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Der schwarze Magier

Der schwarze Magier

Titel: Der schwarze Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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Rückkehr und hat kalt lächelnd zwei meiner Schlösser in Besitz genommen, Windsor und Wallingfort.« Er lächelte bitter. »Während ich durch die sarazenische Hölle ging, rissen sich die Wölfe um das Erbe. War das der Lohn für all die Entsagungen?« Er blickte Rupert fragend an, doch dieser mochte ihm darauf keine Antwort geben. Richard gab sich die Antwort selbst. »Was wäre aus England geworden, wenn dieser Kreuzzug nicht gewesen wäre? Ein blühendes Land, ein sicheres Land, eine Weltmacht!«
    Urplötzlich schlug seine Stimmung um. »Doch was wäre ich für ein König gewesen? In prachtvolle Gewänder gekleidet, fett, faul, verweichlicht, mit vielen Kindern, die mir den Thron streitig machen wollen. Nein, ich habe Dinge erlebt, die kein König je erlebt hat, aber das erzähle ich Euch heute Abend auf dem Fest.«
     
     
    Rupert trat ans Fenster seines Gemachs. Feuchte, milde Luft drang in den kühlen Raum. Der Lärm am Fluss, die Betriebsamkeit auf den Baustellen der Festung waren abgeflaut. Die Sonne, jenseits der Seine tief am Himmel stehend, spiegelte sich in glitzernden kleinen Wellen am Ufer. Es klopfte an der Tür. Ein Diener bat Rupert zum Empfang in den Rittersaal.
    Rupert kleidete sich um und holte Lady Gwendolyn von ihrer Unterkunft ab. Sie sah wunderschön und sehr reizvoll aus in ihrem Kleid aus weich fallendem Stoff und der farblich passenden Kappe mit dem Schleier. Er schien es nicht zu bemerken. Mit einem auffordernden Augenaufschlag legte sie ihre Hand auf seinen Arm. Galant, aber mit kühlem Gesichtsausdruck geleitete er sie zum Rittersaal, wo der König auf sie wartete. Er bat sie an den Kopf der Tafel, auf die Ehrenplätze.
    Gwendolyn war tief beeindruckt und ihre Wangen glühten vor Aufregung wie die untergehende Sonne hinter der Seine. Formvollendet schenkte Richard ihr seine Aufmerksamkeit. Amüsiert bemerkte Rupert, dass sich Gwendolyn in der Gegenwart des Königs auffällig damenhaft benahm.
    Rupert blickte hinunter auf das bunte Gewimmel im Saal. Lärm und Gelächter schlugen ihm entgegen. Er lehnte sich auf seinem prächtig verzierten Holzstuhl zurück und musterte die Tischreihen. Die farbenfreudigen Umhänge der Ritter und Kleider der Damen wetteiferten mit den prächtigen Wandbehängen, welche den Saal schmückten. Die Augen der Gäste waren auf ihn und Gwendolyn gerichtet. Rupert erkannte einige vertraute Gesichter. James Fitzosburn saß dort, Guiscard de Rochefort, Simon de Montfort und Geoffrey of Mandeville. Der Earl of Essex hegte noch nie große Sympathie für Rupert, doch heute lächelte er ihm zu. Rupert erwiderte das Lächeln nicht. Sein Blick streifte weiter durch den Saal und kehrte schließlich zu dem Pokal vor ihm auf dem Tisch zurück.
    Gwendolyn beugte sich zu ihm herüber. »Ist es nicht ein prachtvolles Fest? Und wir sind die Ehrengäste.« Erregt presste sie seine Finger. Er zog seine Hand zurück und hob leicht die Augenbrauen.
    »Kein Grund, überzuschnappen. Mir wäre lieber, wir würden nicht auf der Präsentiertafel sitzen.«
    »Spielverderber«, zischte sie erbost, lächelte jedoch sofort wieder, als sich der König ihr zuwandte.
    »Als kleinen Vorgeschmack habe ich heute schon einige Troubadoure und Dichter rufen lassen, um uns den Abend angenehm zu gestalten.«
    »Vorgeschmack, worauf?« Gwendolyns Körper glühte in der Hitze der Erregung.
    Der König zwinkerte listig. »Geheimnis!«
    Ein Raunen ging durch den Saal, als ein ganz in roten Samt gekleideter Troubadour hereintrat. Er hielt eine Laute in der Hand, zwei Knaben mit Harfe und Fiedel begleiteten ihn.
    »Das ist mein getreuer Freund Trouvere Blondel«, flüsterte Richard. »Er weiß, wovon er singt.«
    Der Sänger verbeugte sich tief vor dem König und seinen Ehrengästen. Dann griff er in die Saiten seiner Laute und begann mit erstaunlich hoher Stimme ein melodiöses Lied über die Liebe zu einer angebeteten Schönen zu singen.
    Ergriffen lauschte Gwendolyn den Versen und knetete dabei ihre Finger. Mit einem unwilligen Stirnrunzeln legte Rupert seine Hand auf ihre. Sie zuckte zusammen, dann lächelte sie verschämt. »Es klingt so wunderschön«, flüsterte sie. Rupert ließ seine Hand auf ihrer liegen und Gwendolyn glaubte, dass ihr Herz zerspringen müsste. Diese Berührung erregte sie mehr als der Wein und der Gesang des Troubadours. Endlich schien er begriffen zu haben, dass sie sich nach eben diesen Berührungen sehnte. Mit den Fingerspitzen rieb er die Innenfläche ihrer Hand und sie

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