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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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auf Zarantha gestoßen wäre. Was die Frage aufwarf, was er hier eigentlich verloren hatte! Er wusste, was ihn jetzt bewog, Zarantha zu retten, aber trotz aller Bemühungen wurde er nicht daraus schlau, wann sein Leben eigentlich so ungeheuer kompliziert geworden war.
    Jeder Schritt auf seinem Weg ergab für sich allein genommen einen Sinn, aber warum, zum Phrobus!, hatte er nur diesen verflixten ersten Schritt getan?
    Er war, wie er Tothas ja schon versichert hatte, alles andere als ein Ritter in glänzender Rüstung. Allein bei der Vorstellung wurde ihm übel. Genauso wenig hatte seine Freundschaft zu Tothas, Zarantha und Rekah etwas mit diesen widerlich süßlichen Helden zu tun, von denen es in den romantischen Balladen nur so wimmelte. Außerdem hatte er Farmah in Navah keineswegs nur aus Edelmut geholfen. Aus Wut und Ekel schon eher und vielleicht, obwohl er das nicht gern zugab, auch aus Mitleid. Und was hatte ihm das eingebracht?
    Unwillkürlich dachte er an die Musik in der Höhle, die von Fackeln erhellt war, und stieß einen leisen Fluch aus. Was auch immer die Göttin behaupten mochte, er hockte nicht wegen dieser dreimal verwünschten Götter hier draußen im Dunkeln! Er war hier, weil er so dumm gewesen war, seine Nase in die Angelegenheiten fremder Menschen zu stecken, und weil er zu nachgiebig und weichherzig war, um Menschen, die er mochte, einfach ihrem Schicksal zu überlassen. Und dass er Fremden seine Freundschaft und Loyalität geschenkt hatte, bewies vielleicht, dass er dumm war, aber diese Regung konnte er wenigstens nachvollziehen.
    Es war seine eigene Entscheidung gewesen, seine Wahl! Alles andere, jeder Gedanke an eine Art »Bestimmung« oder »Aufgabe« …
    Er unterbrach sich und hob ruckartig den Kopf. Etwas um ihn herum hatte sich verändert. Er konnte es weder sehen noch hören, und doch kribbelten seine Nerven. Und seine Ohren legten sich ohne sein Zutun flach an den Kopf. Noch während er aufsprang riss er sein Schwert aus der Scheide, und Metall klang auf Metall, doch sein Warnschrei an Brandark erstarb ihm in der Kehle, als eine unmenschlich tiefe Stimme hinter ihm sprach. Ein Berg würde so sprechen, hätte ein Zauber ihm Leben eingehaucht, und die tiefe, hallende Musik in der Stimme ließ seine Knochen und sein Blut erklingen.
    »Guten Abend, Bahzell Bahnakson«, sagte sie. »Wie ich hörte, hast du meine Schwester ja bereits kennen gelernt.«

26
    B AHZELL WIRBELTE HERUM, hob sein Schwert und riss erstaunt die Augen auf.
    Eine Gestalt, die entfernt wie die eines Mannes wirkte, stand in der Senke hinter ihm. Die Arme hatte sie vor der Brust verschränkt. Sie war mindestens drei Meter groß, hatte dunkle Haare, dunkle Augen und ein auffälliges, herzförmiges Gesicht, das deutlich von seiner Verwandtschaft mit der einzigen Göttin, die Bahzell jemals gesehen hatte, kündete. Ein Morgenstern hing an ihrem Gürtel, ein Schwertgriff schaute ihr über die linke Schulter. Und außerdem trug die Gestalt ein Kettenhemd unter dem grünen, ärmellosen Überwurf. Bis auf die Größe deutete nichts darauf hin, dass diese Gestalt ein Gott war, aber das war auch nicht nötig.
    Tomanâk Orfro, Gott des Krieges und Richter der Prinzen, nach seinem Vater Orr Zweiter in der Rangfolge der Macht, stand im Dunkeln vor Bahzell. Sein braunes Haar wehte in dem starken Wind, und der Pferdedieb senkte unwillkürlich sein Schwert. Bis auf das Seufzen des Windes war es vollkommen still, und Tomanâks Gegenwart packte Bahzell wie mit einer eisernen Faust. Er spürte den Drang, auf die Knie zu sinken, doch das Hradani-Blut wehrte sich in ihm erfolgreich dagegen. Er bückte sich langsam, ohne den Gott aus den Augen zu lassen, hob seinen Schwertgurt auf, schob das Schwert in die Scheide und schlang sich das Gehänge über die Schulter. Dabei erwiderte er den Blick des Kriegsgottes in eigensinnigem Schweigen.
    Tomanâks Augen glänzten. »Sollen wir die ganze Nacht hier herumstehen?« In der tiefen, erdstoßgleichen Stimme schwang Belustigung mit. »Oder wollen wir darüber reden, warum ich hier bin?«
    »Ich glaube, ich weiß, warum du hier bist, und nichts davon will ich wissen.« Bahzell war erstaunt, wie gelassen seine Stimme klang, und ebenso überrascht war er von seiner Verwegenheit. Tomanâk lächelte.
    »Das hast du schon hinlänglich deutlich bekundet«, erwiderte er ironisch. »Von allen Sterblichen, denen ich mich jemals gezeigt habe, dürftest du wahrhaftig den dicksten Schädel haben.«
    »Dürfte

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