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Der Schwur des Piraten

Der Schwur des Piraten

Titel: Der Schwur des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matteo Mazzuca
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dieses Buch für immer schließe, übergebe ich meine Seele und die Seelen meiner Männer der göttlichen Vorsehung.
    21 . Mai Ich danke dem Barmherzigen, dass er mich vor einem schrecklichen Tod bewahrt hat. Mit mir haben mein zweiter Offizier Sponge, Flask und der einfache Matrose Cuttler überlebt. Von den anderen gibt es keine Spur. Das Schiff ist gestrandet und liegt verkeilt zwischen Felsen auf der Backbordseite. Gott hat unsere Rechtschaffenheit belohnt und ließ uns auf einer Insel mit üppiger Vegetation stranden. Die Vorräte im Laderaum sind während des Schiffbruchs verloren gegangen, aber wir hoffen darauf, dass sie uns von der Strömung wieder hergetragen werden.
Die Insel wirkt einladend. Wir sind jedoch noch nicht bis ins Innere vorgedrungen.
    23 . Mai Gestern hatten wir Glück. Am Nachmittag fanden wir am Strand ein Fässchen Schießpulver. Wahrscheinlich war es bei dem heftigen Aufprall aus dem Schiff geschleudert worden. Zu unserem großen Erstaunen war das Pulver noch trocken und wir konnten das einzige Gewehr, das uns geblieben war, damit laden. Wir haben sieben Vögel und ein kleines Wildschwein erlegt und das Fleisch konserviert.
Unweit von hier ist eine kleine Wasserstelle. Wir wissen nicht, ob sie von einer unterirdischen Quelle gespeist wird oder ob es sich um gewöhnliches Regenwasser handelt. Sicherheitshalber haben wir die Stelle mit großen Palmblättern abgedeckt, um zu verhindern, dass das Wasser verdunstet.
    27 . Mai Es ist Vollmond. Anstatt uns zu beruhigen, macht das Mondlicht die Schatten des Waldes nur noch unheimlicher. Und heute liegt etwas Merkwürdiges in der Luft. Im Wrack sind wir in Sicherheit, aber am Waldrand beobachten wir seltsame Bewegungen im Laub. Cuttler schwört, er habe rote Augenpaare gesehen, die ihn aus dem Schatten anstarrten. Von jetzt an hält immer einer von uns Wache.
    28 . Mai Meine Schicht ist zu Ende. Ich kriege das Gefühl nicht los, dass an diesem Ort etwas Bösartiges lauert.
    29 . Mai Wir sind umzingelt! Der Mond nimmt ab und die Nächte werden dunkler. Wir haben seltsame Wesen von menschenähnlicher Gestalt mit feuerroten Augen gesehen. Sie wirken ausgehungert.
    30 . Mai Cuttler hat in Panik auf eines der Wesen geschossen. Es fiel zu Boden, stand einen Augenblick später jedoch wieder auf, als sei nichts passiert! Diese Wesen kann man nicht töten.
    31 . Mai Was sollen wir nur tun?
Heute haben wir uns bei Tag in den Wald vorgewagt. Von den Wesen jedoch keine Spur!
Sind sie etwa die Seelen unserer ertrunkenen Kameraden, die zurückgekommen sind, um uns für unser Glück zu strafen?
    1 . Juni Es ist vorbei! Kein Mond scheint heute Nacht. Die Wesen haben uns umzingelt und kommen immer näher. Eine Flucht ist aussichtslos. Nur noch Gott kann uns vor diesen Teufeln schützen.

Die Black Diamond

    Skull und Rummy Drinker starrten stumpfsinnig ins Leere. Sie hatten sich verändert.
    Der Schwarze hatte ihre Leiber eingeäschert und sie mit seinen Zauberritualen in Dunkle Legionäre verwandelt. Ihre eigene Willenskraft hatten sie verloren und nun trieb sie nur noch der Wille ihres Meisters und ein unersättlicher Hunger nach frischem Menschenfleisch an. Aber der Schwarze hatte ihnen eine besondere Rolle zugedacht. Im Gegensatz zum restlichen Heer hatte er ihnen die Fähigkeit der Kommandoführung gelassen und sie zu seinen Offizieren gemacht.
    »Erwacht, meine Diener!«, rief der Schwarze.
    Ein Ruck fuhr durch die zwei Untoten und sie erwachten zu neuem Leben.
    Rummys Kehle entfuhr ein grausiger Laut, der nur noch entfernt an seine alte Stimme erinnerte. »Stets zu Diensten, mein Herr.«
    »Zu Befehl, höchster Schöpfer!« Auch Skull gehorchte sofort.
    Der Schwarze befahl: »Übernehmt das Kommando auf der Black Diamond . Sie ist mit Kanonen und Waffen gerüstet und voller Dunkler Legionäre. Führt sie zu dem, was sie begehren!«
    Die beiden nickten und verließen den Raum. Sie durchquerten mehrere Säle, die so hoch waren, als hätten die Titanen sie erbaut. Hunderte von Augenpaaren verfolgten jeden ihrer Schritte. An den Kapitellen der Säulen, die die Gewölbe stützten, hingen furchterregende Gestalten. Schreckliche Dämonen, entstellte Monster und Faune mit aufgedunsenen Bäuchen. Als Skull und Rummy vorübergingen, begannen sie lauthals hämisch zu lachen.
    Doch die beiden achteten nicht darauf. Für sie zählten nur noch die Befehle ihres Herrn.

    Am Anlegeplatz, wo die Black Diamond vor Anker lag, war das Meer wie immer so aufgepeitscht, dass die

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