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Der Seelenleser

Der Seelenleser

Titel: Der Seelenleser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harper Paul
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vermutete. Wenn es ihm gelang, sie vollkommen zu überraschen und sie so zu schockieren, dass das Selbstbewusstsein sofort wieder zu Bruch ging, das sie im Hotel gezeigt hatte– dann konnte er auch ihr Denken wieder in die Gleise zurückführen, in denen es vorher war, in die Abhängigkeit, die Vera in ihren Notizen beschrieben hatte. Ein Schock würde dies auslösen.
    Und falls das nicht gelang, würde er es mit ihr machen wie bei Britta Weston. Er musste sie dann einfach loswerden, um die Störung in seinem sich entfaltenden Plan zu eliminieren. Er hatte immer noch Lore Cha. Mit ihr würde er fertigwerden.
    Es waren zweiunddreißig Minuten vergangen, als sich Fanes BlackBerry wieder meldete.
    Es war Roma. » Soweit alles gut. Wir haben die Alarmanlage ausgeschaltet und gehen jetzt vom Untergeschoss aus rein. Das Haus ist praktisch leer, eine Garage, leere Räume. Im nächsten Stock: noch mehr leere Räume und sein Schlafzimmer. Bücher und Kao gehen weiter hoch.«
    Der dichte Nebel wandelte sich in einen leichten Sprühregen. Fane stellte den Motor des Mercedes an, um sich von der Heizung aufwärmen zu lassen.
    Libbys Stimme. » Ich habe die Adresse überprüft«, berichtete sie. » Das Haus gehört einem Morgan Searcy aus Nassau auf den Bahamas.«
    Fane schüttelte den Kopf. Sobald sie in Krolls Computer eingedrungen waren, würden sie wahrscheinlich herausfinden, dass er eine ganze Sammlung an Pseudonymen hatte, die mit Grundbesitz, Bankkonten im Ausland, Mobiltelefonen, Reisepässen, Internetseiten, E-Mail-Konten und Kreditkarten verknüpft waren.
    Roma meldete sich wieder über das BlackBerry. » Der Kerl lebt wie ein Mönch«, sagte sie. » Im ganzen Haus gibt es kaum Möbel, und nur wenige Räume sind überhaupt benutzt. Er hat einen Schrank voll mit teurer Kleidung und Schuhen, aber es liegt sonst kein Krimskrams rum: kein iPod, keine DVD s für seinen Flachbildschirmfernseher. Aus dem, was ich hier sehe, kann ich dir nichts über den Kerl erzählen, der hier lebt– außer dass er absolut pflegeleicht zu sein scheint.
    So, ich gehe jetzt mal ins Badezimmer. Auch nichts. Jon kommt gerade… Sie haben drei Klapprechner gefunden– sonst ist im ganzen Haus nichts. Wir könnten jetzt noch nach Geheimverstecken suchen…«
    » Nein«, beschloss Fane. » Ich glaube, dass ihr gefunden habt, wonach ihr sucht.«
    » Alles klar«, bestätigte Roma. » Ich schicke dann Kao rüber in den Laster, damit er sich die Rechner vornimmt, und lasse Jon die Kameras installieren. Ich schätze, drei sollten ausreichen.«
    Fane wartete kurz, während Roma Bücher die Anweisungen gab.
    » Was ist mit Libbys Gruppe?«, fragte sie nach.
    » Sag ihnen, dass sie dableiben und jeden überprüfen sollen, der in die Gegend kommt. Wir können ihn eigentlich nicht verpassen, wenn er zurückkommt. Und Bücher soll mit dem Laster auch in der Nähe bleiben. Kao hat da drin alles, was er benötigt. Bleibt bei ihm und schau dir, sobald es möglich ist, den Inhalt der Rechner an. Vielleicht finden wir dort einen Hinweis darauf, was Kroll als Nächstes vorhat.«
    Fane wartete im Mercedes, bis er sah, wie Büchers Laster auf dem Rückweg aus Sea Cliff an ihm vorbei über die Kreuzung fuhr. Dann ließ er den Motor an, wendete und fuhr zurück zu Elise Currins Haus in Pacific Heights.

Kapitel 42
    Im Garten stand eine von Ranken umgebene Pergola, und Kroll ging zur vom Tor aus dritten Säule, wo er den Schlüssel versteckt hatte. Er schlich zum Dienstboteneingang, schloss auf und betrat das Haus.
    Nachdem er den Schlüssel in der Hosentasche verstaut hatte, ging er direkt zu einem Bedienungsfeld der Alarmanlage und gab den Code ein, der die Anlage ausstellte. Er befand sich in einem kleinen Hauswirtschaftsraum, der zum Aufhängen von Wäsche genutzt wurde. Methodisch wie immer hängte er erst den Regenschirm an den Wäscheständer, bevor er den Regenmantel auszog und ihn ebenfalls aufhängte.
    Er griff in die Tasche und zog ungepuderte Latexhandschuhe heraus, wie Chirurgen sie verwenden. Sie waren recht klein und saßen entsprechend eng. Er streifte sie über und ging durch die Speisekammer und die Großküche ins Esszimmer. Dort wartete er und lauschte, während er unbewusst den Sitz der Handschuhe optimierte.
    Er ging ins Wohnzimmer, das eher ein Museum war und nur einmal in der Woche überhaupt genutzt wurde, und das auch nur vom Hausmädchen, das den Staub von den Oberflächen wischte. Das schwächer werdende Licht, das durch die hohen Fenster

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