Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Sieg errungen haben. Was dabei deinem Volk widerfuhr, ist nur ein Teil des Bösen, das aus diesem Sieg erwachsen ist, dennoch war er nicht vollständig. Ihre Diener haben einen zu hohen Preis dafür gezahlt. Zu viele freie Menschen konnten nach Norfessa flüchten. Deshalb geht der Krieg weiter.«
    »Und jetzt willst du, dass ich mich freiwillig dazu melde«, erwiderte Bahzell scharfsinnig. Tomanâk betrachtete ihn einen Moment lang, nickte und Bahzell lachte verbittert. »Eher friert Krashnarks Hölle ein!«
    »Und du tadelst mich, weil ich nichts tue?« Tomanâk löste seine Arme und legte seine gewaltige Rechte drohend auf den Griff seines Morgensterns.
    »Was das betrifft, du bist der Gott«, konterte Bahzell unerschrocken. »Ich bin nur der, den du vor dir siehst. Natürlich bin ich ohne Frage dumm genug, mich in einen solchen Schlamassel zu manövrieren, aber ich will verflucht sein, wenn ich einen Krieg führe, den ich nicht verursacht habe! Wir Hradani mögen einfältig sein, aber wir sind nicht so dumm, dass wir vergessen
hätten, was das letzte Mal passiert ist, als wir für Götter oder Hexer gekämpft haben!«
    »Du bist wirklich so stur wie ein Steinesel, hab ich Recht?«
    »Aye. Mein Volk hat seine Lektion zwar spät gelernt, aber am Ende haben wir sie doch kapiert. Ich habe keine Ahnung, wie lange eintausendzweihundert Jahre einem Gott vorkommen mögen, aber für uns Sterbliche waren sie tödlich lange und hart, und von euch haben wir in der ganzen Zeit kein bisschen gesehen. Du redest von Kriegen und Kämpfen und Ewigkeit, und das mag alles schön und gut sein, aber wir haben wenig für die Ewigkeit übrig, solange wir alle Hände voll damit zu tun haben, unsere Familien durch den nächsten Tag zu bringen! Nein, Tomanâk«, Bahzell richtete sich auf und seine Augen sprühten Funken. »Du kannst es dir sparen, mich zu bitten, dich anzubeten, denn ich werde es nicht tun.«
    »Ich habe dich nicht darum gebeten. Außerdem will ich das auch gar nicht.«
    Bahzell glotzte den Gott erstaunt an. Tomanâk lächelte.
    »Missversteh mich bitte nicht«, sagte er. »Anbetung ist tatsächlich eine Quelle unserer Macht, aber es handelt sich um eine eher passive Macht. Wir können uns auf den Glauben der Sterblichen stützen, wenn wir uns einem anderen Gott stellen oder eine Aufgabe bewältigen müssen, die nur ein Gott erledigen kann. Aber in der Welt der Sterblichen ist sie wenig nützlich. Jedenfalls nicht aus sich selbst heraus. Glaubst du wirklich, ich möchte deine Zeit verplempern, indem ich dich bitte, in einem Tempel herumzusitzen und mir zu versichern, wie herrlich ich bin? Oder niederzuknien und mich zu bitten, all deine Probleme zu lösen? Nein, Bahzell Bahnakson, keineswegs! Ich habe schon genug Gläubige, die das tun, und selbst wenn ich es von dir verlangen würde, dafür wärst du wohl eher unbrauchbar!«
    Bahzell riss sich zusammen, denn fast gegen seinen Willen zuckte ein Lächeln um seine Mundwinkel.
    »Das stimmt. Und da wir uns beide ja offenbar einig sind, sag mir, warum ich hier stehe und mir in dem eisigen Wind den
Hintern abfriere, während ich dir zuhöre?«, fragte er frech. Tomanâk lachte wieder, wurde jedoch rasch ernst.
    »Ich will deine Anbetung nicht, Bahzell, aber ich möchte, dass du mir folgst.«
    »Aha? Und worin besteht da der Unterschied, wenn du mir die Frage verzeihst?«
    »Wenn ich sie dir nicht verzeihen würde, würde ich nicht hier stehen und mit einem starrköpfigen Hradani streiten, der sich den Hintern abfriert!« Bahzell zuckte bei dem sarkastischen Ton in der tiefen Stimme des Gottes zusammen, doch sofort fuhr Tomanâk ernsthafter fort: »Ich sagte, Anbetung sei eine passive Art von Macht, und das stimmt. In vielerlei Arten ist sie für die Dunklen Götter ebenfalls höchst nützlich, weil sie dazu neigen, sich weit offener in den Lauf der Welt einzumischen als wir das tun. Sie können zwar nicht direkt handeln, aber sie können ihre Anhänger als Vertreter benutzen und ihnen etwas von ihrer Macht verleihen. Und was vielleicht noch schlimmer ist: Sie sind auch in der Lage, andere Kreaturen einzusetzen, Diener in derselben Armee, rekrutiert aus Universen, in denen diese Armeen bereits triumphiert haben. Sie bringen sie dazu, gegen eine Belohnung für sie zu agieren. Und immer stellen ihre Anhänger diese Belohnung dar. Die Sterblichen nennen diese Diener Dämonen oder Teufel, obwohl sie weit mehr und Schlimmeres sind, als Sterbliche jemals benennen könnten. Wir dagegen

Weitere Kostenlose Bücher