Der schwarze Fürst der Liebe
Opfer. Er streichelte genussvoll mit der Spitze der Gerte die dargebotenen, straffen Rundungen. Der Mann seufzte. Unvermittelt holte Münzbach mit der Reitgerte zum Schlag aus. Er schonte ihn nicht. Er schlug ihn, wütend auf sich selbst. Er hatte sich verwirren lassen, war unfähig gewesen, ihn aus seinen Träumen zu verbannen und wurde von ihm in Gefahr gebracht, entdeckt zu werden. Der so Misshandelte krümmte sich unter den Hieben, schwieg aber still. Sein Hut glitt vom Kopf und befreite das lange Haar. Das weiße Hemd rutschte hoch und entblößte ein Teil des muskulösen Rückens. Münzbach hielt inne.
Die strammen Backen übersät von roten Striemen, wand er sich auf dem Stroh, drehte sich und gab so die Sicht auf sein steifes, geschwollenes Glied preis.
Der blonde Engel lag in seinem Stall auf den goldenen Strohballen, wollüstig, die Augen herausfordernd auf ihn gerichtet und sein prächtiger Schwanz zuckte. Sein Traum ging in Erfüllung.
Münzbach konnte sich nicht mehr bremsen. Er ließ die Gerte fallen und fiel vor dem Engel auf die Knie. Er umfasste dessen Glied mit beiden, zitternden Händen, streichelte es, bestaunte die Größe, verstrich zärtlich mit der Daumenkuppe den glitzernden Tropfen auf der glatten Eichel. Berauscht senkte er den Kopf und tauchte den prachtvollen Schwanz tief in seinen Mund. Aus der Kehle des Mannes brach ein lautes Stöhnen.
»Still!«, keuchte Münzbach zwischen seinen Beinen, »sonst …« – er entließ den Penis und biss in den schweren Hodensack, erfasste die Haut mit den Zähnen und biss fester zu. Der Blonde zog die Luft scharf an.
»Ja«, flüsterte er heiser, »Ich werde mich benehmen, Herr!«
Zufrieden setzte er das Saugen und Lecken fort – verlor sich völlig bei dieser sinnlichen Beschäftigung. Versunken nahm das ganze Glied bis zur Wurzel in sich auf, knabberte zärtlich an der Vorhaut und saugte an der Eichel, während seine Faust den umklammerten Schaft langsam auf und ab fuhr.
Münzbach bemerkte benommen, dass der Mann sich in seine eigene Hand verbiss, um das Stöhnen zu unterdrücken. Er vertiefte sich völlig in seinen Genuss, wurde er immer schneller, saugte und rieb heftiger – wollte, dass sein schöner Engel ihm seine Lust, seinen Saft schenkte, alles in ihn verströmte. Er hetzte ihn, trieb ihn – das Stroh knisterte – bis der Mann sich mit einem gedämpften Schrei in seinen lüsternen Mund ergoss. Er trank wie ein Verdurstender, selbst geschüttelt und der Ohnmacht nahe.
Sie kamen langsam zu sich. Münzbach saß auf dem Stallboden zwischen den Beinen seines Geliebten und überlegte, dass dies der Platz war, den er sich in den Nächten seit dessen ungebetenem Besuch, ersehnt hatte. Er schmiegte seine Wange an die weichen Hoden. Nein, er konnte dort nicht sitzen bleiben. Was war, wenn jemand in den Stall kam? Das wurde ihm erst in diesem Moment bewusst. Benommen erhob er sich und blickte auf den Mann hinab.
Sein blonder Engel lag rücklinks auf den zerstörten Strohballen, die Augen geschlossen, noch hart atmend, die zerbissene Hand auf der Brust, die schmalen Hüften bebten. Erst nach einer Weile setzte er sich auf. Die Versunkenheit wich aus seiner Miene und machte der verschlossenen, steinernen Maske Platz, die Münzbach nun schon kannte. Die Muskeln seiner Kiefer mahlten, während er sich die Hose über die Lenden zog und sorgfältig die Lederriemen verknotete.
Unvermittelt waren sie sich beide wieder ihrer Position bewusst. Münzbach blickte den anderen Mann an. Er war dessen so müde. Zum ersten Mal hatte er gefunden, was er sich immer gewünscht hatte, aber nicht nur ihre unterschiedlichen Stände sprachen gegen dieses Verhältnis. Nein, Münzbach hatte bereits Männer auf dem Scheiterhaufen brennen oder am Pranger stehen gesehen. Männer, die ihresgleichen liebten.
Münzbach sank erschöpft neben ihm auf die Strohballen.
»Ich habe dir dein Pferd zurückgebracht.« Wieder dieser eisblaue Blick.
»Ich schenke es dir«, antwortete Münzbach tonlos.
Der Blonde hob die Brauen.
»Ich will, dass du wiederkommst.«
In den Augen des Mannes erschien ein Lächeln. Er neigte sich vor und zog ihn an sich. Der Traum geht weiter, dachte Münzbach, als er die weichen Lippen auf seinem Mund spürte. War da Zärtlichkeit in seinem Kuss? Ja, vielleicht. In diesem Moment wurden die Lippen hart und fordernd. Die Zunge drang unnachgiebig und besitzergreifend ein. Münzbach erwiderte den Kuss. Er versank in den kräftigen Armen des Fremden,
Weitere Kostenlose Bücher