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Der Schwur der Ritter

Der Schwur der Ritter

Titel: Der Schwur der Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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denn auch wenn er eine Rüstung trägt, ist er doch vor allem Priester und hat eine andere Perspektive als ich.« Er wies auf einen der Silberstreifen auf dem rostigen Waffenrock des Bischofs. »Da habt Ihr aber Glück gehabt, David. Das hätte Euch das Bein kosten können.«
    »Das hat es ja auch fast«, brummte Moray und lächelte. »Aber Gott hat aufgepasst, nachdem ich es nicht getan habe.«
    »Natürlich. Ich lasse Euch kurz allein und komme zurück, so schnell ich kann.«
    Moray wandte sich an Will. »Nun, Sir, was haltet Ihr von unserem Jamie?«
    Will sah zu, wie Douglas die Treppe hinauflief und dabei jeweils zwei Stufen auf einmal nahm. »Ein bemerkenswerter junger Mann – sehr jung, um schon solches Vertrauen zu genießen.«
    Der Bischof lachte. »Das stimmt, doch Jamie ist ein Paladin. Trotz seiner Jugend ist er schon einer unserer besten Kommandeure. Er lernt schnell, und er macht einen Fehler niemals zweimal. Doch er ist in erschütternd kurzer Zeit vom Jungen zum Mann geworden, und wer ihn kennt, merkt ihm das an. Er zählt zu den engsten Freunden des Königs, und Robert hat ihn persönlich zum Ritter geschlagen.« Er legte die Hand auf den Dolch an seiner Seite. »Doch Ihr habt Fragen. Fragt, und ich werde antworten, so gut ich kann.«
    »Danke, Mylord Bischof. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.«
    »Dann fangt doch damit an, dass Ihr mich David nennt. Wie Jamie schon gesagt hat, bin ich nicht nur Bischof, sondern dazu Soldat, und außerhalb der Kanzel bevorzuge ich es, mit meinem Namen angesprochen zu werden, nicht mit meinem Titel. Nun, was ist Eure wichtigste Frage?«
    »Wie steht es um den König? Wie ich höre, hat man ihn exkommuniziert?«
    »Hmm. Zumindest würden manche das sagen. Doch das ist eher eine politische als eine theologische Ansichtssache. Innerhalb der Kirche von Schottland sehen wir das glücklicherweise anders. Unser Primas, Erzbischof Lamberton und Bischof Wishart von Glasgow, sind der festen Überzeugung, dass der Heilige Vater über die blutigen Ereignisse in der Kirche von Dumfries falsch informiert wurde. Papst Clemens hat seine Entscheidung in absentia weit entfernt von Schottland und seinen Sorgen getroffen, und der Erzbischof hofft inbrünstig, dass der Heilige Vater dies eines Tages einsehen und seinen Bannspruch aufheben wird. Bis dahin weigert sich der Primas, die Exkommunikation anzuerkennen … damit der König sein Reich in dieser Zeit der Not weiterregieren kann.«
    Will runzelte die Stirn. »Glaubt Ihr denn, dass der Erzbischof vielleicht weiß, wo sich der König aufhält?«
    »Nein. Der Erzbischof befindet sich in englischer Gefangenschaft, genau wie Wishart von Glasgow – beide verraten und verkauft durch ihre schottischen Landsleute. Es heißt zwar, dass man sie ihrem Stand entsprechend gut behandelt, doch man hält sie fest.«
    »Ich verstehe. Was ist mit den anderen Bischöfen? Steht die Kirche in Schottland geschlossen hinter dem Erzbischof?«
    Moray schnaubte angewidert. »Nein. Wie gesagt geht es hier mehr um Politik als um Theologie. Es gibt auch eine Gruppe, die geschlossen hinter Comyn steht, geeint im Verrat an ihrem König. Sie hoffen immer noch, dass er gestürzt wird und ihr eigener Kandidat seine Stelle einnimmt.«
    Will nickte. »Nun, ich kann Euch sagen, dass ich im Auftrag des Großmeisters unseres Ordens hier bin und ein Vermögen dabeihabe, das für König Robert bestimmt ist. Kanntet Ihr den verstorbenen Sir Thomas Randolph?«
    »Tom? Ich habe ihn gut gekannt. Warum?«
    »Kanntet Ihr auch seine jüngste Schwester, Lady Jessica?«
    »Aye, doch ich bin ihr nur einmal begegnet. Sie war mit einem Franzosen verheiratet … einem Baron, glaube ich.«
    »Baron Etienne de St. Valéry. Er ist ebenfalls tot, doch er hat vor seinem Tod ein beträchtliches Vermögen angesammelt. Seine Witwe, die Baronin, befindet sich hier an Bord eines meiner Schiffe, die in Sanda vor Anker liegen, und es ist ihr Wunsch, dem schottischen König ihren Schatz zur Verfügung zu stellen. Falls wir ihn denn jemals finden.«
    »Und dieses Vermögen ist so groß, dass es von einem Templerkommandeur und dem Admiral der Templerflotte begleitet werden muss?«
    Will blieb nun nichts anderes übrig, als diesem Bischof zu trauen. Er schilderte David de Moray, wie Philipp von Frankreich seine gierigen Finger nach dem Templerorden ausgestreckt hatte und ihnen nur Stunden vor dem Zugriff die Flucht gelungen war.
    »Und das soll ich Euch glauben«, fragte der Bischof

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