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Der Seelenfänger

Titel: Der Seelenfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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schneiden und für die Sendung fertig zu machen. Wenn wir auf Sendung gehen, ist es an der Ostküste zehn und an der Westküste sieben Uhr abends.«
    »Gut«, sagte Preacher.
    »Jim Woden wird die Zeit kontrollieren. Solange Sie sich an seine Anweisungen halten, kann nichts schiefgehen.« Lincoln erhob sich. »Ich gehe jetzt runter. Wenn Sie noch Fragen haben, ich bin in meinem Büro. Ich habe veranlaßt, daß alle Teilnehmer der Show eine Viertelstunde vor Beginn der Vorstellung hinter der Bühne sein müssen.«
    »Das wird ja wohl reichen.«
    Lincoln lächelte. »Viel Glück.«
    »Danke«, sagte Preacher. »Wir werden es brauchen.«
    Das ferne Heulen eines Düsenflugzeugs drang durch die doppelten Scheiben. Preacher stand auf und sah hinüber zum Flughafen, wo eben eine große Chartermaschine zum Landen ansetzte. Silbern glänzte die Sonne auf den Metallflügeln. Preacher holte tief Luft.
    Es war jetzt beinahe zwei Jahre her, daß er Jane von Dallas nach Randle gebracht hatte. Sie waren in einem der Lear-Jets auf dem Privatflughafen des alten Randle gelandet, aber Preacher war nicht mit dem Mädchen zur Ranch hinübergefahren, sondern hatte sich direkt zu seinem Wohnwagen bringen lassen, der immer noch neben dem Zirkuszelt am Rande der Stadt stand.
    Die Nachricht von seiner Rückkehr verbreitete sich rasch. Joe und Beverly warteten schon auf ihn, als er kam. »Na, wie war’s?«
    Preacher versuchte, ganz unverbindlich zu bleiben. »Nicht schlecht.«
    Joe legte den Kopf schief. »Wann ist denn die Hochzeit?«
    Preacher konnte seine Überraschung nur mühsam verbergen. »Woher wißt ihr.?«
    »Geheimnisse gibt’s nicht«, sagte Joe. »Sie hat zuerst hier angerufen, als sie dich suchte.«
    »Das hat doch nicht viel zu bedeuten.«
    »Sie hat am Telefon geheult«, sagte Beverly. »Ich habe sie gefragt, was sie hätte, und sie hat’s mir gesagt.« Sie griff zu einer Zigarette. »Dann kam Charlie heute morgen zu mir. Sie war sehr aufgeregt. Sie ist ein paar Mal mit Larry tanzen gewesen -das ist Randies Leibwächter -, und der hat ihr erzählt, du würdest die Tochter des Chefs heiraten.«
    Preacher schwieg.
    »Hast du gewußt, daß sie Randies Tochter ist?« fragte Beverly.
    Preacher schüttelte den Kopf. »Das habe ich auch erst heute nacht erfahren.«
    »Na und? Wirst du sie tatsächlich heiraten?«
    Preacher hob die Schultern. »Hab ich denn eine andere Wahl? Wenn ich es nicht tue, können wir unsere Kirche vergessen.«
    »Dieses elende Miststück«, fauchte Charlies Stimme von hinten.
    Preacher wandte sich um. Er hatte das Mädchen nicht eintreten hören.
    »Dieses Miststück«, wiederholte Charlie. »Sie hatte es darauf angelegt, daß du sie schwängerst.«
    »Nein«, protestierte er. »Das war nicht ihr Fehler.«
    »Kein Mensch ist so blöd, drei Monate zu warten, ehe man einen Schwangerschaftstest macht«, höhnte Charlie. »Was hättest du wohl getan, wenn eine von uns das gemacht hätte? Du hättest uns hurtig zum nächsten Doktor geschickt.«
    Preacher gab keine Antwort.
    »Du liebst sie doch überhaupt nicht. Du hast dich bloß von dem Alten und seinen Millionen einschüchtern lassen.«
    »Abtreibung ist eine Sünde«, sagte Preacher gequält. »Die Bibel -«
    »Red keinen Scheiß!« sagte Charlie. »Ich hab es wirklich satt, daß du jedesmal, wenn es dir in den Kram paßt, die Bibel zitierst. Sei wenigstens ehrlich! Gib doch zu, daß du bloß auf das Geld aus bist, und lüg dir nicht in die Tasche!«
    »Es geht mir nicht um das Geld«, sagte Preacher, »sondern nur um die Chance, mich für Gottes Wort einzusetzen.«
    »Du kannst dir ja einreden, daß du das glaubst«, sagte Charlie verächtlich. »Aber wir nehmen dir das nicht ab. Früher haben wir an dich geglaubt, die Mädchen und ich. Aber das ist vorbei. Du bist kein bißchen anders als andere Leute. Jetzt bist du uns endgültig los. Das hast du wahrscheinlich schon lange gewollt. Jetzt hast du es geschafft. Wir hauen hier ab.«
    »Wartet doch mal«, sagte Preacher. »Gebt mir ’ne Chance. Es braucht sich doch gar nichts zu ändern. Wir arbeiten weiter zusammen für Gott.«
    »Du bist nicht nur korrupt«, sagte Charlie, »du bist auch noch dämlich. Du merkst nicht mal, daß du nicht mehr für Jesus arbeitest, sondern für Randle!« Sie drehte sich um und verließ mit ruhigen Schritten den Wagen. Preacher suchte Hilfe bei Beverly und Joe. »Lauft ihr nach«, sagte er. »Vielleicht könnt ihr sie überzeugen.«
    »Joe und ich haben schon den ganzen

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