Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
Vom Netzwerk:
anständig aussehenden Herberge namens Zum Springbrunnen ab, die direkt am Marktplatz lag. Sie band Kondor an den Pfosten fest und streckte ihren Rücken, wobei sie zusah, wie die Einkäufer von einem Stand zum anderen gingen. Sie hätte sich selbst auch gern auf dem Markt umgesehen. Sie könnte ein paar Kleinigkeiten mitbringen, über die Mara sich freuen würde.
    Sie überlegte gerade, wie viel Geld sie noch hatte, als Fergal hinter ihr plötzlich nach Luft schnappte. Bevor sie wusste, wie ihr geschah, hatte er sie am Arm gepackt und zerrte sie an der Ecke des Gasthauses vorbei in eine schattige Nische.
    »Fergal, was zum …«

    »Schsch«, mahnte er. »Hast du das gesehen?«
    »Was denn?«, fragte Karigan.
    » Sie .«
    »Sie? Wen?«
    »Da drüben«, sagte er und deutete in Richtung Marktplatz.
    Karigan trat aus der Nische, um nachzusehen, aber Fergal packte sie erneut und zerrte sie zurück. » Vorsichtig «, flüsterte er.
    Was war nur in ihn gefahren? Karigan drückte sich an die Seitenmauer des Gasthauses und spähte auf den Marktplatz. Alles sah genau so aus wie vorher – Kunden besuchten die Verkaufsstände, und auf der Statue saßen Tauben. An einem Stand in der Nähe feilschte ein Mann um einen Lederbeutel, ein anderer kaufte einem Bauern einen Kürbis ab. Die Szene sah völlig normal aus und hätte sich in jeder sacoridischen Stadt an einem Markttag abspielen können.
    »Fergal, ich sehe überhaupt nichts.«
    Er deutete mit einem zitternden Zeigefinger auf den Marktplatz, sein Gesicht war bleich, und auf seinen Schläfen glitzerten Schweißtropfen. »Dort.«
    Sie sah eine Gruppe von Leuten, ein Mann trug einen ganzen Stapel Hüte auf dem Kopf, die er verkaufen wollte, und eine Frau bezahlte gerade einen neuen Steingut-Krug. Ein kleines Mädchen ging an der Hand einer älteren Frau, vielleicht ihrer Großmutter, und die beiden betrachteten schön gefärbte Garne.
    »Fergal …« Als sie sich zu ihm umwandte, um mit ihm zu reden, stolperte er gegen die Wand.
    »Mir – mir ist nicht gut«, sagte er, bevor er in die Knie ging und sein Mittagessen wieder auswürgte und vielleicht auch sein Frühstück. Davor hatte er nicht über Übelkeit geklagt,
und sie war sich ziemlich sicher, dass er das getan hätte.
    Sie wappnete sich gegen den säuerlichen Gestank des Erbrochenen, kniete neben ihm nieder und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    Er würgte nochmals, aber es kam nichts mehr. Fahrig wischte er sich den Mund mit dem Ärmel ab, und als er sie ansah, lag ein Ausdruck des Entsetzens auf seinem Gesicht, den sie nie vergessen würde. Er schüttelte ihre Berührung ab, tastete sich über das Kopfsteinpflaster und brach zu einem Häufchen Elend zusammen.
    Bestürzt folgte sie ihm. »Was ist los?«
    Er sah sie über seine Schulter hinweg an, nackte Angst in den Augen. »Dunkelheit. Man versinkt darin – alles ist dunkel. « Er verbarg seine Augen vor ihr.
    Welch ein Wahnsinn hatte ihn überkommen? Konnte ein Fieber jemanden so schnell überwältigen und ins Delirium stürzen? Sie krallte die Hand in seinen Überzieher und zwang ihn dazu, sich zu ihr umzudrehen, aber er vermied ihren Blick immer noch.
    »Fergal!«, sagte sie und schüttelte ihn. Dann befühlte sie seine Stirn und seine Wangen, aber er war nicht fiebrig. »Sieh mich doch an, bitte!«
    Er tat es nicht. Sie schüttelte ihn nochmals, und er hob eine Hand, als wolle er einen Hieb abwehren. Sie erinnerte sich daran, was für ein Schinder sein Vater gewesen war, ließ ihn los und kniete sich vor ihn hin. Sanft legte sie ihre Hände auf seine Wangen, um ihn dazu zu bringen, sie anzusehen.
    »Fergal, ich bin es, Karigan. Sieh mich an.«
    Er schloss die Augen.
    »Ich bin es nur«, sagte sie. » Sieh her . Ich bin dieselbe Karigan, mit der du gereist bist.«

    Er zwinkerte und krümmte sich. »Dunkle Flügel«, flüsterte er. Eine Träne rollte seine Wange hinunter.
    Seine Worte verunsicherten sie. Was sah er nur? Und warum? »Was du auch sehen magst«, sagte sie, »schieb es weg, lass es nicht an dich heran. Sieh mich an – Karigan, ganz in Grün.«
    Fergal versteifte sich und presste die Augenlider zusammen, doch dann sah er sie wieder an und schauderte. Er wollte gerade etwas sagen, als jemand anders die Nische betrat.
    Karigan fuhr herum, ihr Schwert halb aus der Scheide gezogen, doch sie sah nur einen Mann in einer Schürze, der ein Bierfass auf den Schultern trug.
    »Stimmt irgendwas nicht?«, fragte er.
    »Meinem

Weitere Kostenlose Bücher