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Der Schwur der Venezianerin

Der Schwur der Venezianerin

Titel: Der Schwur der Venezianerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Tschauder
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über ihre Brüste und ihren flachen und muskulösen Bauch. Das Mädchen wusch ihre Beine, ihren Po und ließ selbst ihre Scham nicht aus. Bianca schloss die Augen und genoss das zarte Streicheln. Beide fanden Gefallen an dieser Badekur, und sie genoss es, bis das Wasser schließlich abkühlte. Angenehm empfand sie die Sprache dieses einfachen Mädchens, das alle Gefühle und Empfindungen ehrlich heraussagte. Sie erzählte von dem Leben auf dem Lande, von Festlichkeiten und der Einsamkeit im Winter. Sie berichtete über ihre Familie, ihre Brüder und von den Räuberbanden, die durch das Lamone Tal zogen.
    „Ich habe gehört, Ihr seid auf der Flucht aus Eurem Elternhaus in Venedig. Ich finde das sehr spannend. Ihr seid sehr mutig. Wenn man reich ist, einen großen Palazzo hat und dann doch zu Fuß flüchtet, muss man sehr mutig sein.“
    Flora zeigte sich ehrlich erstaunt. Ihre langen Haare, ihr dunkler Teint und ihr schlanker Körper beeindruckten Bianca mehr als sie zugeben würde. „Wenn sie jetzt nackt vor mir stehen würde, wäre ich mir meiner selbst nicht mehr sicher“, dachte sie.
    Das Mädchen wusch ihr mit einem Schwamm den langen Hals und wischte über die wundervollen Schultern.
    „Ihr seid schön, sehr schön“, sagte sie, „noch niemals habe ich eine so schöne Frau wie Euch gesehen.“
    Bianca blickte sie an und sah erstaunt, wie das junge Geschöpf einen puterroten Kopf bekommen hatte.
    „Ihr braucht Euch nicht zu schämen“, tröstete Bianca sie. „Ich habe schon mehrere Frauen kennengelernt, die sich mir gerne angeschlossen hätten, ja, die mich sogar herzhaft lieben wollten. Doch ich tauge nichts dafür. Noch nicht“, ergänzte sie lächelnd. „Wer weiß, vielleicht habe ich eines Tages die Nase voll von den Männern und werde mich liebevoll den Frauen zuwenden.“
    „Dann aber seid Ihr weit weg von mir“, beeilte sich das junge Ding zu schnell zu sagen. Wieder wurde sie rot und wandte sich ab.
    „Ich hoffe, Ihr verzeiht mir, ich dürfte so etwas nicht sagen, es ist ungehörig.“
    „Flora, Ihr habt einen schönen Namen“, lächelte Bianca, „Flora, Eure Berührungen tun mir gut, es gefällt mir, macht weiter so.“
    Mit hochrotem Kopf fuhr das Mädchen fort, ihren Gast zu pflegen. Sie wickelte sie in ein großes Tuch und rieb ihren Körper ab. Dann begann sie, die schöne Bianca zu salben mit duftenden Kräutern und herrlichen Ölen.
    „Ihr seid so schön, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass es irgendjemanden gibt auf dieser Welt, der Euch nicht begehren würde“, dabei strich sie zum wiederholten Male über die herrlichen Brüste Biancas und cremte erneut ihren Po ein. „Darf ich auch Euer Gesicht salben?“
    „Ich bitte Euch darum, Flora.“
    Sie wusch sich sorgfältig die Hände, um sich dann dem Gesicht zu nähern.
    Mit so viel Liebe und Weichheit, so viel Zuneigung und Zärtlichkeit berührte das junge Wesen ihre Stirn, Wangen, Nase und Mund, dass Bianca selbst für einen Moment schwach zu werden drohte. Doch hielt sie sich davor zurück. Die Gefahr, in eine Abhängigkeit zu geraten, war zu groß.
    Flora war ein Wunder in dieser rauen Wirklichkeit des Brisighella Tales und seiner Höhen. Der Graf hatte ihr mithilfe der Zofe die schönsten Kleider bereitlegen lassen und Flora half ihr nun beim Ankleiden.
    Flora wechselte ständig von einer Schamröte in eine blasse Enttäuschung. Beim Überstreifen der Kleider berührte sie zwangsläufig oder gewollt den wunderschönen Körper, entschuldigte sich dafür, kam aber nicht umhin, sie wieder zu berühren und rot anzulaufen.
    „Am liebsten würde ich mit Euch gehen, Signorina“, sprudelten plötzlich ihre Worte heraus. „Ihr seid so frei, so selbst entschlossen, so lieb“, hauchte sie die letzten beiden Worte.
    Sprachlos bestaunte sie ihren eigenen Mut, so etwas gesagt zu haben. Ich bitte Euch für meine Worte um Verzeihung, ich sollte so etwas nicht sagen, Signorina Cappello.“
    Sie wusste also auch schon, wie sie hieß.
    Bevor Flora den Riegel der Tür öffnete, wandte sich Bianca noch einmal an das Mädchen.
    „Bitte entschuldige dich nicht. Du bist ein prächtiges Weibsbild. Das war wundervoll, Flora, ich danke dir. Ich bitte dich um deine Hilfe beim Auskleiden, wenn ich heute Nacht zu Bett gehe.“
    Wieder flammte das Gesicht des Mädchens in ein zartes rosa, sie verbeugte sich, und als sie sich erhob, entdeckte Bianca eine glitzernde Träne in ihrem Augenwinkel. Sie nahm das Mädchen in die Arme und küsste es

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