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Der Schwur des Maori-Mädchens

Der Schwur des Maori-Mädchens

Titel: Der Schwur des Maori-Mädchens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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paarmal im Kreis herumgeschleudert und wieder auf dem Boden abgesetzt hatte, bemerkte er ihr versteinertes Gesicht. Ein eisiger Schreck durchfuhr seinen Körper.
      »Es geht ihr doch gut, oder?«, fragte er bang.
      »Komm erst einmal ins Haus, mein Junge«, erwiderte Ripeka und ließ ihn vorangehen.
      In einem Sessel sah er Makere sitzen. Sie blickte zwar in seine Richtung, aber in ihrem schmal gewordenen Gesicht war keinerlei Regung zu erkennen. Matui stürzte auf sie zu und zog sie fest an seine Brust.
      »Ich bin so froh, dass ich endlich bei dir bin. Ich wäre früher gekommen, aber eine Kugel in meinem Arm hat mich fast umgebracht. Doch jetzt kann uns nichts mehr trennen. Ich bringe dein Kind und dich sicher nach Kaikohe.«
      Erst als er bemerkte, dass sie wie eine leblose Puppe in seinen Armen hing, ließ er sie los und sah sie entsetzt an.
      »Makere, was ist los? Sprich mit mir!«, flehte er sie an, doch Maggy zeigte keinerlei Regung. Sie schien an ihm vorbei ins Leere zu starren.
      Voller Panik drehte er sich zu Ripeka um. Sie hatte Tränen in den Augen. Genau wie Bella Morton, die Matui vorher gar nicht wahrgenommen hatte.
      »Was ist geschehen? Ist etwas mit ihrem Kind?«
      Die beiden Frauen schwiegen, bis schließlich Bella zögernd das Wort ergriff.
      »Sie ist seit über zwei Wochen stumm und starrt Löcher in die Luft. Es begann an dem Tag, an dem sie das Kind fortgegeben hat.«
      »Was heißt fort? Ist es tot?«
      »Nein, sie hat es dem Reverend überlassen«, erwiderte Ripeka.
      »Dem Reverend?«
      Matui blickte entgeistert von den beiden Frauen zu seiner Schwester, bevor er sich vor Maggy auf den Boden hockte und mit weicher Stimme fragte: »Sag mir doch bitte, was geschehen ist.«
      Maggy aber rührte sich nicht. Unverwandt stierte sie an allen vorbei in die Ferne.
      »Woher wisst ihr, dass er es mitgenommen hat?« Matui hatte sich an die beiden Frauen gewandt. Seine Augen waren vor Schreck geweitet.
      »Ich habe Mister Carrington mit dem Korb im Arm auf der Straße gesehen. Als ich ins Haus trat, lag Maggy regungslos am Boden. Auf dem Tisch fand ich das hier.« Ripeka öffnete die Schublade des Tisches und holte ein Bündel Geldscheine hervor. »Ich habe sie gefragt, was geschehen ist, aber sie hat mir nicht geantwortet. Und seitdem ist sie nicht mehr ansprechbar. Sie sitzt nur so da. Nur manchmal bewegt sie ihre Arme hin und her, als würde sie die Kleine wiegen.«
      »Aber warum hat sie ihm das Kind gegeben? Hat sie es ihm etwa verkauft?«
      »Das haben wir uns auch gefragt, und ich bin noch am selben Tag zur Schule gegangen, dorthin, wo dein Vater eigentlich übernachten sollte...«
      Matui unterbrach sie schroff. »Mister Carrington ist nicht mein Vater!«
      »... wo Mister Carrington und June übernachten sollten. Sie waren erst an jenem Tag aus Kororareka in die Mission gekommen. Er hat deine Mutter noch beerdigt...«, fuhr Ripeka ungerührt fort, doch Matui unterbrach sie erneut.
      »Emily Carrington ist auch nicht meine Mutter, aber für sie werde ich trotzdem immer einen Platz in meinem Herzen bewahren. Für ihn nicht.« Seine Augen glühten vor Hass.
      Ripeka zog es vor zu schweigen.
      »Sprich weiter!«, forderte er sie harsch auf.
      Ripeka zögerte, doch dann fuhr sie fort. »Bella und ich wollten von ihm wissen, was zwischen ihm und Maggy vorgefallen war, doch sie waren nicht mehr da. Man sagte uns, sie seien, kurz nachdem Mister Carrington mit dem Kind aufgetaucht war, überstürzt aufgebrochen.«
      »Vielleicht ist es besser so, dass sie das Kind der Schande los ist«, erwiderte Matui mit hasserfüllter Miene.
      Ripeka zuckte zusammen.
      »Was weißt du davon?«, fragte sie erschrocken.
      »Tiaki ist in meinen Armen gestorben, er hat mir anvertraut, dass ein weißer Mann ihr Gewalt angetan hat, und ich habe ihm geschworen, herauszufinden, wer es war, und mich an dem Kerl zu rächen. Er wird durch meine Hand sterben.« Matui durchbohrte die beiden Frauen förmlich mit seinem Blick.
      »Wisst ihr, wer es war?«
      Bella Morton schüttelte stumm den Kopf.
      »Und du, weißt du etwas?«
      »Nein, ich weiß gar nichts«, entgegnete Ripeka.
      »Gut, dann bringe ich sie jetzt nach Kaikohe. Und hoffe, dass sie unter ihresgleichen aus ihrem Schock erwacht.« Matui warf seiner Schwester einen kämpferischen Blick zu, doch er wandte sich rasch ab, als er sie unverändert teilnahmslos vor sich hin stieren sah.
      »Packt ihre

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