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Der Schwur des Piraten

Der Schwur des Piraten

Titel: Der Schwur des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matteo Mazzuca
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hatte.
    Spinn und seinen Kameraden standen schwere Zeiten bevor: Einerseits wurden sie von Admiral Lancaster und der Marine verfolgt, andererseits waren Captain Blackmore und der Schwarze hinter ihnen he r – doch davon ahnten sie noch nichts.
    Hinzu kam, dass die Vorräte, die sie auf Tortuga eingelagert hatten, langsam zur Neige gingen. Die Ladung an Gold, Elfenbein und sonstigen Kostbarkeiten hatte sich nach einigen Überfällen vervielfacht, aber es war dringend an der Zeit, für frische Lebensmittel zu sorgen.
    Sie gingen deshalb bei einer unbekannten Insel vor Anker. An einen breiten Sandstrand schloss sich ein üppiger Tropenwald, der im Innern der Insel immer dichter wurde.
    Yellowbeard hatte beschlossen, einige Tage dort zu bleiben. Er wusste, dass selbst ein eingefleischter Seebär ab und zu einen Fuß an Land setzen musste. Zu lange auf den Wellen des Meeres zu reiten und auf engem Raum zu leben, machte aggressiv und erhöhte die Zahl der Raufereien.
    Außerdem hatte die Seabelt aus der letzten Schlacht Schäden davongetragen und musste repariert werden. Die Piraten zogen das Schiff mithilfe der Strömung an Land und schlugen auf dem Strand ihr Lager auf.
    Als alle Zelte standen, machten die Piraten Feuer und warteten, bis die Flammen hoch genug waren. Dann spießten sie die Fische, die sie zuvor gefangen hatten, auf einen langen Eisenstab und drehten sie über dem Feuer, bis sie gar waren. Und so verbrachten sie den Abend mit Essen, Rum und ausgelassenem Gesang.

    Am nächsten Morgen weckte sie nicht die Sonne, sondern ein leichter Regen, der sanft vom grauen Himmel rieselte.
    »Auf geht’s, Männer! Schnappt euch Kisten und Fässer und seht zu, dass ihr sie mit was Ordentlichem füllt!«, befahl Yellowbeard.
    Die Piraten teilten sich in kleine Gruppen auf und kämpften sich durch das dichte Blattwerk des Waldes, um nach Essbarem und frischem Wasser zu suchen. Auch Spinn nahm an der Suche teil. Er war froh über die Abwechslung und hoffte, etwas Obst zu finden oder gar ein Stück Wild zu erspähen.
    Gerade als er stehen geblieben war, um die leuchtenden Farben einer Tropenblume zu bewundern, ließ ihn ein lauter Knall in seinem Rücken zusammenzucken. Erschrocken fuhr Spinn herum. Hinter ihm stand Keepfit mit einem Gewehr, dessen rauchender Lauf noch gen Himmel gerichtet war. Der Steuermann senkte die Flinte und verschwand im Gebüsch. Kurz darauf tauchte er wieder auf und präsentierte stolz seinen Fang. Ein hagerer Vogel, den er an den Krallen hielt, baumelte schlaff von seiner Hand.
    »Seht her, was ich hier habe!«
    »Wow!«, rief O’Brien in gespielter Bewunderung. Er war ein eigenwilliger Pirat, der gerne für sich blieb. »Wenn wir so weitermachen, brauchen wir ein Jahr, bis wir Vorräte für alle zusammenhaben. Sieh zu, dass du dein Schießpulver das nächste Mal für einen fetteren Braten verwendest!«
    Spinn setzte seine Erkundung fort und entdeckte wenig später ein dickes Wildschwein, das in einiger Entfernung arglos im Schlamm suhlte. Zu dumm, dass er kein Gewehr bei sich trug! Man hatte ihm nur eine Machete gegeben. Mit der konnte er zwar wunderbar Früchte und Wurzeln ernten, jedoch kein Wildschwein erlegen.
    »Psst, hierher!«, zischte er zu den anderen hinüber. »Seht mal da!«
    Bald standen vier Piraten neben Spinn. Als sie die fette Beute sahen, begannen ihre Augen zu leuchten und sie griffen sofort nach ihren Gewehren.
    »Halt, Männer!«, flüsterte Keepfit. »Das erledige ich!«
    Zwei Piraten senkten bereitwillig ihre Flinten, doch O’Brien dachte gar nicht daran, Keepfit den Schuss zu überlassen. »Denk du mal an dein Federvieh und überlass die echte Jagd mir!«
    »Du triffst ja nicht mal einen Elefanten aus zwei Metern Entfernung«, erwiderte Keepfit, ohne das Gewehr abzusetzen.
    »Und du würdest einen Elefanten auf zwei Meter Entfernung nicht einmal erkennen .«
    Keepfit ließ sich durch O’Brien nicht aus der Ruhe bringen und legte den Finger auf den Abzug.
    Doch O’Brien war fest entschlossen Keepfits Triumph zu verhindern und stieß genau in dem Moment gegen den Gewehrlauf, als der Steuermann abdrückte.
    Der Schuss ging daneben und das Borstenvieh ergriff die Flucht.
    »Ihr Dummköpfe!«, rief Spinn und nahm die Verfolgung des Wildschweins auf.
    »Zur Hölle mit dir, O’Brien!«, fluchte Keepfit, als auch er sich ins Dickicht stürzte. »Möchte wissen, wie wir das Vieh jetzt noch schnappen sollen!«
    Spinn hatte inzwischen die anderen Piraten weit hinter sich

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