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Der Schwur des Piraten

Der Schwur des Piraten

Titel: Der Schwur des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matteo Mazzuca
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Keepfit reichte ihm sofort einen Becher. Behutsam benetzte O’Fire die Lippen des Alten.
    »Sie waren zu zweit«, stammelte Elia. »Und sie wollten sie mir entreiße n …«
    »Was? Wovon sprichst du?«
    »Davon«, antwortete Elia und zog mit Mühe ein altes Pergament aus den Falten seines Gewands.
    O’Fire riss die Augen weit auf. »Das hier?«
    Elia nickte leicht mit dem Kopf, dann sank er zurück aufs Kissen. »Das ist die Karte. Du musst gut auf sie aufpassen.«
    »Aber warum? Was ist denn so Besonderes an dieser Karte?«, fragte O’Fire aufgeregt.
    Elia zeigte auf das Pergament. »Falte sie auf.«
    Der Schotte tat, wie ihm befohlen, doch auf seinem Gesicht machte sich ein Ausdruck tiefer Enttäuschung breit. »Aber das kann nicht sein! Das ist doch nur eine Legend e …«
    »O’Fire! Sei kein Dummkopf! Du weißt besser als jeder andere, welche Wirkung Legenden haben können.«
    Der Schotte senkte den Kopf. »Ja, aber diese is t …«
    »Glaub, was du willst, aber versteck die Karte«, unterbrach ihn der Alte und seufzte erschöpft. »Eine dunkle, böse Macht möchte die Welt erschüttern. Sie hat ihr zerstörerisches Werk bereits begonnen. Ganze Dörfer wurden dem Erdboden gleichgemacht und von übernatürlichen Stürmen davongetragen. Corsaired lebt. Er ist aus dem Totenreich zurückgekehrt. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Er hing tot am Galgen und ist wiederauferstanden. Er hat den Schwarzen angerufen und die Sanduhr beschworen. Noch nie befand sich die Welt in so großer Gefahr. Wir müssen jetzt unbedingt zusammenhalten.«
    O’Fire und seine Kameraden warfen sich besorgte Blicke zu, während Elia fortfuhr: »Ihr wisst genau, was passiert, wenn die Karte in falsche Hände gerät.«
    Sie nickten. »Gut, wir werden sie hüten und sie, wenn nötig, mit unserem Leben verteidigen. Aber ruh dich jetzt aus, Elia.«
    »Nein, da ist noch etwas, was ihr wissen müsst. Dieser Junge, der in eure Mannschaft gekommen is t …«
    »Spinn?«
    »Er hat ein besonderes Schicksal. Er könnte unsere Rettung sei n …« Elia seufzte. » … oder das Ende von allem.«

Zurück aufs Meer

    Spinn verbrachte die restliche Nacht unter freiem Himmel. Er zog es vor, auf einem Fass zu sitzen und zu warten, bis es hell wurde, anstatt in einem Wirtshaus voller Schurken und Mörder zu schlafen, vor allem jetzt, da ihn O’Fires seltsames Verhalten noch misstrauischer gemacht hatte.
    Auf Tortuga nahm der Lärm kein Ende und jedes Mal, wenn Spinn einnickte, wurde er sofort wieder geweckt. Erst bei Morgengrauen, als die meisten Piraten über den Rumbechern schnarchend ihren Rausch ausschliefen, wurde es etwas ruhiger.
    Ein Sonnenstrahl weckte Spinn und kurz darauf hörte er die Stimme O’Fires. »Spinn! Da bist du ja! Endlich!«
    Der Junge versteckte sein Unbehagen hinter einem ausgiebigen Gähnen.
    »Du hast die Nacht durchgemacht, hm? Ich hatte dir doch gesagt, du solltest vorsichtig sein.«
    »Und du, O’Fire? Was hast du die ganze Nacht getrieben?«, fragte Spinn provozierend.
    »Ich war unterwegs«, gab der Schotte ausweichend zurück.
    »Ich auch. Ich habe eine spannende Geschichte gehört, die ein betrunkener Pirat erzählt hat.«
    »Nur eine?«, unterbrach ihn O’Fire grinsend. »Normalerweise hört ein Pirat auf Tortuga sechs oder sieben solcher Geschichten in einer Nacht und erzählt selbst mindestens genauso viele.«
    »Mag sein. Ich hab es vorgezogen, durch die Stadt zu schlendern, und bin dabei in so dunkle und verwinkelte Gassen geraten, dass ich fast nicht mehr herausgefunden hätte.«
    O’Fire zuckte beinahe unmerklich zusammen. »Halt dich von diesen Gassen fern, Spinn! Man sagt, dass dort die Gespenster der toten Piraten ihr Unwesen treiben.«
    »Das ist doch Humbug! Ich glaube vielmehr, dass sich dort Räuber und Mörder verstecken und jeden armen Kerl, der sich dorthin verirrt, überfallen und ausrauben«, sagte Spinn und wartete gespannt auf O’Fires Reaktion.
    Doch der Schotte schien nicht zu verstehen. »Wurdest du ausgeraubt?«
    »Nein. Und wenn schon, bei mir ist wenig zu holen«, erwiderte Spinn und zeigte seine leeren und löchrigen Taschen.
    »Wie hast du wieder herausgefunden?«
    »Mein Schutzengel hat mir den Weg gezeigt.«

    Es war bereits später Vormittag, als Spinn von Weitem Captain Yellowbeard auf sich zukommen sah.
    »He, du kleiner Taugenichts!«
    Spinn blieb stumm.
    »Wir legen bald ab. Wo sind die anderen?«
    »Keine Ahnung, Captain.«
    »Und O’Fire, dieser verlauste Schotte?«
    »Der

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