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Der Schwur des Maori-Mädchens

Der Schwur des Maori-Mädchens

Titel: Der Schwur des Maori-Mädchens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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zu spät«, entgegnete Emily kalt, während sie sich umwandte, um zum Haus zurückzukehren.
      Da sprang Walter vom Boden auf und packte seine Frau von hinten an den Schultern.
      »Wie kannst du nur so herzlos sein?«, rief er verzweifelt aus. »Sie ist doch noch ein Kind, und wenn sich unser eigenes Fleisch und Blut an ihr versündigt hat, muss unser Sohn auch die Verantwortung dafür tragen.«
      Wütend riss sie sich los. »Walter, begreifst du es denn nicht? Dein Sohn hat gerade das begehrteste Mädchen der ganzen Northlands zur Frau genommen. Willst du dort hineingehen und verkünden, die Ehe sei ungültig? Möchtest du hinausposaunen, dass dein Sohn sich ein einziges Mal vergessen hat und jetzt eine kleine Maori heiraten muss, weil sie ein Kind von ihm erwartet?«
      »Nein, natürlich nicht!«, brachte er voller Verzweiflung hervor. »Wir können es nicht mehr ändern, aber was sollen wir mit Maggy machen? Was mit ihrem Kind? In ein paar Wochen wird jedermann sehen, dass sie schwanger ist. Und was, wenn das Kind nach Henry kommt? Dann wird man erst recht mit dem Finger auf uns zeigen.«
      »Du hast recht. Sie muss schnellstens fort!«
      »Wie du das sagst. Als wäre sie eine Fremde ...«
      »Das ist sie auch!«
      »Aber wir lieben sie wie ein eigenes Kind ...«
      »Wenn ich mich entscheiden muss zwischen dem Maori-Mädchen und meinem eigenen Fleisch und Blut, dann gibt es für mich nur eine Wahl. Oder siehst du das anders?«
      »Ich .. . nein, ich ...« Walter lief eine Träne über das Gesicht.
      »Aber er wird mir zürnen.« Walter streckte seine Arme dramatisch gen Himmel.
      »Wenn mir das Ganze leichtfiele, müsste ich nicht so hart gegen Maggy sein. Es bricht mir das Herz, falls du es genau wissen willst, nur wenn ich dieser Schwäche folge, werden wir die längste Zeit friedlich hier gelebt haben«, bemerkte Emily leise.
      »Vielleicht ist das die richtige Lösung. Wir gehen nach England und nehmen Henry und sie mit.«
      »Du willst Henry dazu anstiften, die Ehe zu brechen und seine Frau zu verlassen? Sag mal, bist du noch ganz bei Sinnen? Begreif doch endlich, dass wir keine Wahl haben als ...« Sie stockte und überlegte. »Wir müssen sie fortbringen. Weit fort von hier, wo keiner sie kennt. Am besten nach Auckland oder ...«
      »Aber wer soll sich um das Baby und sie kümmern?«
      »Wir finden eine Lösung. Ich bin mir sicher. Nur lass uns endlich zum Fest zurückkehren.«
      Wie ein gebrochener alter Mann trottete Walter hinter seiner Frau her, während sie festen Schrittes und aufrechten Hauptes zum Haus zurückeilte. An der Tür stießen sie beinahe mit Bella Morton zusammen, der Lehrerin aus Te Waimate.
      »Da sind Sie ja wieder. Wir dachten schon, sie hätten sich davongestohlen. Misses Hobsen hat schon ihre derben Scherze darüber gemacht und behauptet, Sie beide hätten sich aus dem Staub gemacht, damit sie nachher nicht aufräumen müssen«, lachte die Lehrerin.
      »Ein Todesfall in der Nachbarschaft. Mein Mann musste der Ehefrau Beistand leisten, und da habe ich ihn begleitet«, log Emily, ohne rot zu werden, und betete, dass die Lehrerin nicht fragen würde, wer der Verstorbene war, denn man kannte einander in der Bay of Islands.
      »Oh, entschuldigen Sie, das tut mir natürlich leid, aber Sie müssen aufpassen. Mit Misses Hobsen ist nicht zu spaßen. Sie hat sich vor allen Gästen lauthals darüber beschwert, dass Sie das Fest gemeinsam verlassen haben. Aber Ihr Junge, der hat Sie verteidigt ...«
      »Henry?«
      »Nein, der doch nicht. Der ist voll bis obenhin. Matthew! Der hat über den ganzen Tisch gebrüllt, Misses Hobsen solle ihr Lästermaul halten, und darüber hat sich Ihr betrunkener Henry schrecklich aufgeregt, wollte ihm eine Ohrfeige verpassen. Da hat sich June eingemischt und gebeten, alle sollten friedlich sein. Aber ich hätte mir ja denken können, dass Sie einen triftigen Grund hatten.«
      Emily kämpfte mit sich, ob sie Miss Morton zurechtweisen sollte, weil sie so respektlos über Henry gesprochen hatte, aber sie wollte sich in dieser Lage nicht auch noch mit der streitbaren Lehrerin anlegen.
      »Und was ist mit Ihnen? Sie sind doch nicht etwa im Aufbruch?«, fragte sie stattdessen so freundlich, wie sie nur konnte.
      Bella Morton hob die Schultern. »Ich muss. Ein paar junge Maori fahren heute noch in die Mission, und ich kann nicht in Paihia übernachten, weil noch so vieles zu erledigen ist.« Sie seufzte tief.
      »Aber

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