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Der schwarze Fürst der Liebe

Der schwarze Fürst der Liebe

Titel: Der schwarze Fürst der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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Art graue Rüstung aus verschiedenen Platten, die seinen kräftigen Oberkörper und die Schultern komplett bedeckten und auch über dem Bauch recht weit herunterreichte. Welcher Art diese Rüstung war, konnte Rudger auf den ersten Blick nicht sagen.
    Bartel grinste. »Meine Stinkrüstung«, sagte er stolz. »Komm, ich zeig dir was.« Zu Rudgers Verwunderung zog sein alter Kampfgeselle ein Messer und drückte es ihm in die Hand. »Greif mich an!«
    »Bist du völlig verrückt geworden?«, stieß Rudger hervor.
    »Los! Mach!«
    Rudger blickte verunsichert zu Engellin, die im Schein einer Öllampe am Tisch saß und eine von Bartels Hosen flickte. Sie lächelte ihm aufmunternd zu. Hatten jetzt beide den Verstand verloren? Als er weiterhin zögerte, blaffte Bartel: »Los, du Feigling!«
    Feigling? Rudger warf das Messer blitzschnell. Verblüfft starrte er auf die Klinge in Bartels Schulter und wartete auf seinen Schmerzenslaut. Pfeifend, das Messer noch in der Rüstung stecken, schlenderte Bartel zur Feuerstelle, um die rußgeschwärzte Teekanne zu holen.
    Verdutzt trat Rudger zu ihm packte den Messergriff und zog es heraus. Es war eines von Bartels handgeschmiedeten, wertvollen Waffen – ohne Zweifel. Das konnte ja wohl nicht sein.
    Rudger holte aus und schlug ihm mit aller Kraft die Faust vor die Brust. Sie kannten sich gut – das hatte Bartel wohl erwartet, denn er blieb ungerührt mit der Kanne in der Hand stehen. Die Rüstung, aus einem lederharten, dicken Material, federte seinen Schlag einfach ab.
    »Mit Kugeln haben wir es noch nicht versucht und Bodkin-Spitzen sind vielleicht eine Herausforderung«, meinte Bartel, »aber das werde ich demnächst sehen. Ich denke mal das Ding wird auch einem Angriff mit einem Vorderlader standhalten. Das ist das Wildschwein, das wir letztens erlegt haben. Meine Süße hat mir daraus die Stinkrüstung gemacht!«
    Er platzte fast vor Stolz und sah zu Engellin. Ihr schoss die Röte ins Gesicht. Die Verlegenheit stand ihr gut. Rudgers Herz schlug härter.
    Rudger blickte schnell zur Seite und betastete nochmals die graue Rüstung. »Und warum heißt sie Stinkrüstung?«
    Bartel lachte herzhaft. »Das wirst du schon merken, wenn wir wieder zusammen kämpfen«, grölte er.
    Ob das noch einmal geschehen würde?, dachte Rudger mit einem Anflug von Wehmut. Er schlug Bartel freundschaftlich mit der flachen Hand in den Nacken und grinste: »Bin mal für drei Tage unterwegs – du weißt Bescheid.«
    Sein alter Freund lachte, seine dunklen Augen glänzten wie zwei blank geputzte Münzen, »Die hübsche Zofe?«
    Rudger antwortete nicht, schritt zur Tür und drehte sich um. Er nahm das Bild auf, das sich ihm bot: den lachenden Bartel, die errötete Engellin und die beiden riesigen Hunde Max und Fox, die an diesem Abend ausnahmsweise vor dem Kamin liegen durften.

    Das war der Abschied gewesen. Es würde nie wieder so sein.
    Rudger packte einen prall gefüllten Jutesack auf das Pferd, schwang sich in den Sattel und trabte im gleißenden Morgenlicht davon.

    Kapitel 26 - Lügen

    Fürst Mordersberg saß im Speisezimmer seiner Burg vor einem einsamen Frühstück. Sein Blick schweifte über die mit farbenfrohen Teppichen bestückten Wände, an den bunten Spitzbogen-Fenstern vorbei zu dem langen Tisch mit den vielen leeren Stühlen. Er war überdrüssig allein in dem riesigen Zimmer zu tafeln. Er seufzte.
    Sein persönlicher Diener trat durch die Tür und verbeugte sich.
    »Was gibt es?«
    »Herr, etwas Ungewöhnliches ist geschehen. Jemand hat die Pferde gebracht, die verschwunden sind als die gnädige Frau …«
    »Was?« Er sprang auf. »Ich will den Mann sofort sprechen!«
    »Ich glaube, da gibt es ein Problem, Herr.« Dem Diener war die Sache sichtlich unangenehm. »Es scheint sich um einen adligen Herrn zu handeln, der augenscheinlich in einen Kampf verwickelt war, und der Euch nicht in einem verwahrlosten Zustand gegenübertreten möchte!«
    »Das ist mir doch völlig gleichgültig!«, brüllte Mordersberg. »Her mit dem Mann!«
    »Sehr wohl!« Der Lakai verneigte sich.
    Einige Minuten später erschien er mit einem offensichtlich verletzten, großen, schlanken Mann. Der Fremde hinkte etwas, hatte blutige Streifen im Gesicht, die wertvolle Kleidung aus rotem und blauem Samt hing in Fetzen an seinem Leib. Sein langes, goldbraunes Haar umrahmte wirr das schmerzverzerrte Antlitz. Er verbeugte sich mühsam. »Freiherr Mark Herrschbach zu Euren Diensten, Euer Gnaden«, stellte der sich höflich

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