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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Brust.
    Elspeth hatte den Eindruck, dass alles um sie herum mit ihrer Fähigkeit zu atmen zum Stillstand kam. Einen schrecklichen Moment lang stand Sir Colin da, sein Schwert noch immer zum Schlag erhoben, und starrte auf das Schwert, dass in seinem Körper steckte. Schließlich entglitt das Schwert seinen schlaffen Händen, und er fiel zu Boden. Cormac konnte sein Schwert gerade noch aus dem Körper des Mannes ziehen, bevor er durch Sir Colins Fallen niedergezogen wurde.
    »Cormac!«, schrie sie und hastete zu ihm, während er rücklings auf den Boden fiel.
    Als sie sich neben ihn kniete, ergriff Cormac ihre Hand. Benommen und schwach von seinem Blutverlust und jetzt auch des brennenden Schmerzes in seinen Wunden allzu bewusst, war er nach wie vor nur an einem interessiert. Alles andere konnte warten, bis er die Versicherung aus Elspeths eigenem Mund gehört hatte.
    »War ich zu spät?«
    »Nein«, antwortete sie. »Obwohl ich wie ein ausgenommener Lachs dalag, hat Sir Colin nichts weiter gemacht, als mich ein wenig betätschelt. Es war widerlich, aber ich werde mich davon erholen. Er war zu sehr mit seiner hämischen Freude beschäftigt und schlug mich einmal zu viel. Bewusstlosigkeit machte ihn aber nicht an.«
    »Gott sei Dank.« Er schloss die Augen. »Ich glaube, ich schlafe jetzt.«
    »Meinst du, du könntest es bis aufs Bett schaffen, bevor du ohnmächtig wirst?«
    »Hilf mir dabei.«
    Er konnte kaum ein Stöhnen unterdrücken, als sie ihre Arme um ihn legte und ihm auf die Beine half. »Ich sagte schlafen.«
    »Natürlich.« Sie taumelte ein wenig unter seinem Gewicht, brachte ihn aber zum Bett. Fast hätte sie es nicht verhindern können, auf ihn zu fallen, als er auf dem Bett zusammenbrach. »So, jetzt kannst du schlafen, und ich werde deine Wunden versorgen.«
    Erst als er wieder die Augen öffnete und entdeckte, dass Elspeth ein sauberes Leintuch um die gesäuberte und genähte Wunde auf seinem Bein legte, erkannte Cormac, dass er das Bewusstsein verloren hatte. Er stellte fest, dass er nackt war und sauber und auch, dass er eine Bandage um seinen Arm trug, und ihm wurde klar, dass er weitaus länger ohnmächtig gewesen war, als er gedacht hatte. Mit einem schnellen Blick quer durch den Raum entdeckte er die Leiche Sir Colins, die mit einem Tuch zugedeckt war.
    »Aha, gut«, murmelte er. »Ich habe gewonnen.«
    Sie zog eine saubere Decke über ihn und schüttelte den Kopf. »Ich bin langsam des Versuchs ausgesprochen überdrüssig, das Blut in deinem Körper zu halten, Cormac. Allmählich glaube ich, du willst in Erfahrung bringen, wie viel du davon hast, indem du es auf den Boden gießt.«
    Er lächelte matt und hob seine rechte Hand, um ihr zärtlich über die blutunterlaufene Wange zu streicheln. »Du hast dich heftig gewehrt, nicht wahr, mein Engel?«
    »Natürlich.« Sie seufzte, als sie sich auf die Bettkante setzte. »Ich wusste, dass ich nicht gewinnen konnte, aber, ja, ich wehrte mich gegen ihn. Deshalb hat er mich immer wieder geschlagen. Einmal schlug er mich zu stark, und als ich wieder aufwachte, musste ich feststellen, dass er sich meine Bewusstlosigkeit schnell und schonungslos zunutze gemacht hat. Als ich mich festgebunden und nackt wiedergefunden habe«, sie zitterte, »fühlte ich mich so hilflos. Mir wurde klar, dass der größte Teil meiner inneren Ruhe aus meinem Kampf gegen ihn rührte, obwohl ich meiner Meinung nach resigniert meiner Schändung entgegensah. Ich verstehe nicht, warum, aber ich wusste, dass er mich, sollte er mich vergewaltigen, während ich hilflos dalag, problemlos vernichten konnte. Er beraubte mich jeglicher Möglichkeit, mich damit zu trösten, dass es ihm nicht leichtfallen würde, mich zu entehren.«
    »Vielleicht hättest du bei einem Kampf bis zum bitteren Ende nicht das Gefühl entwickelt, all deine Ehre verloren zu haben. Er hätte sie dir aber niemals nehmen können, Elspeth, egal wie sehr er dich verletzt hätte.« Er erwiderte ihr etwas zittriges Lächeln. »Hat er gesagt, warum?«
    »Alles, weil ich ihn abgewiesen habe. Er glaubte, mir die größte Ehre zu erweisen, wenn er mich fragt, ob ich seine Frau werden möchte, und ich hätte darauf gespuckt. Er sagte mir, was für eine elende Partie ich sei, und hatte offensichtlich den Eindruck, dass er für das Opfer, das er brachte, indem er daran dachte, mich zu heiraten, meine demütigste Dankbarkeit verdiente. Meine Weigerung war eine Beleidigung, die er nicht ertrug. Außerdem glaubte er, dass ich eine

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