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Der Schwur der Ritter

Der Schwur der Ritter

Titel: Der Schwur der Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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Verantwortung, und das ist alles, worauf es ankommt. Alles, was uns nach außen hin als Templer kennzeichnet, wird verschwinden. Wir werden unsichtbar werden, Brüder. Schottland befindet sich im Krieg, und Arran gehört zum persönlichen Territorium des Königs, daher kann es nicht verwundern, wenn er hier seine Truppen sammelt. Natürlich können wir nicht verbergen, dass wir aus Frankreich sind, doch man wird uns als Söldner sehen, nicht als Tempelritter.«
    Noch einmal hielt er inne und holte tief Luft.
    »Eines jedoch muss euch klar sein, Brüder: Nichts von alldem wird etwas daran ändern, dass wir weiterhin streng nach unserer Ordensregel leben. Wir werden unsere Riten und Verpflichtungen einhalten wie zuvor, unseren Tag nach dem Rhythmus des Klosters ausrichten, und die Ordensregel wird uns heilig bleiben. Das, meine Brüder, ist es, was ich euch zu sagen habe – so soll es sein.«

4
    G
    UT GEBRÜLLT, LÖWE. Was gibt es denn zu trinken, Bruderherz?«
    Kenneth Sinclair war der erste der Offiziere, die Wills Einladung zu weiteren Gesprächen in kleinerer Runde Folge leisteten. Will grinste und wies auf einen Tisch mit Weinkrügen und Bechern.
    »Ich bin immer schon der Schlaukopf in der Familie gewesen. Was ist bei der Verhandlung herausgekommen?«
    Kenneth schenkte ihnen beiden Wein ein und reichte Will einen Becher. Draußen verkündeten Schritte das Herannahen der anderen. »Einzelhaft bei Wasser und Brot. Zwei Monate für Martelet, der nicht eine Spur von Reue an den Tag gelegt hat, einen Monat für die anderen einschließlich des verletzten Gilbert de Sangpur. Nicht alle fanden diese Strafe hart genug.«
    »Herein«, rief Will, als es an der Tür klopfte, und während de Narremat und de Montrichard in Begleitung diverser anderer Offiziere eintraten, wandte er sich wieder an seinen Bruder. »Und du, was denkst du?«
    »Ich denke das auch, vor allem, was Martelet betrifft. Er ist der faule Apfel, der die ganze Tonne verderben könnte. Er lässt sich nicht brechen, und er wird sich nicht einfach so ändern.«
    »Oh, er wird schon zur Besinnung kommen, wenn er mit sich selbst allein ist. Ich bin fest davon überzeugt, dass er sich danach benehmen wird. Macht es euch bequem, meine Herren.«
    Will machte sich daran, seine Gäste zu begrüßen, und schenkte ihnen persönlich Wein ein, während sie sich in kleineren Grüppchen zusammenfanden und die Versammlung noch einmal Revue passieren ließen. Plötzlich drehte sich de Montrichard zu ihm um und hob die Hand, um anzuzeigen, dass er etwas sagen wollte.
    »Sprecht, Sir Richard. Dies ist keine offizielle Zusammenkunft, und es gibt keine Formalitäten.«
    »Nun, Sir, es geht … um unsere Kleidung. Wenn wir Eurer Anordnung Folge leisten, was natürlich nur vernünftig ist, und wir also unsere Umhänge und Waffenröcke sowie unsere Rüstungen ablegen, was werden wir dann tragen?«
    Dies war die Kehrseite eines Lebens, das zu jeder Minute von der Ordensregel bestimmt wurde, dachte Will – die Macht der Gewohnheit war der Tod der Fantasie. So nickte er also und nahm die Frage ernst.
    »Wir werden uns genauso kleiden wie die einfachen Leute und Umhänge aus gewachster Wolle und lederne Beinkleider über unseren üblichen Unterkleidern tragen. Hier an der Küste gibt es Weber und Gerber, die uns mit dem Fehlenden ausstatten werden. Doch Ihr seht immer noch nicht überzeugt aus, Bruder. Habt Ihr noch eine Frage?«
    »Wie werden wir unsere Dienstränge kenntlich machen?«, fragte der Präzeptor beinahe entschuldigend.
    »Warum sollte das notwendig sein? Hier sind niemals mehr als zweihundert Mann auf einmal stationiert. Gibt es einen Mann in Eurer Kommandantur, dessen Namen und Rang Ihr nicht kennt?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Und glaubt Ihr, dass Euch einer Eurer Männer nicht erkennen würde?«
    De Montrichards Miene wurde jetzt immer verlegener, und Vizeadmiral de Narremat kam ihm zur Hilfe. »Ich glaube, der Bruder Präzeptor denkt an Kampfeinsätze, Sir William. Im Kampf sehen alle Männer gleich aus, und ein Admiral oder ein Kommandeur zu Lande muss deutlich erkennbar sein.«
    Will nickte. »Da habt Ihr recht. In der Schlacht werden wir uns durch farbige Abzeichen und Banner kenntlich machen. Doch wir sprechen hier vom Alltag, in dem solche Unterscheidungen nicht nötig sind.«
    De Montrichard nickte, und das Gespräch ging zu allgemeineren Fragen über, die Will mit derselben Geduld beantwortete. Als er schließlich allein in der Kammer zurückblieb,

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