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Der Schwur der Ritter

Der Schwur der Ritter

Titel: Der Schwur der Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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hätte all dies niemals gewagt, wenn er nicht den Segen des Papstes hätte, denn der Tempel ist immer noch ein christlicher Orden. Ich muss gewiss niemanden daran erinnern, dass es nur den einen Papst gibt – denselben Papst, den Erzbischof Lamberton zu überreden versucht, dass er König Roberts Exkommunikation aufhebt. Das sind schon zwei harte Brocken für uns, und das ist noch nicht alles.«
    Der Schwarzbart in der Mitte des Tisches knurrte: »Dann schicken wir sie doch wieder nach Hause. Wir haben selbst genug Sorgen.«
    »Oh, aye? Nachdem wir ihnen das Gold abgenommen haben, ist es das, was Ihr meint? Wir sollen sie ausrauben und sie ihres Weges schicken?« Dem Bischof war seine Abneigung gegenüber dem Mann deutlich anzuhören, und die beiden sahen einander finster an, bis sich Sir Robert Boyd of Annandale vorbeugte und die Hand hob.
    »Bitte hört mir zu«, sagte er. »Unser schwarzbärtiger Freund ist gerade erst von der Insel Rathlin hier eingetroffen, und kennt seinen Platz in unserer Runde noch nicht. Doch er ist der Bruder des Häuptlings seines Clans.« Er richtete den Blick auf Will. »Sir William, habt Ihr vor Eurem Aufbruch von dem gewusst, was uns der Bischof gerade erzählt hat?«
    Wills Gedanken rasten, und er schüttelte den Kopf. »Ich höre gerade zum ersten Mal von einer möglichen Annäherung an König Philipp. Da ich weiß, was für ein Mensch Philipp ist, überrascht es mich einerseits, doch andererseits sehe ich die Notwendigkeit ein. Ich wusste auch nicht, dass es Bestrebungen zu einer Aufhebung der Exkommunikation gibt – und dass wir König Robert daher in Verlegenheit bringen könnten.«
    Boyd biss sich auf die Lippen. »Sir James sagt, Ihr seid lange aus Schottland fort gewesen. Sagt uns doch, was Ihr überhaupt von Robert Bruce, unserem König, wisst.«
    Will lächelte und zuckte resignierend mit den Achseln, bevor er der Runde eingestehen musste, dass zwei Frauen – seine Schwester und Lady Jessica Randolph – die ganze Quelle seines Wissens über die politische Situation in Schottland waren.
    »Hmm. Und was wisst Ihr über den Menschen, der unser König ist?«
    »Nicht viel. Ich bin ihm zwar noch nie begegnet, doch aus dem, was Sir James mir erzählt hat, schließe ich, dass ein Mann, der so treue Freunde hat, ein Ehrenmann von großer Tapferkeit sein muss.«
    »Aye, mag sein. Doch was ist mit seinen Feinden? Hat man Euch nicht gesagt, dass es heißt, man könne die Freunde des Königs an zwei Händen abzählen?«
    Sir James Douglas meldete sich lächelnd zu Wort. »Oder dass seine Feinde so zahlreich sind wie die Flöhe, die sich auf einem Maulwurf tummeln.«
    Alle Augen am Tisch richteten sich plötzlich auf Will, der sich nicht ganz sicher war, was hier gerade geschah. Achselzuckend verließ er sich auf seinen Instinkt. »Wenn Ihr das sagt … wird es wohl so sein. Vor allem aber scheint er mir ein Mensch – und vielleicht sogar ein König – zu sein, der das Beste in denen zum Vorschein bringt, die ihn lieben. Es mag ja sein, dass er nur noch wenige Freunde hat, doch jeder einzelne Verlust muss ihn furchtbar schmerzen, und indem er dies alles erträgt, ohne aufzugeben, wird er wie eine Klinge, die mit Feuer und Blut geschmiedet ist, ein König, der seines Titels würdig ist. Ich bin ihm zwar noch nie begegnet, doch sollte es eines Tages geschehen, so wird es mir eine Ehre sein.«
    Die Leidenschaft dieser Worte, die er so ausgesprochen hatte, wie sie ihm in den Sinn kamen, überraschte ihn – und selbst de Berenger, der kaum ein Wort verstanden haben konnte, sah ihn erstaunt an.
    Schweigend wartete er auf eine Reaktion aus der Runde, doch als sie schließlich kam, konnte er kaum glauben, was er sah. Es war ein Glitzern am Rande seines Blickfeldes, und erst als er genauer hinsah, begriff er, was es war: Eine Träne, in der sich das Kerzenlicht spiegelte, glitzerte im Auge des ernsten Ritters namens de Hay. Der Mann saß stocksteif da, unternahm aber keinen Versuch, den Tropfen fortzuwischen, bevor er überquoll und ihm in den Bart rann. Erst dann blinzelte er und ließ den Blick durch die Runde schweifen, bis er auf Robert Boyd aus Annandale haften blieb. Boyd legte nicht den geringsten Hauch von Herablassung an den Tag, als er nun zusah, wie dem alten Haudegen die Tränen über beide Wangen liefen. Nach einigen Momenten sah er die Tempelritter an.
    »Nun, Sir William, Eure Gedanken haben Sir Gilberts Zustimmung gefunden.« Er schob seinen Stuhl zurück, und das laute

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