Der Schwur des Maori-Mädchens
von ganzem Herzen. Warum sollte sie ihn von sich stoßen?
Du bist noch ein Kind, hörte sie in diesem Augenblick die mahnende Stimme ihres Bruders Matthew, aber sie empfand es ganz anders. Unter Henrys kundigen Händen fühlte sie sich zur Frau erblühen.
Maggy zuckte zusammen, als sich seine Hand vom Nacken löste und auf ihren Unterleib legte. Ich trage doch nichts unter meinem Nachthemd, schoss es ihr noch beschämt durch den Kopf, als sie bereits seine fordernden Finger auf ihren Oberschenkeln spürte. Sie wollte ihn wegstoßen, aber wieder gelang es ihr nicht. Im Gegenteil, sie stöhnte leise auf, als es in ihrem Bauch angenehm zu kribbeln begann. Niemals hätte sie gedacht, dass diese riesigen Hände zu einer solchen Zärtlichkeit fähig waren.
»Du musst sagen, wenn ich aufhören soll«, raunte er, aber statt von ihr abzulassen, war er mit der Hand nun unter ihr Nachthemd geglitten und hatte sich zu ihren Brüsten vorgetastet. Als er sie schließlich sanft berührte, wurde Maggy schwindelig.
»Nicht«, stöhnte sie. »Bitte nicht!« Doch als Henryseine Hände so rasch fortnahm, als hätte er sich verbrannt, wünschte sie sich insgeheim, er wäre nicht so gehorsam gewesen.
»Hör gut zu, kleine Schwester, ich werde nichts tun, was du nicht möchtest.« Seine Stimme klang verwaschen.
Ich muss ihn aus dem Zimmer schicken, sagte sich Maggy entschieden, aber stattdessen nahm sie seine große Hand und führte sie sanft zu ihrer Brust zurück.
»Ich liebe dich«, flüsterte Henry voller Leidenschaft.
»Ich liebe dich auch«, erwiderte sie. Sie sahen sich an. Henry konnte ihrem Blick nicht standhalten. Er riss sich von ihren dunklen Augen los und sah an ihr vorbei. »Ich darf es nicht tun«, hörte sie ihn wie aus einer anderen Welt raunen. »Ich darf es nicht tun.«
»Ja, du solltest lieber gehen.« Maggy war den Tränen nahe, als sie diese Worte hervorpresste.
Henry löste sich aus der Umarmung und erhob sich schwerfällig. Als er aufstand, geriet er kurz ins Schwanken. Er wollte wirklich gehen, doch dann warf er ihr einen letzten Blick zu. Was er da sah, versetzte ihn in solche Erregung, dass er seine guten Vorsätze einfach über den Haufen warf. Wie unschuldig und voller Liebe sie ihn ansah! Niemals mehr in seinem Leben würde er ein solches Liebesglück erleben dürfen. Einmal noch vor meiner Hochzeit, sprach er sich gut zu, möchte ich diese vollendete Schönheit besitzen.
Kaum hatte er den Gedanken zu Ende geführt, ließ er sich zurück auf das Bett gleiten, presste der erschrockenen Maggy seine Lippen auf den Mund. Er rechnete damit, dass sie sich wehren würde, doch stattdessen erwiderte sie seinen Kuss. Diese Mädchen haben die Liebeskunst im Blut, dachte er voller Begierde, legte sich mit seinem ganzen Gewicht auf ihren Körper und schob eine Hand unter ihr Hemd und zwischen ihre Schenkel. Nun spürte er ihren leichten Widerstand. Maggy unterbrach den Kuss und wollte ihn von sich schieben.
»Nicht, Henry, nicht!«, bat sie mit angsterfüllter Stimme. »Bitte, hör auf! Ich will das nicht.«
Ich sollte ihr gehorchen, sagte er sich, aber gerade die vehemente Gegenwehr ihrer kleinen Fäuste, die ihm jetzt auf den Rücken trommelten, erregte ihn.
»Bitte, Henry, nein, das dürfen wir nicht. Das machen Mann und Frau«, schluchzte sie. Statt wie eben noch Liebe für ihn zu empfinden, empfand sie nur noch nackte Panik. Ihr Magen rebellierte.
»Henry, nicht, nein! Ich bin deine Schwester. Tu das nicht!«
»Wir sind Mann und Frau«, stöhnte er in höchster Erregung. Um keinen Preis der Welt würde er sie freiwillig wieder hergeben. Es gab kein Zurück mehr. Er musste es tun. Gerade weil sie es nicht mehr wollte. Er aber genoss das Trommeln ihre Fäuste auf seinem Rücken. Ja, schlag zu, mehr noch, mehr noch, dachte er voller Erregung.
»Bitte, Henry, du bist so schwer. Lass ab von mir!«, flehte sie weinend, aber er konnte nicht. Es war zu spät. Wie ein Wahnsinniger fingerte er an den Knöpfen seiner Hose herum und riss sie vor Ungeduld ab, statt sie zu öffnen. Stöhnend zog er die Hose notdürftig so weit herunter, dass er in sie eindringen konnte. Ihr herzzerreißender Schrei - »Nein, bitte nein!« - beflügelte ihn geradezu, in wilder Lust zuzustoßen. Dann ging alles ganz schnell. Was er in diesem Augenblick spürte, übertraf alles, was er jemals zuvor bei einer dieser Frauen empfunden hatte.
»Ich liebe dich, meine Kleine, ich liebe
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