Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Seelenleser

Der Seelenleser

Titel: Der Seelenleser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harper Paul
Vom Netzwerk:
besonders aufgeregt, angespannt oder berechnend. Er schien es einfach nur hinter sich bringen zu wollen. Sie hielt den Umschlag lange fest– es schien ihr wie eine Ewigkeit vorzukommen, während sie die Auswirkungen dessen bedachte, was er von ihr wollte.
    Sie wusste, dass Linda bereits darauf angesetzt war, ihren nächsten » Einbruch« in Vera Lists Praxis aufzuzeichnen. Sie konnte ihr sagen, was los war, während sie sich drinnen aufhielt.
    Und was würden Linda und Townsend dazu sagen, dass sie nach Vegas fliegen würde? Was die beiden auch immer in Sachen Klein ermittelten, Celia würde die Hälfte dessen, was sie in ihrer Hand hielt, darauf wetten, dass sie nichts von Kleins kleinen Nebengeschäften in der Stadt der Sünden wussten. Mach ruhig, würden sie sagen, aber halte uns auf dem Laufenden.
    Sie konnte wirklich keinen Haken an der Sache finden. Sie war doch von den beiden dazu gedrängt worden, eine Informantin zu werden. Und sie hatten doch gesagt, sie könne alles behalten, was Klein ihr bezahlte. Und ob sie das gesagt hatten.
    » In Ordnung«, stimmte sie zu. » Ich mache es.«
    Celia hinterließ sofort eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter ihres Abteilungsleiters beim medizinischen Zentrum der UCSF und begann, ein paar Sachen in einen Handgepäckkoffer zu werfen, die sie für die Übernachtung in Las Vegas brauchen würde. Während sie packte, erklärte Kroll ihr, wie sie in Las Vegas Kontakt zu seinem Rechtsanwalt aufnehmen sollte, und gab ihr dessen Mobiltelefonnummer. Er sagte ihr, in welchem Hotel er ein Zimmer für sie reserviert hatte und dass er das e-Ticket für sie bereits unten im Auto habe.
    Einen Augenblick lang, während er ihr zusah, wie sie ihre Unterwäsche einpackte, dachte er daran, mit ihr ins Bett zu gehen. Sie würde es tun, um ihn nicht zu verärgern und nicht die dreitausend Dollar zu riskieren. Doch dann ließ er die Gelegenheit verstreichen. Die Uhr lief.
    Roma blätterte in einem bereits ein Jahr alten Exemplar des Magazins Wired, das sie unter einem Computerbildschirm in Büchers Wagen gefunden hatte, als er sie plötzlich auf Aktivität auf dem Monitor aufmerksam machte. » He, schau dir das mal an.«
    Sie blickte hoch und verfolgte auf dem Monitor mit, wie Celia Negri in Veras Praxis kam. Roma blickte auf die Uhr.
    » Was soll denn das? Warum hat sie nicht angerufen?«
    Bücher beugte sich vor und fummelte am Lautstärkeregler herum.
    Romas Blick war starr auf Celia geheftet, die durch das Wartezimmer in Veras Besprechungszimmer eilte. Sie verschwendete keine Zeit, sondern schaltete sofort den Rechner an und pflanzte den USB -Stick ein, den sie wieder an einem Schlüsselband um den Hals trug. Ihre Finger flogen über die Tastatur, und als das Gerät mit dem Herunterladen der Daten begann, schaute sie vom Rechner auf und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen.
    » Ich weiß nicht, wo die Kameras sind«, sagte sie überflüssigerweise. » Hören Sie zu: Ich konnte euch nicht anrufen, weil er mich keine Sekunde aus den Augen gelassen hat, seitdem er mir gesagt hat, dass er heute noch einmal Dateien haben will. Nachdem ich hier fertig bin, fährt er mich zum Flughafen, und ich fliege für ihn nach Las Vegas.«
    Sie erzählte ihnen in Kurzfassung von Krolls Überraschungsbesuch am späten Nachmittag, dass er vor einer Stunde an ihrer Wohnung aufgetaucht war, was für einen Auftrag er für sie hatte, was er ihr dafür bezahlt hatte und wann sie aus Las Vegas zurück sein würde.
    » Falls Sie nicht wollen, dass ich das tue, rufen Sie mich lieber sofort an, aber ich habe das Geld bereits hier bei mir– und ich vermute, dass er misstrauisch wird, wenn ich jetzt doch noch einen Rückzieher mache.«
    Roma wollte es nicht glauben. » Er hat sie hergefahren? Hat sie uns das gerade wirklich gesagt?«
    Bücher drehte wieder am Lautstärkeregler herum. » Habe ich auch so gehört.«
    In Romas Kopf schwirrte plötzlich eine Flut von neuen Optionen herum.
    Celia saß ruhig da, als ob sie den nächtlichen Geräuschen des leeren Gebäudes lauschen würde. Sie wusste nicht, wohin sie blicken sollte, um in die Kameras zu schauen.
    » Rufst du sie an?«, fragte Bücher.
    » Ich weiß noch nicht…«
    Celia tippte kurz auf die Tastatur ein.
    » Oder lieber Libby?«, hakte Bücher nach.
    Romas Aufmerksamkeit war ganz auf Celia gerichtet, sie versuchte, blitzschnell alle Möglichkeiten durchzuspielen.
    Celia meldete sich wieder. » So, ich bin beinahe fertig. Da es nicht wirklich lange

Weitere Kostenlose Bücher