bartel hatte nicht mehr nach den beiden Gäulen der Fürstin, gefragt und ihm vertraut. Er dachte wohl, Rudger hätte sie wegen des belastenden Brandzeichens billig verkauft, freigelassen oder getötet. Nein, sie gehörten zu seinem Plan. Er hatte die Pferde zu Bartels Erzfeind, dem Müller Wenzel, gebracht. Gegen geringes Entgelt standen sie nun schon seit einigen Wochen in dessen Scheune. Na gut, er hatte dem dreisten Wenzel auch noch mit einer kleinen Erpressung zusätzlich das Maul stopfen müssen. Man kam sich überein, die Brandzeichen der Rösser einfach zu übersehen.
    Rudger verzog den Mund zu einem grimmigen Grinsen und kontrollierte die Hufe des Wallachs. Er hatte es satt auf dem erbärmlichen Hof in diesen ärmlichen Verhältnissen zu leben. Er hatte keine Lust mehr für winziges Geld zu stehlen und zu morden, um dann als gemeiner Verbrecher verfolgt zu werden. Das musste ein Ende haben. Er konnte jederzeit mit seinem Plan beginnen und beschloss, dass dieser Zeitpunkt am nächsten Morgen war.

    Die eifrigen Waldvögel weckten Rudger schon früh mit ihrem lauten Gezwitscher. Er erhob sich, reckte sich ausgiebig und schlüpfte in seine gewohnte Kleidung: die braune Wildlederhose, das hellbraune Leinenhemd und die weite Kaninchen-Felljacke. Die Pelzseiten der vielen, zusammengenähten Kaninchenfelle waren nach innen gedreht, so dass von außen nur die Haut mit den Nähten zu sehen war. Eine Jacke, angenehm warm für einen Ritt, und groß genug, um Waffen und anderes darunter zu verbergen. Er packte einen Jutesack mit einigen Habseligkeiten und dachte an den vergangenen Abend.

    Er hatte an Bartels Tür geklopft, der ihm in einem befremdlichen Aufzug öffnete. Bartel trug eine

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