Der schwarze Schattenjaeger
würde, zurück in den Supermarkt, damit er seiner Chloe ganz nah sein kann.
„Klingt gut, wir sehen uns, und Joshua? Bleib so, wie du bist, dann kann sie gar nicht anders, als sich in dich zu verlieben.“
Wir lächeln uns beide an, bevor er hastig das Bookdelicious verlässt.
Ich atme noch einmal tief durch, bevor ich aufstehe und die Tische abwischen möchte. In diesem Moment kommt Onkel Roger die Treppen hinunter. Kimmy ist an diesem Morgen hellwach und springt von Stufe zu Stufe.
„Mama! Mama!“, ruft sie aufgeregt und ich sehe bereits, dass sie, nicht wie von Abby aufgetragen, eine Hose, sondern einen pinkfarbenen Glitzertüllrock trägt mit einer Ringelstrumpfhose, einem Pullover samt bunter Einhörner darauf und ihre Glitzerflügelchen. Dazu in passender Farbe ein Funkelglitzerzauberstab mit lauter Musik, sobald man auf einen Knopf drückt, und bunten Bändern, die in der Luft wirbeln, da Kimmy ihn gekonnt schwingt.
„Oh, wow …“ Sogar das Krönchen steckt in ihren Haaren, es sitzt zwar leicht schief, aber es rundet ihr Outfit perfekt ab.
„Oh, mein …“ Als Abby sieht, welch wundersames Outfit ihre Tochter trägt, verschlägt es ihr glatt die Sprache.
„Ich bin eine Prinzessin“, jubelt Kimmy glücklich und rennt dabei durch den Laden.
„Oh und mein Mann ist der Glitzerprinz?“ Abby reißt erstaunt ihre Augen auf, als Roger vor ihr steht und seine Uniform von oben bis unten mit Glitzer dekoriert ist.
„So nimmt mich auf der Arbeit niemand ernst …“, jammert er mit seiner trockenen Art. Tante Abby muss sich die Hand vor den Mund halten, da sie laut zu lachen beginnt.
„Nicht lustig …“, murrt Roger entkräftet.
„Doch, total“, gackert Abby weiter.
„Thalis? Passt du bitte auf den Laden auf und räumst den Kuchen schon mal in die Auslage? Ich muss meinem werten Gatten noch einmal zeigen, wie man seine Tochter so anzieht, dass sie in den Kindergarten gehen kann …“ Sie läuft dabei Kimmy hinterher, schnappt sich die kleine Prinzessin und verschwindet mit Roger hinauf in die Wohnung.
Nach etwa zehn Minuten habe ich alle Backwaren in die Auslage gelegt und sehe verträumt aus dem Fenster. Die Sonne ist noch nicht zu sehen, nur einzelne Schneeflocken rieseln sanft vom Himmel herab. Heute würde es sicher noch einen ordentlichen Schneesturm geben. Hoffentlich fällt nirgends der Strom aus. Plötzlich huscht eine Kutsche in mein Sichtfeld. Mein Herz beginnt sofort wie wild zu pochen und ich gehe näher an das Fenster heran. So früh? Sind es wieder drei Kutschen? Ist vielleicht Valom wieder dabei? Könnte ich ihn heute wiedersehen?
Nur eine Kutsche fährt die Straße entlang und es ist leider zu dunkel, um irgendetwas Genaueres zu erkennen. Erst jetzt merke ich, wie nah ich eigentlich an der Scheibe stehe. Wenn Valom in der Kutsche sitzt und hier zum Fenster gesehen hat, dann hat er auch gesehen, wie verzweifelt ich wohl dreingeblickt habe, als ich nach ihm Ausschau hielt. Super! Peinlich berührt bedecke ich mein Gesicht mit einer Hand und seufze laut. Noch ist ja niemand da, also kann ich ruhig mal etwas jammern.
Die Wohnungstür wird geöffnet und ich höre, wie Tante Abby, Kimmy und Onkel Roger wieder herunterkommen. Kimmy hört sich jedoch nicht so begeistert an.
„Ich will aber!“, schreit sie wütend und weint dabei bitterlich.
„An deinem Geburtstag und wenn du vom Kindergarten zurück bist, aber nicht, wenn …“
„Ich will aber!“, fährt sie Abby ins Wort. Oh weh, da kann ich Onkel Roger schon gut verstehen, dass er Kimmys Wunsch nachkam und sie bei ihm anziehen durfte, was sie wollte.
Abby trägt sie auf dem Arm und muss Kimmy trösten, die sich weinend bei ihrer Mutter festkrallt.
„So, der Papa bringt dich jetzt in den Kindergarten, du bist schön lieb und heute Nachmittag bekommst du dann etwas Leckeres …“
„Nein!“, kreischt Kimmy, die ihre Mama gar nicht mehr loslassen will.
„Du kannst sie auch bringen, morgens ist ja noch nicht so viel los“, schlage ich vor, da Kimmy sich gar nicht beruhigen will. Abby hadert eine Weile mit sich, nickt dann aber.
„Okay, und Roger, bitte bleib doch noch kurz hier, ich habe ganz vergessen, dich wegen dem Wald zu fragen …“ Abby hält Kimmy mit einem Arm fest, mit dem anderen versucht sie, sich aus der Schürze zu befreien. Roger hilft ihr und blickt mich fragend an. Doch noch sage ich nichts dazu, ich will erst warten, bis Abby mit Kimmy im Auto sitzt.
„Ich beeile mich auch“, sagt sie
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