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Der Seelenleser

Der Seelenleser

Titel: Der Seelenleser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harper Paul
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dauert, eine Telefonnummer zu wählen, gehe ich jetzt davon aus, dass Sie nicht wollen, dass ich irgendetwas an dem geplanten Ablauf ändere.«
    Der Rechner piepte, und Celia zog den USB -Stick aus der Buchse.
    Roma konnte die Augen nicht von Celia abwenden.
    » Nein, ich werde es nicht tun«, sagte sie zu Bücher. » Sie ist in fünf Minuten wieder draußen, und das reicht uns nicht, um unsere Pläne komplett neu auszurichten. Außerdem exponieren wir uns zu stark, wenn wir ihn zum Flughafen verfolgen. Wenn es jemand anderes wäre, vielleicht. Wenn wir schon einen Peilsender an seinem Auto hätten, dann sowieso. Aber wir können ihn nicht klassisch verfolgen, nicht diesen Typ. Wir haben schon einen besseren Plan. Wir bleiben dabei.«
    Celia begann damit, den Rechner herunterzufahren.
    » Sie hat genau das gemacht, was wir wollten– den Köder für Kroll geholt«, sagte Roma. » So weit, so gut.«
    Sie schauten zu, wie Celia das Licht ausmachte, durch das Wartezimmer ging und die Tür schloss.
    » Herrgott«, fluchte Roma. » Möglicherweise ist er nur eine Straße von uns entfernt. Verdammt!«
    Sie schnappte sich ihr BlackBerry und rief Fane an.

Kapitel 33
    Kroll hatte nur zwei Ecken weiter geparkt, die Larkin Street ein Stück bergab, kurz hinter der Kreuzung zur Lombard Street. Er stand auf der anderen Straßenseite in einer Einfahrt und schaute auf die Uhr, als Celia ins Auto stieg– der Nebel war so dicht, dass er sie mehr hörte als sah.
    Er wartete exakt fünf Minuten. Celia kannte diese Routine bereits. Dann überquerte er die Straße, öffnete die Tür und stieg ein. Das Innenlicht ging nicht an. Das hatte er ihr beigebracht, daran war sie gewöhnt.
    » Das war einfach«, sagte sie und zog das Schlüsselband mit dem Speicherstick über den Kopf, um es ihm zu geben. Während ihre Arme in der Luft waren, riss er seine hoch, um sie sofort wieder nach unten zu reißen. In jeder Faust hielt er das geflochtene Ende einer Garotte aus Seil umklammert.
    Er zog sie fest und lehnte sich zurück, um eine möglichst große Kraftübertragung zu erreichen, dabei riss er Celia aus dem Autositz hoch. Doch ihr dickes Haar, das sich unter dem Seil verfangen hatte, verhinderte, dass er die Schlinge sauber und effizient zuziehen konnte. Es war kein schneller Tod. Sie wehrte sich, zappelte und trampelte mit den Füßen so fest gegen das Armaturenbrett des Autos, dass er hören konnte, wie Schalter und Knöpfe zerbrachen. Zur Strafe riss er noch einige Male brutal an der Würgeschlinge.
    Nachdem sie endlich erschlafft war, lockerte er die Garotte und schob seine Hand in ihre Bluse, um ein wenig an ihrer üppigen, warmen Brust herumzuspielen, bevor er an der Halsschlagader nach ihrem Puls fühlte. Nichts.
    Er steckte den USB -Stick in die Manteltasche, nahm ihr Telefon und ihre Schlüssel aus ihrer Schultertasche und holte sich die fast viertausend Dollar zurück, die er ihr vorhin gegeben hatte.
    Die nächsten fünfzehn Minuten würden kritisch sein, denn Celias Leiche war für jeden sichtbar, der ins Auto blickte. Aber es war auch keine Alternative, sie in den Kofferraum zu bugsieren. Er musste nachher schnell an die Leiche herankommen, und außerdem hatten sie nicht weit zu fahren.
    Er ließ das Auto an und überquerte kurz darauf die Chestnut Street. Die Larkin vor ihm fiel jetzt steil ab. Nur vier Straßen entfernt, aber weit unter ihm, befanden sich der Ghiradelli Square und die berühmte Drehscheibe der Kabelstraßenbahn. Direkt vor ihm machte die Larkin eine scharfe Linkskurve und mündete in die Francisco Street, während es zur Bucht steil hinabging. Auf der rechten Seite lag sein Ziel: das marode Dach des alten, längst aufgegebenen Wasserreservoirs von Russian Hill, das in den Hügel hineingebaut worden war.
    Er parkte am Straßenrand und holte ein Nachtsichtgerät aus einer schwarzen Tragetasche. Er stülpte es sich über und ließ seinen Blick über den Wendeplatz unter ihm schweifen, der sich zwischen den letzten Häusern und dem hinter einer Hecke gelegenen Reservoir befand. Ein Fußweg mit Geländer verlief um einen Teil des mit Maschendrahtzaun gesicherten Areals.
    Er ließ das Auto anrollen, näherte sich dem Wendeplatz, griff zur Beifahrertür hinüber und entriegelte sie, ohne sie jedoch zu öffnen. Er ließ den Wagen bis ans Ende der Sackgasse rollen, parkte ihn so dicht wie möglich an der dichten Hecke und schaltete das Licht aus.
    Schnell stieg er aus, huschte zur anderen Seite des Autos und zog Celias

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