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Der Schwur des Maori-Mädchens

Der Schwur des Maori-Mädchens

Titel: Der Schwur des Maori-Mädchens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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ich noch gar nicht weiß, wie es weitergeht.«
      »Das wirst du ja morgen erfahren.«
      Fred schüttelte den Kopf. »Nein, das werde ich nicht. Ich suche Matui Hone Heke nicht mehr auf, sondern werde schnellstens abreisen, um meinem Chef diesen Bären aufzubinden. Verstehst du? Ich bin Zeitungsmann durch und durch. Wenn ich den Alten noch einmal aufsuche, ist die Gefahr viel zu groß, dass ich mich doch zu einem Artikel hinreißen lasse. Ich begebe mich also nicht unnötig in Gefahr. Morgen reise ich nach Auckland.«
      »Aber ... aber das kannst du doch nicht machen! Ich ... ich muss doch wissen, wie es weitergeht. Es ist doch meine Geschichte, und ohne dich ... Ich meine, ich kann doch gar nicht allein hierbleiben. Ich bin noch nicht volljährig ... Der Bischof wird ...«, stammelte Vivian verzweifelt.
      »Du hast recht. Daran hatte ich gar nicht gedacht...« Er stockte und blickte ihr tief in die Augen. »Ich habe immer das Gefühl, dass du viel älter bist. Vom Wesen her. Weißt du was? Dann mache ich eben ein paar Tage Urlaub hier in Whangarei und schaue mich ein wenig um. Vielleicht finde ich ja noch einen Toten im Schafstall oder etwas Ähnliches, was ich meinem Chef zum Fraß vorwerfen kann.«
      Vivian sah ihn gerührt an. »Du würdest wirklich meinetwegen bleiben?«
      »Nachdem ich schon das privilegierte Leben führe, das dir eigentlich zusteht, als Sprössling des Bischofs, will ich dir nicht auch noch deine Geschichte nehmen«, erwiderte er und fügte nachdenklich hinzu: »Glaubst du, dass Matui Hone Heke der Matui aus der Geschichte ist?«
      »Ich glaube kaum. Er ist zwar alt, aber so alt kann er auch wieder nicht sein.«
      »Ich bin mir nicht sicher. Ihm wäre das durchaus zuzutrauen. Wer weiß, was für eine Macht da ihre Hände im Spiel hat.«
      Vivian musste wider Willen lachen. »Glaubst du jetzt auch schon an die Macht der Ahnen?«
      »Warum nicht? Ich glaube wohl, dass es Wunder gibt. Ich meine, sieh doch nur dich an! Du bist wie ein Blitz in mein Leben gefahren und ...«
      Er verstummte erschrocken, als er die Blicke die Straße entlangschweifen ließ und in der Ferne vor dem Hotel zwei bekannte Gestalten entdeckte.
      Vivian hatte sie noch nicht bemerkt. »Was wolltest du sagen?«, hakte sie nach.
      »Ach, nichts«, erwiderte er und stierte so angespannt nach vorn, dass Vivian seinem Blick folgte. »Oh!« Mehr brachte sie nicht heraus. Da hatte Freds blond gelockte Verlobte sie ihrerseits erspäht und winkte eifrig, bevor sie loslief, um in seine Arme zu fliegen.
      Vivian wandte den Blick ab. Sie wollte partout nicht mitansehen, wie herzlich die beiden einander begrüßten, doch da hatte Isabel sich bereits aus der Umarmung gelöst und Vivian die Hand gereicht.
      »Entschuldigen Sie bitte, Vivian, ich habe mich unmöglich benommen. Sie müssen das verstehen. Ich bin so rasend in diesen ansehnlichen Mann verliebt, dass ich vor Eifersucht nicht mehr unterscheiden kann, welche Frau mir gefährlich werden kann und welche nicht.«
      Vivian zuckte zurück. Eigentlich hätte sie die versöhnlich ent-gegengestreckte Hand nehmen sollen, aber waren diese Worte nicht eher gehässig als entschuldigend gemeint?
      »Sieh nur, Frederik, sie will mir nicht verzeihen. Und das, obwohl ich Vater so von ihr vorgeschwärmt habe.« Isabel verzog beleidigt den Mund.
      »Komm, Vivian, sei nicht so nachtragend! Reicht euch die Hände!«, bat Fred und versuchte zu lächeln.
      Isabel blickte lauernd zwischen Fred und Vivian hin und her. »Ihr scheint inzwischen aber sehr vertraut«, murmelte sie verärgert. Doch dann lächelte sie sofort wieder.
      Vivian aber war der skeptische Blick der Verlegerstochter nicht entgangen. Widerwillig nahm sie Isabels Rechte, die sie aber nach einem flüchtigen Händedruck sofort wieder losließ. Sie konnte sich nicht helfen, obwohl sich Isabel zuckersüß gab, traute sie ihr nicht über den Weg.
      »Und wer begrüßt mich?«, dröhnte nun eine kräftige Männerstimme. Erst jetzt nahm Vivian den vornehmen älteren Herrn wahr. Er war klein und korpulent, trug einen feinen Gehrock und einen Zylinder. Auf der Nase hatte er eine runde Brille.
      »Guten Tag, Mister Morrison«, brachte Fred förmlich hervor.
      »Aber mein Junge, was ist denn bloß in dich gefahren? Wenn wir unter uns sind, dann nennst du mich doch sonst auch immer Robert. Und soviel ich weiß, sind wir unter uns, denn die junge Dame gehört, wie man mir verriet, zur Familie.« Mister

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