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Der schwarze Schattenjaeger

Der schwarze Schattenjaeger

Titel: Der schwarze Schattenjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
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warm ums Herz wird.
Valom kramt in seiner Jackentasche nach einem Stück Papier. Es ist eine Karte aus Pappe, worauf eine Nummer steht.
„Die wollte ich dir eigentlich geben, falls wir uns verabredet hätten. Aber wenn du mir schon extra nachläufst, würde ich sie dir auch so gerne geben“, sagt er weiterhin ruhig, auch wenn er nun etwas verlegen auf mich wirkt.
„Was ist das für eine Nummer?“, frage ich irritiert und merke erst nachdem ich die Frage laut ausgesprochen habe, dass es sich hierbei um seine Handynummer handelt.
„Entschuldige, ich … deine Nummer, wow, danke. Ich meine, ich …“ Irgendwie spielen sich solche Szenen in Liebesfilmen immer ganz anders ab. Er fragt sie nach einem Date. Sie sagt ja. Sie treffen sich. Sie küssen sich. Sie … na ja, sie machen auch noch andere Dinge und dann heiraten sie. Warum schaffe ich es nicht einmal mehr zu einer Verabredung mit ihm? Was ist denn schon dabei?
„Falls irgendetwas ist, du reden möchtest oder dir vielleicht langweilig ist oder du dich umentscheidest, dann ruf mich an. Oder schreib mir, ich würde mich wirklich sehr freuen. Nächste Woche kommen wir gegen Mittag nach Pemberton und, um dich vorzuwarnen, ich würde gerne wieder bei dir vorbeisehen. Allerdings nur, wenn ich auch zu dir kommen darf.“
Jeder andere hätte mich jetzt unter Druck gesetzt. Ruf an oder lass es bleiben , oder so ähnlich. Aber nicht Valom. Er schenkt mir so viele Möglichkeiten und zugleich so viel Freiheit. Ich darf selbst entscheiden? Wirklich?
„Schreib mir doch einfach bis Freitagabend, ob ich vorbeikommen darf oder nicht. Wenn ja, werde ich dich am Samstag ein drittes Mal fragen, ob du mit mir ausgehen möchtest. Wenn nicht, dann nicht.“ Er zuckt mit den Schultern und nimmt mir damit eine riesige Last von meinen Schultern. Ich habe noch so viel Zeit, in Ruhe darüber nachzudenken.
„Okay …“, hauche ich und starre wie gebannt auf seine Handynummer. Die darf ich keinesfalls verlieren!
„Okay, dann wünsche ich dir noch ein schönes Wochenende“, sagt er und nickt mir ein letztes Mal lächelnd zu, bevor er zu der Kutsche geht und den anderen hilft, einige Kisten hineinzuhieven. Ich laufe sofort zurück zum Bookdelicious , damit ich dieser Situation entkommen kann.

 
     
     
    Thalis Teil 1
Word Dokument Teil 2
     
    „Und? Und?“ Abby kommt auf mich zugestürmt und wirbelt um mich wie ein Tornado.
„Ich … ich …“, stottere ich irritiert. Dabei halte ich noch immer seinen Zettel in der Hand, den Abby natürlich sofort sieht.
„Ist das seine Nummer?!“, quietscht sie vergnügt.
„Psst!“ Auch wenn heute nicht so viel los ist wie an anderen Tagen, bekommt man ihr Gebrüll dennoch mit. Neugierig schauen einige Gäste zu uns, sodass ich Abby in Richtung Küche drücke.
„Ja, er hat mir seine Num…“
„Oh! Wie wundervoll! Wann trefft ihr euch?“ Eigentlich müsste ich ja so reagieren, wie es Abby gerade tut, aber ich stehe nur hier und blicke verhalten beiseite.
„Er hat mir doch erst einmal nur die Nummer gegeben, nichts weiter“, antworte ich ihr, bevor meine liebe Tante noch einen Herzinfarkt bekommt.
„Einfach nur so? Ohne etwas dazu zu sagen?“ So wie sie auf die Nummer stiert, habe ich das Gefühl, dass sie  versucht, sich die Zahlen zu merken. Vorsichtshalber nehme ich den Zettel wieder an mich und verstaue ihn in einer kleinen Tasche im Brustbereich meiner Schürze.
„Er hat mich noch einmal gefragt, aber wie soll ich das machen? Mein Tag ist komplett durchgeplant, selbst das Wochenende oder die Feiertage. Ich hätte gar keine Zeit, ihn einmal, geschweige denn zweimal zu sehen!“ Jetzt, wo ich es laut ausspreche, wird mir mal wieder deutlich, wie recht ich doch damit habe. Es ist wirklich deprimierend.
„Dann nimm dir frei. Du hast so viele Überstunden angesammelt und hast noch Urlaubstage übrig. Na los, versuch es wenigstens. Du … hast doch ja gesagt?“ Während ich dabei bin, Valom abzuschreiben, fährt meine Tante zu Höchstleistungen auf und schmiedet Pläne, auf die ich nicht kommen würde.
„Und danach? Danach muss ich wieder arbeiten. Und was ist mit Mom? Ich kann doch nicht rausgehen und mich amüsieren, während sie …“ Sofort stoppe ich, ehe es zu spät ist. Schluckend verlasse ich eilig die Küche. Ich muss arbeiten. Sofort! Tische abräumen. Abwischen. Bestellungen aufnehmen. Kuchen servieren, Zuckertüten auffüllen und leere Becher mitnehmen. Kassieren. Wieder Tische abräumen …

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