Der schwarze Fürst der Liebe
weitere Hausvergrößerung unnötig geworden, was ihm ganz recht war. So musste er nicht zum Müller wegen der Bretter. Obwohl, sich mal wieder mit dem kräftigen Wenzel zu prügeln, hätte ihm gut getan. Es war schon fast ein Ritus, dass sie sich rauften, wenn sie sich sahen. Dass er darauf Lust hatte, daran änderte auch Engellin nichts, die ihn völlig auslaugte.
Sie war, seit sie vollständig von den Verletzungen der Folter genesen war, eine unersättliche Geliebte – aber, ihr Götter, niemals gleich. Er nahm sich die Streitaxt zum Schärfen vor und dachte darüber nach, was er alles von ihr gelernt hatte. Er war auf dem Gebiet der Liebe ein unerfahrener, dummer Trottel gewesen. Seine Frau hatte ihn in die Feinheiten der Liebeskunst eingewiesen, in einem Maß, das ihn immer aufs Neue erstaunte. Vermutlich „würzte“ sie ihre heftigen Geschlechtsakte gelegentlich mit Magie, denn Bartel beschlich zeitweilig das Gefühl, dass er sich den Verstand herausgevögelt hatte.
Er blickte auf. Da war sie. Stand am Waldrand mit ihrem hellbraunen Kleid, dem braunen, geschnürten Ledermieder, barfuß und mit goldglänzendem, langem, Zopf, der ihr über die Schulter hing. Sein Herz begann in der Brust zu hämmern, als sie auf ihn zu schritt. Sie kam, um ihm liebevoll und bestimmend, wieder ein wenig von seinem unruhigen Druck zu nehmen.
Kapitel 29 - Der Engel
Münzbach war ungehalten. Der Ausritt durch die frühlingshaften Wälder war wunderschön gewesen, aber seine Frisur war zerstört, obwohl er einen Hut getragen hatte. Er mochte es gern, wenn sein Haar eng anlag, halblang geschnitten und dunkel, wie die Flügel eines Raben. Nun hatte der Wind etliche Strähnen gelöst, die er nervös zur Seite strich.
Das war jedoch nicht das einzige Ärgernis. Er war ständig abgelenkt, denn – er musste es unwillig zugeben – der blonde, unbekannte Mann ging ihm nicht mehr aus dem Kopf.
Er überließ sein Pferd dem Gesinde und betrat das Haus durch den Nebeneingang, in der Absicht sich noch etwas zu Essen mit in seine Räume zu nehmen. Ungeduldig schlug er mit der Reitgerte auf seine weichen Reitstiefel und drückte die Küchentür auf.
Die Küche lag im Halbdunklen, so dass seine Augen sich erst an das Zwielicht gewöhnen mussten. Die Haushälterin werkelte am Herd und – Münzbach blinzelte – am Tisch saß in trister, brauner Kleidung mit einem grauen Hut tief in die Stirn gezogen, ein Mann.
Bei seinem Eintreten blitzte ein eisblauer Blick unter dem Hut hervor und Münzbachs Herz tat einen heftigen Sprung. Die alte Frau eilte auf ihn zu, knickste und deutete auf den Blonden: »Mein Herr, hier ist ein sehr freundlicher und tüchtiger Geselle, der sich bei Euch als Hilfsgärtner vorstellen möchte.«
Der Angesprochene erhob sich und verbeugte sich tief.
Münzbach stutzte einen Moment und holte scharf Luft: »Gartenhelfer, soso«, und dann zur Magd gewandt, »brauchen wir denn einen?«
Sie nickte. »Jetzt im Frühling hat der Gärtner Hilfe dringend nötig.«
»Gut.« Er drehte sich zu dem Mann. »Du wirst mir einiges über dich berichten müssen.« Das Herz schlug ihm bis zum Hals. »Im Stall«, fügte er hinzu und deutete auf die Tür.
Im tiefsten Inneren ungeduldig stand er da und wartete, bis der Blonde sich bei der Haushälterin mit einem freundlichen Nicken bedankt hatte und ihm dann, den Kopf demütig gesenkt, die Tür aufhielt. Sie verließen die Küche und betraten die daneben liegende Stallung.
»Du Pferdedieb!« Kaum hatte er die Stalltür geschlossen stürzte sich Münzbach auf ihn und packte ihn mit der linken Hand am Hals. Er drückte ihn gegen die gekalkte Stallwand und drohte mit der Reitgerte in der Rechten.
Der Mann funkelte ihn furchtlos an, bevor sein Blick auf die Reitgerte fiel. Seine sinnlichen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Münzbach fühlte augenblicklich, wie sich sein Glied in der straffen Reithose aufrichtete. »Du willst Bestrafung?«
Ein verschwommener Blick aus eisblauen Augen antwortete ihm.
»Dann bitte mich darum!« Er riss dem schlanken Mann die Jacke vom Leib, drehte ihn zu einem Haufen Strohballen und zwang ihn bäuchlings darüber. Mit einem Ruck zog er dessen Wildlederhose von den Hüften und betrachtete bebend sein wohlgerundetes Hinterteil.
»Bitte mich darum!«, befahl er.
»Bitte!«
»Lauter! Ich höre nichts«, zischte er.
»Bitte, schlagt mich.« Seine Stimme klang rau. »Ich bitte Euch darum!«
Breitbeinig positionierte Münzbach sich neben seinem
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