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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Brandark und er wären »mehr«, als sie erhofft hätten! Am besten hielt man schön sorgfältig seine Hand auf dem Geldbeutel, wenn man solche Schmeicheleien von jemandem hörte, der etwas von einem wollte.
    Er riss sich aus seinen säuerlichen Gedanken und schaute Zarantha an. Er überrumpelte sie, und in ihrer Miene spiegelte sich seine eigene Sorge um Tothas. Sie spürte seinen Blick und erwiderte ihn. In ihren Augen funkelte der Zorn über das, was sie ihrem Leibgardisten abverlangte, doch eben diese Empörung über sich selbst erstickte jede Bemerkung dazu im Keim, und Bahzell wandte den Blick von ihr ab, als Brandark zu ihnen zurücktrottete.
    Er war genauso durchnässt wie sie alle, die Spitzen an seinem Hemd waren feucht und schmutzig, aber das Treffen mit seiner Göttin schien seine angeborene Unbekümmertheit noch verstärkt zu haben, denn es lag etwas Keckes in der Art, wie er sein Pferd zügelte. »Sie waren wohl nicht allzu erfreut, einen Hradani zu sehen, aber sie lassen uns rein. Der Sergeant war sogar so freundlich, mir ein Gasthaus mit einigermaßen vernünftigen Preisen zu empfehlen. Erinnere mich daran, dass ich dem Wirt seinen Namen nenne, damit er seinen Anteil einstreichen kann.«
    »Das werde ich tun, falls es wirklich anständig ist. Und wir ein warmes Bett für Tothas bekommen.«
    »Ich bin … ich bin vollkommen …« Tothas’ Worte wurden von einem weiteren Hustenanfall erstickt, und Bahzell wirbelte herum.
    »Spar dir deine Kräfte, Mann!«, fuhr er ihn an. »Wir wissen alle, dass du genug Mumm für drei hast, jetzt zeig uns, dass du wenigstens genug Verstand für einen besitzt!«
    Tothas hustete wieder, schüttelte sich kurz und nickte. Der Pferdedieb schlug ihm aufmunternd auf die Schulter und sah Brandark an. »Gut. Du weißt den Namen und die Adresse, also …« Er scheuchte seinen Freund mit einer auffordernden Handbewegung weiter. Brandark wendete mit einem Lächeln auf seinem nassen Gesicht sein Pferd und ritt voran.
     
    Der Lachende Gott lag in einem der ärmeren Viertel der Stadt und seine verwitterten Mauern wirkten alles andere als einladend. Bahzell vermutete, Hirahim Leichtfuß würde sich alles andere als geschmeichelt fühlen, wenn er entdeckte, dass er der Namenspatron dieser Kaschemme war. Doch von innen entpuppte sie sich als weit einladender, als sie auf den ersten Blick von außen gewirkt hatte.
    Brandark warf einen Blick in die Stallung, während Bahzell Zarantha und Rekah ins Innere begleitete. Er musterte rasch den Schankraum, während sie auf den Wirt warteten. Das schlechte Wetter hatte viele Gäste hineingetrieben, doch der Raum war sauber und die Anwesenden benahmen sich ungewöhnlich sittsam. Ihre einfache und etwas schäbige Kleidung verriet, dass sie nicht gerade wohlhabend waren. Aber sie waren auch nicht unflätig und keiner belästigte die beiden hoffnungslos überforderten Schankmädchen. Was allerdings auch an dem untersetzten, kräftig gebauten Menschen lag, der sich mit beiden Ellbogen an der Bar lümmelte und die Gäste scharf beobachtete. Er war etwa einen halben Meter kleiner als Bahzell, hatte eine Adlernase und sein kantiges Gesicht warnte jeden, sich mit ihm anzulegen. Er musterte die Hradani aufmerksam, schaute dann zu Tothas, der sich schwer auf Zaranthas Schulter stützte, und sein harter Blick wurde etwas weicher, während er den Leibgardisten betrachtete. Dann glitt er wieder zu Bahzell zurück, nickte dem Hradani zu und richtete seine Aufmerksamkeit erneut auf die anderen Gäste.
    Von denen einer aufschaute und blass um die Nase wurde. Er stand hastig auf, zahlte eilig seine Zeche und war im Nu verschwunden. Sonst schien sich jedoch niemand wegen Bahzells Auftauchen den Kopf zu zerbrechen. Oder aber die Gäste setzten großes Vertrauen in den Mann an der Bar. Das konnte Bahzell nachvollziehen. Er verstand es vermutlich zu kämpfen, und eigentlich war er als Rausschmeißer an einem solchen Ort eher überqualifiziert. Doch dann sah Bahzell den Besitzer des Gasthauses. Der Wirt hatte irgendwo ein Bein verloren, aber die charakteristische Nase verriet, dass er der Bruder des Rausschmei-ßers sein musste.
    Der Wirt blieb wie angewurzelt stehen, als er den Hünen in seinem Schankraum sah, doch ein kurzer Blick auf Bahzells Gefährten beruhigte ihn. Er ließ die Schultern wieder sinken, wischte sich die Hände an einem Lappen ab, den er über der Schulter hatte, und humpelte auf seinem Holzbein auf sie zu.
    »Was kann ich für Euch tun?«,

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